Glatteis: 135 Notrufe pro Stunde bei der Feuerwehr

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(np). Alle Verkehrsteilnehmer sollten heute in Hamburg besondere Vorsicht walten lassen und mehr Zeit für den Arbeitsweg einplanen. Grund: Glatteisgefahr. Hamburgs Boden auf den Straßen und Gehwegen ist seit den frühen Morgenstunden mit einer extrem glatten Eisschicht überzogen. Der warme Regen trifft auf den noch zugefrorenen Boden – es ist zum Teil extrem glatt! Um etwa drei Uhr in der Nacht kam zog der Regen in die Hansestadt, seitdem regnet es leicht. Grund für den Winterdienst der Straßenreinigung mit über 900 Einsatzkräften und 350 Fahrzeugen auszurücken und die Hauptverkehrsstraßen und Buslinienstrecken mit Salz abzustreuen, wie das Unternehmen auf Twitter mitteilt. Mittlerweile  werden auch Zebrastreifen, Bushaltestellen, wichtige Gehwege ohne Anlieger und stark frequentierte Radwege abgearbeitet.  Der in der letzten Nacht aufkommende, gefrierende Regen hat die Stadt Hamburg, wie den gesamten Norden, in eine Eislandschaft verwandelt, die zu zahlreichen Stürzen, insbesondere von Fußgängern und Radfahrern, geführt hat. Das stellt auch die Feuerwehr fest. In der Zeit von 6 bis 9.15 Uhr zählte sie insgesamt 89 wetterbedingte Rettungsdiensteinsätze. Im Wesentlichen Stürze auf Gehwegen, die Knochenbrüche, Platzwunden, und Prellungen zur Folge hatten. Schwere Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen oder mehreren Verletzten waren nicht zu verzeichnen. Um die Menge von 135 Notrufen pro Stunde abarbeiten zu können, wurde die Rettungsleitstelle mit zwei zusätzlichen Disponenten verstärkt, wie Feuerwehrsprecher Werner Nölken mitteilt. Ebenso wurden drei Rettungswagen zusätzlich besetzt. Derzeitig beruhigt sich die Lage langsam. Grundsätzlich waren die Hamburger aber auf den Wetterumschwung vorbereitet. In sämtlichen Medien (Radio, Fernsehen, Internet) wurde auf die Straßenglätte gewarnt. Auch die App „KATWARN“ war aktiv und gab ortsbasierte Benachrichtigungen über Gefahrensituationen in Hamburg. Übrigens: In Hamburg werden heute (5. März) Temperaturen bis zu sieben Grad erwartet. Spätestens mit Erreichen dieser Temperaturen wird es nicht mehr zur gefährlichen Eins-Glätte kommen…

Als abschließende Meldung zu dem Unwetter (Regen auf gefrorene Wege und Straßen) teilt die Feuerwehr Hamburg mit, dass insgesamt 112 Notfalleinsätze durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr abgearbeitet wurden. Im Wesentlichen ist es bei Knochenbrüchen, Platzwunden und Prellungen geblieben. Die Verstärkungen in der Rettungsleitstelle und im Rettungsdienst wurden zwischenzeitlich zurück genommen.


Integration: Flüchtlinge können Namensänderung beantragen

(ha/np). In jüngster Zeit wird vermehrt von Politikern die Erleichterung der Namensänderung für Migranten hin zu einem deutschen Namen thematisiert. Der CDU-Politiker Ruprecht Polenz ging bereits 2016 sogar soweit, ein gesetzliches Recht für Zuwanderer auf Namensänderung zu fordern. Dies würde die Integration erleichtern und Diskriminierung verhindern. Diese Forderung aufgreifend hat sich nun die neue Regierungskoalition aus CDU und FDP darauf verständigt, es Migranten zukünftig zu erleichtern, einen deutschen Namen anzunehmen. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu auf Seite 6: „Gleichzeitig wollen wir den Wünschen vieler zugewanderter Manschen nachkommen und ermöglichen, dass sie ihre Integration durch eine Namensänderung verfestigen können.“  Bernd Baumann (AfD, Abgeordneter in Hamburg) stellte in einer so genannten Kleinen Anfrage daher die Frage, wie es sich in Hamburg verhält, wenn Personen mit Migrationshintergrund eine Namensänderung wünschen. In einer Antwort vom 28. Juli 2017 heißt es: die öffentlich-rechtliche Namensänderung nach dem Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen (NÄG) sieht Namensänderungen für deutsche Staatsbürger vor (§ 1 NÄG). Ferner dürfen auch Namen von Staatenlosen mit Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt, heimatlosen Ausländern mit gewöhnlichem Aufenthalt, ausländischen Flüchtlingen oder Asylberechtigten mit Wohnsitz im Geltungsbereich des Gesetzes geändert werden (Nummer 2 Absatz 2 der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen (NamÄndVwV)). Alle übrigen ausländischen Mitbürger sind an ihre Heimatstaaten zu verweisen, da für die öffentlich-rechtliche Namensänderung das Recht des Staates maßgebend ist, dem eine Person angehört (Nummer 1 NamÄndVwV). In Hamburg ist es deshalb bereits gängige Verwaltungspraxis, dass Personen aus dem antragsberechtigten Kreis deutsche Namen annehmen können, wenn sie dies zum Zweck der weiteren Integration in Deutschland wünschen.


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Schnee in Hamburg

Schneefiguren in einem Garten. Viele Kinder nutzen den Schnee für Schneeballschlachten und kreativen Bauten. Foto: Röhe

(mr/ha). Etwas spät, aber jetzt ist er da: der Winter. Mit eiskalten Temperaturen von tagsüber minus drei bis minus vier Grad, nachts sogar minus acht bis minus zehn Grad. Kinder und Jugendliche liefern sich eine Schneeballschlacht nach der anderen, während die meisten Autofahrer eher auf Schlachten nach dem Motto „ich habe die besseren Winterreifen“ verzichten. Zumindest sind bislang schwere witterungsbedingte Unfälle glücklicherweise ausgeblieben. Nur vereinzelt kam es zu Rutschpartien, die dann im Straßengraben endeten.  Generell fahren Hamburgs Autofahrer den frostigen Nachttemperaturen, dem Neuschnee und der Restfeuchtigkeit auf den Straßenbelägen entsprechend angepasst. Nach Angaben der Verkehrszentrale gab es zwischen fünf und 11 Uhr im Großbereich Hamburg 90 Verkehrsunfälle.

Der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg ist am 26. Februar um 2 Uhr mit 900 Einsatzkräften und 350 Fahrzeugen zum Volleinsatz ausgerückt. Wie es heißt, müssen Auto- und Radfahrer trotz des laufenden Einsatzes auch auf gestreuten Strecken mit gefährlicher Glätte rechnen. Das gilt besonders für Wohn- und Nebenstraßen, die nicht in den Streuplänen enthalten sind. Auch auf vielen Gehwegen ist es gefährlich glatt, da der Winterdienst durch die Anlieger erst bis 8.30 Uhr erledigt sein muss. Die Stadtreinigung übernimmt neben der Sicherung von knapp 3.290 Kilometer Streustrecke auf verkehrswichtigen Fahrbahnen zusätzlich die Sicherung von etwa 655 Kilometer auf verkehrswichtigen Gehwegen ohne Anlieger. Das sind beispielsweise Gehwege auf Brücken, verkehrswichtige ausgewählte Gehwege an Wasserläufen, an land- und forstwirtschaftlichen Flächen, an und in Grünanlagen oder Gehwegverbindungen zu Haltestellen von U- und S-Bahn und HVV-Bussen, außerdem 4.030 Bushaltestellen (etwa 100 km) und 240 Streu- und Räumkilometer auf einem ausgewählten Netz von verkehrswichtigen Radwegen und Radfahrstreifen. Auch die Sicherung von 8.300 Fußgängerüberwegen („Zebrastreifen“, unmittelbare Umgebung mit Mittelinseln) übernimmt der Winterdienst der Stadtreinigung, wie das Unternehmen mitteilt.

Bei Glatteis und überfrorener Nässe wird Feuchtsalz gestreut. Ein Streudurchgang dauert mindestens dreieinhalb Stunden, ist aber abhängig von Witterung und Verkehr, sodass von Einsatzbeginn normalerweise fünf Stunden vergehen, bis auch die letzte Fahrbahn des Streuplans gesichert ist.

Auch das zentrale Beschwerdemanagement für den Winterdienst liegt in den Händen der Stadtreinigung Hamburg: Wege und Flächen, auf denen die Winterdienstpflicht nur ungenügend oder gar nicht wahrgenommen wurde, können die Hamburgerinnen und Hamburger der SRH telefonisch unter der Winterdienst-Hotline Tel. 25 76 13 13 melden. Je nach Zuständigkeit informiert die Hotline die verantwortliche interne Betriebseinheit oder das für die Wegeaufsicht zuständige Bezirksamt.

Der Winter war in Hamburg bislang eher mild. Kaum knackige Minustemperaturen und fast kein Schnee. Aber wer jetzt schon dabei war, seine dicke Winterjacke samt Schal und Handschuhen in den Kleiderschrank zu stecken und schon mal die Frühlingskleidung heraus zu suchen, der wird sich wundern. Seit dem Wochenende (24. und 25. Februar) herrscht in Hamburg Dauerfrost. Wie mehrere Wetterdienste übereinstimmend prognostizieren gibt es in der Hansestadt Tageshöchstwerte von etwa zwei oder drei Grad – im Minusbereich! Nachts bekommen wir Temperaturen bis zu minus acht oder neun Grad. Hamburger müssen voraussichtlich drei bis vier Tage mit dem Dauerfrost kämpfen, erst danach soll es wieder etwas wärmer werden. Erfreulich: die Sonne soll häufiger zu sehen sein. Weil „nur“ in der kommenden Woche mit Dauerfrost gerechnet werden muss (und das auch nur ein paar Tage), wird nicht damit gerechnet, dass die Außenalster komplett zufriert, wie es zuletzt im Februar 2012 vorkam. Nach einer zwei Wochen anhaltenden Kältewelle fand 2012 zum ersten Mal nach 15 Jahren wieder ein offizielles, von der zuständigen Behörde freigegebenes, Alstereisvergnügen statt. Zahlreiche Buden wurden rund um die Alster aufgebaut und zogen Tausende Besucher in die Innenstadt Hamburgs.