Tausende Fliegerbomben liegen im Hamburger Hafen

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(np). Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) gab es einen regelrechten Bombenteppich, der auf Hamburg niederprasselte. Die alliierten Kampfbomber hatten neben Militäranlagen auch den Hamburger Hafen als primäres Angriffsziel. Auch mehr als sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Weltkrieges sind nach Schätzungen von Experten noch immer Tausende der gefährlichen Relikte unentdeckt. Im Jahr 2016 wurden acht, im Jahr 2017 wurden allein im Hafen weitere neun Bomben gefunden und durch den Kampfmittelräumdienst beseitigt. Zwei Bomben mussten schon in diesem Jahr beseitigt werden – und eine Beseitigung ist relativ kostspielig. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des FDP-Fraktionschefs Michael Kruse vom 29. Januar 2018 hervor.  Die Hafenbehörde HPA hatte im vergangenen Jahr Kosten in Höhe von circa 3,3 Millionen Euro zu bewerkstelligen. 2016 musste die Behörde für gefundene Blindgänger etwa 2,2 Millionen Euro ausgeben. Eine gesonderte Veranschlagung von Kosten für Kampfmittelbeseitigung erfolgt nicht. Darüber hinaus tragen die Grundeigentümer die entstandenen Kosten, teilt der Senat mit.

Kruse fragte den Senat auch nach der Anzahl von Blindgängern, die im Hafengebiet vermutet werden. „Eine valide Abschätzung der Anzahl der auf dem Hafenareal vermuteten Kampfmittel ist nicht möglich“, heißt es in der Senatsantwort. Die Feuerwehr Hamburg geht von schätzungsweise 3.000 Blindgängern aus, die noch im Erdreich des Hamburger Hafens vermutet werden. Eine 500-Pfund schwere Fliegerbombe wurde erst Ende Januar auf dem Kleinen Grasbrook gefunden. Der Kampfmittelräumdienst, der an der Feuerwache F 31 in der Straße Großmoorbogen 8 im Stadtteil Neuland (Harburg) stationiert ist, musste für die drei Meter im Boden vergrabenen Bombe anrücken und verursachte für die Sprengung eine weiträumige Straßensperrung in der Nähe der Köhlbrandbrücke. Etwa 120 Kilogramm Sprengstoff befanden sich in dem gefundenen Bombengehäuse, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagt.

Michael Kruse stellte seine Anfrage übrigens vor dem Hintergrund der Bebauung des Kleinen Grasbrooks und der Planungen für Steinwerder Süd. Der Bereich auf dem Kleinen

Grasbrook und der davorliegenden Landzunge („Überseezentrum“) und dem Bereich Steinwerder wurde in der Vergangenheit durch das Referat Gefahrenerkundung Kampfmittelverdacht (GEKV) der Feuerwehr mittels Fernerkundung beziehungsweise Luftbildauswertung auf Antrag der Grundeigentümer Teilflächen erkundet. Eine flächendeckende Gefahreneinstufung beziehungsweise Kampfmittelfreiheit liegt bisher nicht vor, heißt es in der Senatsantwort.

Hamburger zahlen 26,3 Millionen Euro Rundfunkbeitrag nicht

Das Funkhaus des NDR im Mittelweg in Hamburg-Rotherbaum. Foto: FoTe-Press
(mr/ha). Nach Auskunft des NDR führt der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio für die Hansestadt Hamburg 113.237 Beitragskonten mit einem Mahnstatus (Erinnerung, Bescheid, Mahnung, Vollstreckungsersuchen). Diese Konten weisen insgesamt offene Forderungen in Höhe von 26,3 Millionen Euro aus (Stichtag: 2. Januar 2018). In dieser Zahl sind auch Sachverhalte vieler Bürger enthalten, die den Rundfunkbeitrag – ohne diesen grundsätzlich zu verweigern – lediglich nicht pünktlich zum fälligen Termin entrichtet haben. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage des Abgeordneten Christel Nicolaysen (FDP) vom 23. Januar 2018 an den Hamburger Senat hervor.  Der Senatsantwort zufolge wurden im Jahr 2017 insgesamt 30.863 Zwangsvollstreckungen angekündigt. Vorläufig konnten im Rahmen der Vollstreckung 4.028.436 Euro eingetrieben werden. In 4.714 Fällen wurden Teilzahlungen vereinbart. Die Erlöse aus der Vollstreckungsgebühr Beitragsservice betragen für das Jahr 2017 (vorläufig) 840.499,83 Euro. Für das Jahr 2016 wurden aus der Erstattung für Auslagen Beitragsservice 44.901,29 Euro und im Jahr 2017 (vorläufig) 71.095,32 Euro eingenommen.
Bis 2013 mussten nur diejenigen zahlen, die auch tatsächlich ein Radio oder einen Fernseher besaßen und der gesetzliche Beitrag nannte sich GEZ. Seit etwa fünf Jahren muss jeder Haushalt den Rundfunkbeitrag (derzeit 17,50 Euro) abdrücken, egal ob jemand Radio oder Fernsehen konsumiert. Was die Rundfunkanstalten mit den eingenommenen Beiträgen macht, können Sie hier lesen.