Wahlkampf-Endspurt in Hamburg

Die Grüne-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz absolvieren in Hamburg Wahlkampf-Abschlussveranstaltungen. Fotos: Röhe

(mr). Es sind noch vier Tage (Bundestagswahl ist am kommenden Sonntag, dem 24. September 2017 bis 18 Uhr), dann stehen etwa 61,5 Millionen Wahlberechtigte vor der im wahrsten Sinne des Worten Qual der Wahl. Mehrere Parteien starten heute in Hamburg in den Wahlkampfendspurt: „Titelverteidigerin“ und amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tritt  in der Fischauktionshalle um 19 Uhr auf. Es wird damit gerechnet, dass sie mit einem Bundeswehrhubschrauber aus dem schleswig-holsteinischen Kappeln an der Schlei gegen 18.30 Uhr auf einer Wiese am Schwanenwik landet und dann mit gepanzerter Limousine in Richtung Fischmarkt gefahren wird. Der Einlass beginnt um 17:30 Uhr. Um eine Teilnahme zu gewährleisten, bittet der Veranstalter darum, sich unter info@cduhamburg.de anzumelden und frühzeitig vor Ort zu sein. Die SPD lädt alle Interessierten zu einer Diskussionsveranstaltung mit Bürgermeister Olaf Scholz, der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoguz, sowie der Bürgerschaftsabgeordneten Dorothee Martin, die sich zum Ziel gesetzt hat, in Hamburg-Nord über ein Direktmandat in den Bundestag gewählt zu werden. Beginn ist um 19.30 Uhr im Forum Alstertal. Auch die Grünen haben heute Bundesprominenz im Gepäck: Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt wird sich ab 16 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Altona den Fragen der Bürger stellen. Auch Hamburgs Spitzenkandidaten Anja Hajduk und Manuel Sarrazin sind als Redner dabei. Ihren Wahlkampfendspurt startet heute auch die FDP. Nachdem bereits am 8. September Christian Lindner für Wählerstimmen bei der FDP geworben hat, ruft dieses Mal Spitzenkandidatin Katja Suding zur Wahl der FDP auf. Nach Parteiangaben soll Suding, die in Hamburg sowohl Fraktions- als auch Parteivorsitzende ist, gemeinsam mit dem FDP-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Sebastian Czaja auf. Beginn ist um 18 Uhr im Ottensener Geschäfts- und Bürohaus Vivo. Der Spitzenkandidat der Hamburger Linken, Fabio De Masi, soll ab 19 Uhr im Ella-Kulturhaus im Stadtteil Langenhorn auftreten und mit Wählern ins Gespräch kommen. Die AFD (Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein) lädt am kommenden Freitag, dem 22. September 2017, ab 19 Uhr zu ihrer Wahlkampfabschlussveranstaltung ins Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg (Beckersbergstraße 34). Dort werden die AfD-Spitzenkandidaten Bernd Baumann und Bruno Hollnagel sprechen. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Anmeldungen für diese öffentliche Veranstaltung werden per E-Mail unter veranstaltungen@afd-hamburg.de erbeten. Am 24. September sind 1.296.548 Hamburger wahlberechtigt.


So schlau ist Deutschland

So schlau ist Deutschland

(ha). Bei einem IQ Test haben über fünf Millionen Menschen teilgenommen, pro gelisteter Stadt waren es zwischen 10.000 und 120.000 die ihren IQ getestet haben. Aus den Ergebnissen wurde eine Infografik (siehe links) erstellt, in der die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, unterschiedlichen Altersgruppen, Bundesländern und verschiedenen Städten dargestellt sind. Hamburg hat es dabei im Hauptstadtvergleich mit einem Durchschnitts-IQ von 113 auf Platz 1 geschafft. Das Ganze ist ein Online-IQ-Test, bei dem die Ergebnisse von 4 Mio. Teilnehmern über einen achtmonatigen Zeitraum ausgewertet wurden. Da die Teilnehmer Angaben über Alter und Geschlecht gemacht haben, konnten diese Daten ausgewertet werden. Der Städtebezug wurde durch die IP-Adressen der User hergestellt und aus diesen Ergebnissen dann eine anschauliche Grafik erstellt. Sie möchten sich auch gerne einmal testen? Hier gelangen Sie zur Homepage.


Apell der Feuerwehr: Rauchmelder warten

(mr). In Hamburg gibt es über 1.000.000  Haushalte, die in den vergangenen Jahren auf Grund der eingeführten Rauchwarnmelderpflicht in der Hansestadt mit privaten Heimrauchmeldern ausgestattet worden sind. Dies ist aus Sicht der Feuerwehr Hamburg sehr erfreulich – schließlich gibt es unzählige Beispiele dafür, dass Rauchwarnmelder dafür gesorgt haben, dass Bewohner sich entweder rechtzeitig retten konnten oder von der Feuerwehr vor dem Erstickungstod gerettet wurden. Die Feuerwehr Hamburg appelliert allerdings dringend an alle Besitzer von Rauchwarnmeldern, dass diese regelmäßig gewartet werden sollten. Denn leider komme es immer wieder vor, dass die Feuerwehr zu Fehlalarmen ausrücke, da die Nachbarn oftmals das schrille Warnsignal (bei fast leeren Batterien) als Feueralarm wahrnehmen, den  Notruf 112 wählen und die Feuerwehr anfordern. Die Feuerwehr Hamburg ist laut einer Pressemitteilung im Jahr 2013 über 1.500 mal zu Einsätzen dieser Art ausgerückt, bei denen die Wohnungseingangstüren, unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit, oftmals gewaltsam geöffnet werden musste, um die Wohnung zu überprüfen. Diese Schäden hätten verhindert werden können, wenn die Rauchmelder rechtzeitig mit neuen Batterien ausgestattet worden wären. Hinzu kommt der Umstand, dass der Löschzug in dem Revier bei einem solchen Einsatz nicht für tatsächliche Schadenslagen zur Verfügung steht.
Die Feuerwehr Hamburg hat festgestellt, dass die Einsatzzahlen hinsichtlich Fehlalarme bei privaten Rauchwarnmeldern in den Sommermonaten (insbesondere in der Ferienzeit) signifikant steigen. Dass habe aus Sicht der Feuerwehr damit zu tun, dass viele Bürger zum einen im Urlaub sind, zum anderen halten sich die Menschen bei schönem Wetter auch viel mehr im Freien auf.


Betrüger geben sich am Telefon als Gerichtsmitarbeiter aus

(mr). Erneut sind in diesen Tagen Telefonbetrüger am Werk. Ihre neue Masche: sie geben sich als Mitarbeiter des Amtsgerichts aus und drohen mit einem Mahnbescheid, der gar nicht existiert. „Zahlungsaufforderungen erfolgen ausschließlich schriftlich unter Angabe des betroffenen Gerichtsverfahrens und des gerichtlichen Aktenzeichens“, sagt Ruth Hütteroth, Gerichtssprecherin. Das Perfide: Auf dem Display des Telefons des Angerufenen erscheint dabei fälschlich die Telefonnummer 040 / 42 82 80. Dabei handelt es sich um die Telefonnummer des Hamburg Service.


Mareike Carrière ruht auf dem Friedhof Ohlsdorf 

Grabstätte Mareike Carriere(mr). Am 17. März 2014 verstarb Schauspielerin Mareike Carrière („Großstadtrveier“, „Die Schule am See“) im Alter von nur 59 Jahren. Am 28. März nahmen in der Kurt-Schuhmacher-Halle auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf zahlreiche Familienangehörige, Freunde und Weggefährten Abschied. Ihre letzte Ruhestätte sollte die beliebte Schauspielerin nach Angaben eines Sprechers der Familie auf der Familiengrabstätte auf dem Hauptfriedhof in Lübeck finden, wo auch ihre Mutter Jutta Carriere ihre letzte Ruhestätte fand. Nun ist es allerdings offiziell: Ihre Ruhestätte ist auf dem Friedhof Ohlsdorf nahe der Kapelle 13 zu finden. Dort wurde ein schwarzer Grabstein platziert. Foto: Röhe


Falscher Staatsanwalt : Geschäftsmann gibt sich als Amtsperson aus

(as). In Zeitungsmeldungen wird oft über falsche Polizisten gewarnt. Nun kam es in Hamburg zu einem Fall, in dem sich ein Hamburger Geschäftsmann als Staatsanwalt ausgab, obwohl er nachweislich keiner ist. Aber anstatt dass die „echte“ Staatsanwaltschaft diesem Mann mittels eines saftigen Bußgeldes aufzeigt, dass es so nicht geht, veranlasst sie über das Amtsgericht Hamburg, den Zeugen und Anzeigenden Stefan F. (Name geändert) einen Strafbefehl über knapp 300 Euro zukommen zu lassen. Ein unglaublicher Vorfall. Die Einzelheiten: Der Geschäftsmann soll provozierend langsam gefahren und mehrfach in verschiedene Straßen abgebogen sein, ohne den Blinker zu setzen. Dann käme es zu einem Beinahunfall wegen des Nichtblinkens. Zuguterletzt soll der Autofahrer seinen Mittelfinger und das „Arschloch“-Zeichen gezeigt haben. „Grund genug, gegen den Autofahrer vorzugehen“, sagt Stefan F., der mit seinem Kumpel im nachfolgenden PKW saß. Im Bereich der Außenalster hielt der Geschäftsmann plötzlich auf einem Mittelstreifen an. „Meine Chance, den Fahrer zu Beweiszwecken zu fotografieren“, sagt Stefan F.. Was folgte, übertrifft alle Erwartungen. Der Fahrer soll seine Fensterscheibe gesenkt und Stefan F. mit den Worten „Ich bin der Staatsanwalt, ihr bekommt mächtig Ärger. Ihr legt euch mit einem Staatsanwalt an“ angesprochen haben. Nach Überprüfung seines amtlichen Kennzeichens stellte sich heraus, dass der Fahrer gar kein Staatanwalt ist. Stefan F. und sein Kumpel stellten Strafantrag wegen Beleidigung und Nötigung und erbrachten gleichzeitig den Hinweis, dass sich der Autofahrer einer Amtsanmaßung schuldig gemacht hat. Am 3. Januar 2013 die Entscheidung zu diesem Fall von der Staatsanwaltschaft Hamburg: Das Ermittlungsverfahren gegen (…) ist gemäß § 153 der Strafprozessordnung mit Zustimmung des Gerichts eingestellt worden, weil die Schuld als gering anzusehen ist und kein öffentliches Interesse an der Verfolgung besteht. Was nun folgte, haut den Zeugen Stefan F. fast um. „Wenige Wochen später flatterte mir ein Strafbefehl über knapp 300 Euro ins Haus – wegen Beleidigung“, sagt Stefan F. „Unglaublich, dass sich das Blatt hier unbegründet gewendet hat“, sagt Stefan F. Grund des Strafbefehls: Stefan F. soll in einer ehrverletzenden Art lautstark die Schimpfwörter „Drecksau“, „Arsch“ und „Idiot“ benutzt haben. Das behauptet jedenfalls der Geschäftsmann – und zwar so überzeugend, dass selbst ein Richter diesem Mann Glauben schenkte. Die Hamburger Allgemeine Rundschau fragte nach, wollte den Grund wissen: warum wurde das Verfahren gegen den Geschäftsmann eingestellt, der sich laut Aussagen der beiden Zeugen drei Straftaten schuldig gemacht hat? Warum wurde der Fall als belangloses Verkehrsgeschehen eingestuft, obwohl es fast zu einem Unfall kam? Und schließlich tat der Geschäftsmann so, als würde er der Staatsanwaltschaft zugehören – müsste die Staatsanwaltschaft da nicht mit mehr Energie vorgehen? Der Beschuldigte war zuvor bislang strafrechtlich noch in keiner Weise in Erscheinung getreten“, begründet Oberstaatsanwältin Nana Frombach, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg, die Einstellung des Verfahrens und ergänzt: „Soweit es den Vorwurf der Beleidigung gegen Stefan F. betrifft, beruht dieser auf dessen eigenen Angaben gegenüber der Polizei und nicht darauf, dass den Angaben des Geschäftsmanns mehr Glauben geschenkt worden ist als denen des Herrn F.“ Anmerkung der Redaktion: Stefan F. legte Einspruch gegen den Strafbefehl ein. Das Verfahren wurde daraufhin eingestellt. Der Staatsanwaltschaft sind im Gerichtsaal Ungereimtheiten aufgefallen. Für Stefan F. steht fest: „Die Staatsanwaltschaft hat hier nicht ordentlich gearbeitet. Ich bin echt enttäuscht: da verursacht jemand beinah einen Unfall, gibt sich als Staatsanwalt aus und hat nicht mal eine Strafe zu befürchten. Ach ja: Der Beschuldigte ist verwarnt worden. Auch eine Art Strafe – zumindest juristisch.“


Ehrenamtliche Mentoren für Schüler gesucht

(mr). Seit 2004 bringt der Verein Mentor e. V. in enger Zusammenarbeit mit Hamburger Grund- und Stadtteilschulen förderungswürdige und –willige Schulkinder und ehrenamtliche Mentoren zusammen. „Es sind natürlich viele Kinder mit Migrationshintergrund, denen wir das fließende und deutliche Lesen beibringen“, erklärt Karmen Deckert. Die 62-Jährige ist seit drei Jahren Mentorin an der Stadtteilschule Horn am Standort Rhiemsweg. „Mein erstes Kind war eine Zwölfjährige aus Bosnien, der ich zum Lesen verholfen habe“, sagt Karmen Deckert und ergänzt: „Mit ihr habe ich noch heute Kontakt.“ Für jeweils ein Jahr übernimmt ein Mentor einen Schüler, der ihm einmal in der Woche für eine Stunde das Lesen beibringt. Märchen, Fantasy oder Sachgeschichten – das Angebot ist groß und vielseitig. Es wird sich nach dem Interesse des einzelnen Schülers gerichtet. Da es immer mehr Schüler gibt, die nicht richtig lesen können, sucht Mentor – die Leselernhelfer Hamburg e. V. und Hamburger Schulen ehrenamtliche Mentoren: Erwachsene, die sich ein- bis zweimal wöchentlich für jeweils 60 Minuten mit einem Schüler zu einer gemeinsamen Lesestunde nach dem Unterricht in der Schule treffen. „Gefördert werden dabei Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache haben“, sagt Karmen Deckert. Durch Vorlesen und lockere Gespräche werden sie in spielerischer Weise an Texte herangeführt und zum Zuhören und Lesen angeregt. Mentor kann sein, wer Zeit und Lust aufbringt, Mädchen und Jungen, überwiegend im Grundschulalter, zu unterstützen. Ein einwandfreies Führungszeugnis, gute Deutschkenntnisse und Zuverlässigkeit sind allerdings Grundvoraussetzung. „Nach einer ausführlichen Vorbereitung werden die Mentoren in spe an eine Schule in dem gewünschten Stadtteil vermittelt“, sagt Karmen Deckert, die mehrere Mentoren koordiniert. Aktuell sucht der Verein Leselernhelfer für Billstedt, Horn, St. Georg und Mümmelmannsberg. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.mentor-hamburg.de.