Tausende Hamburger demonstrieren für Tierrechte

Mehrere Hundert Hamburger haben am Jungfernstieg für mehr Tierrechte demonstriert. Dabei konnten sich Passanten einen Schweinetransportwagen aus der Nähe anschauen. Foto: Röhe

(mr/ha). Nur wenige Tage vor dem 25. Jubiläum des Weltvegantags (1. November) kamen heute nach Angaben des Veranstalters über 2.600 Menschen zusammen, um für mehr Tierrechte zu demonstrieren. Das Tierrechtsaktivistenbündnis sorgte dafür, dass sich ab 12 Uhr rund um die Binnenalster die bisher längste Menschenkette der Aktion „Hand in Hand für Tierrechte“ gebildet hat. Gegen 14 Uhr haben sich weit über 3.000 Menschen an die Hand genommen – eine Menschenkette einmal komplett um die Binnenalster.

Im Anschluss liefen viele Aktiven in einem Protestmarsch der besonderen Art durch die Hamburger Innenstadt. Auf dem Jungfernstieg waren zahlreiche Infostände von verschiedenen Tierrechtsorganisationen aufgebaut. Peta, das Tierrechtsaktivistenbündnis, das Deutsche Tierschutzbüro, das Land der Tiere, Ariwa, Anonymous for the voiceless (mit weißen Masken und Papp-Schildern), Peta zwei und viele weitere Organisatoren waren vor Ort. Auch das „GrunzMobil“ hatte einen Parkplatz am Jungfernstieg gefunden – ein Schweinetransport-Lkw. „Es ist eine Schande, dass Lebewesen wie Schweine, Hühner und Kühe in solch engen Fahrzeugen kreuz und quer durch ganz Deutschland gefahren werden“, sagte ein Teilnehmer der Aktion. „Mit Plakaten, Infoständen und ganz vielen Aktivisten wollen wir auf Tierrechte aufmerksam machen. Mit dieser Aktion wollen wir zeigen, dass wir viele sind und wir alle zusammen ein deutliches Zeichen für die Tiere und ihre Rechte setzen“, sagte Inga Laube, Mitorganisatorin vom Tierrechtsaktivistenbündnis. Es ginge darum, dass Tiere nicht nur aus Mitleid geschützt werden, sondern ihnen tatsächlich mehr Rechte zugesprochen bekommen.

Die Aktionen richteten sich unter anderem gegen Massentierhaltung und Tierquälerei sowie gegen das Artensterben durch nicht nachhaltige Landnutzung. „Jedes einzelne Tier sollte ein Recht auf Freiheit haben! Das heißt, es sollte vor Ausbeutung geschützt werden und ein Recht auf ein unversehrtes Leben haben“, sagte Mitorganisator Markus Böhning. Das Bündnis stehe für Offenheit, Toleranz, ein friedliches Miteinander und spreche sich ausdrücklich für Tierrechte, den Erhalt der Natur sowie die vegane Lebensweise als Ausdruck und Notwendigkeit einer zivilisierten Gesellschaft aus. Übergeordnetes Ziel sei es, die Tierrechtsbewegung in all ihren Facetten und Ausprägungen zu vereinen und somit gemeinsam mehr für die Tiere erreichen zu können.

Wer sich zu diesem Aktionstag detailliert informieren möchte, kann weitere Infos unter www.tierrechtsaktivistenbuendnis.de/ abrufen.


Hamburg, hier wohnen deine Promis

Comedian Olli Dittrich wohnt im Hamburger Stadtteil Eppendorf. Wer noch alles in der Hansestadt zu Hause ist und in welchem Stadtteil seine Wohnung oder Haus hat, lesen Sie hier… Foto: FoTe-Press

(mr). Die Freie und Hansestadt Hamburg ist mit ihren über 1,75 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Hamburg hat sieben Bezirke, die wiederum insgesamt 104 Stadtteile implizieren. Und wo 1,75 Millionen Menschen leben, sind Promis aus Funk- und Fernsehen natürlich nicht weit. Ihre Hamburger Allgemeine Rundschau verrät im „Promi-Radar“, wo in Hamburg die Promis wohnen: Komiker und Sänger Mike Krüger („Der Nippel“) wohnt im Stadtteil Wellingsbüttel. Mit seiner Ehefrau Birgit zog er im Jahr 2005 von Quickborn in eine Zwei-Etagen-Wohnung: „Unten wohnen wir und oben ist Platz für die Firma“, sagte der Komiker in einem Interview. Auch Sängerin Mary Roos („Aufrecht geh’n“) lebt in Wellingsbüttel in Nähe des Heinz Erhardt Parks.

Sängerin Nena wohnt in einer Villa im Stadtteil Rahlstedt, genauso wie Schauspieler Till Demtroeder(„Großstadtrevier“).

Musiker H. P. Baxxter lebt in Duvenstedt, genauso wie Sportmoderator Gerhard Delling, nicht weit von Werner Böhm alias Gottlieb Wendehals („Polonäse Blankenese“), der im Stadtteil Bergstedt wohnt. Nicht weit von Duvenstedt und Bergstedt entfernt, nämlich im Stadtteil Wohldorf-Ohlstedt, lebt Schauspieler Holger Mahlich („Tatort – Leiche im Keller“) in einem beschaulichen Haus. In Ohlstedt wohnt auch TV-Moderatorin Annika de Buhr.

Moderator Reinhold Beckmann wohnt in Alsterdorf. Auch HSV-Star Rafael van der Vaart und seine Freundin Sabia Boulahrouz leben in diesem Stadtteil.

Ex-Tagesschau-Moderatorin Dagmar Berghoff, Schauspieler Fabian Harloff („Notruf Hafenkante“) und Schauspielerin Doris Kunstmann („Ein Fall für Zwei“, „Tatort“) wohnen in Rotherbaum.

Komiker und Sänger Karl Dall („Millionen Frauen lieben mich“, Foto),  TV-Köchin Cornelia Poletto, Schauspielerin Nina Bott, Hellmuth Karasek (war Journalist, Buchautor und Film- und Literaturkritiker), Anna Heesch und Comedy-Star Olli Dittrich („Dittsche“) wohnen im Stadtteil Eppendorf.

Im Stadtteil St. Pauli wohnen Olivia Jones und Kult-TV-Bulle Jan Fedder(Zweit-Wohnung).

Der viel zu früh verstorbene Sänger Roger Cicero wohnte in Winterhude nicht weit von Johannes B. Kerner, Schauspieler Marek Erhardt und Lotto King Karl entferntAuch Schauspieler und Sänger („Ich mag“) Volker Lechtenbrink wohnt in einem Mehrfamilienhaus in Winterhude. Ebenfalls in dem noblem Stadtteil ist Topmodel Toni Garrn zu Hause.

TV-Koch Steffen Henssler und die beiden Schauspieler Ulrich Pleitgen  und Siegfried W. Kernenwohnen im Stadtteil Uhlenhorst.

Sky und Mirja du Mont (Foto) wohnen in einer Villa in Rissen.

Moderator Oliver Geissen („Die Oliver Geissen Show“), Moderator Markus Lanz und Schauspielerin Christina Plate („Praxis Bülowbogen“) wohnen in Pöseldorf. Auch Dirigent Justus Franz lebt dort.

Sängerin Blümchen alias Jasmin Wagner wohnt im Stadtteil St. Georg. Genauso wie TV-Talkerin Ina Müller, Fernsehmoderator Ulf Ansorge, Tagesschau-Sprecher Jens Rieva und Annett Louisan („Ich will doch nur spielen“), sowie die Schauspieler Kostja Ullmann und Janine Reinhardt. Im Stadtteil St. Georg leben auch Schauspieler Gustav Peter Wöhler mit seinem Lebensgefährten Albert Widerspiel (Leiter des Filmfestes Hamburg), im selben Gebäude wohnte übrigens zu Lebzeiten auch Schauspieler Götz George. Nur wenige Schritte entfernt wohnt Schauspieler Roland Kieber.

Schauspieler Til Schweiger („Tatort“) lebt im Stadtteil Osdorf.

Kult-Komiker Otto Waalkes lebt in einer weißen Villa in Blankenese. Auch Kinderliedernmacher Rolf Zuckwoski hat es sich in Blankenese gemütlich gemacht. „Ich wohne dort, ich zähle mich aber nicht zu den Blankenesern“, sagte der Musiker mal bei einem Pressetermin.

Ulrich Wickert („Tagesthemen“) wohnt mit seiner Frau Julia Jäckel (Vorstandsvorsitzende von „Gruner und Jahr“) in Harvestehude. Genauso wie Sängerin Vicky Leandros. Auch TV-Legende Hardy Krüger(„Weltenbummler“) wohnt in dem teuren Stadtteil unweit der Außenalster.

Fernsehkoch Tim Mälzer (Foto rechts) wohnt unweit der Grindelhäuser im Stadtteil Harvestehude. In Nähe der Grindelhäuser lebt auch Sänger Jan Delay.

Panikrocker Udo Lindenberg ist Dauergast im Hotel Atlantik auf St. Georg. Von seiner Suite aus kann der Sänger auf die Außenalster blicken.

Sport-Moderatorin Monica Lierhaus wohnt in Eppendorf.

Der Sänger und Musiker Achim Reichel hat seinen Lebensmittelpunkt im ländlichen Hummelsbüttel. Dort wohnt er in einem reetgedeckten Haus.

Schriftsteller Siegfried Lenz und Hannelore Hoger, sowie TV-Koch Christian Rach wohnen in Othmarschen. Auch Ex-Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow, jetzt WDR-Intendant, wohnt in Othmarschen.

Schauspieler Christian Quadflieg („Der Landarzt“, Foto) wohnt im Stadtteil Sasel im schönen Alstertal.

Geschäftsfrau Dana Schweiger wohnt in einer Villa, die mit einem Zwei-Meter-Zaun gegen Einblicke geschützt ist mitten im Niendorfer Gehege im Stadtteil Niendorf.

Fernsehmoderator Jörg Pilawa wohnt mit seiner Familie im Stadtteil Bergedorf. Jahrelang lebte er in einer Villa, die in den 1990er Jahren dem Schlagersänger Matthias Reim gehörte. Seit März 2014 wohnt Jörg Pilawa in einer riesen großen Villa mit großräumigem Garten – ist aber dem Stadtteil Bergedorf treu geblieben.

Tagesschau-Chef-Sprecher Jan Hofer wohnt nur wenige Hundert Meter vom Gelände des Norddeutschen Rundfunks (NDR) entfernt: in einem wunderschönen Einfamilienhaus in Lokstedt. Im selben Stadtteil wohnen auch Schauspieler Gerhard Garbers („Adelheid und ihre Mörder“) und Ex-Tagesschau-Sprecher Jo Brauner.

Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt wohnte seit 1961 bescheiden in einer Reihenhaussiedlung im Stadtteil Langenhorn. Er verstarb 2015 nach langer schwerer Krankheit.

Sänger Michy Reincke besang mit seiner Band „Felix de Luxe“ die musikalische Fahrt „In einem Taxi nach Paris“, lebt aber im Stadtteil Barmbek-Süd unweit der Mundsburg-Towers. Apropos Mundsburg-Towers: dort hat in luftiger Höhe Schlagersänger Nino de Angelo seinen Wohnsitz.

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz wohnt in einer Altbauwohnung im Stadtteil Altona.

Jörg Knör (Foto) wohnt in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Eimsbüttel. Im selben Haus wohnt übrigens auch Moderatorin Inka Schneider („DAS!“).

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keinerlei Auskünfte zur genauen Lage der einzelnen Häuser/Wohnungen geben. Auch Prominente haben ein Recht auf Privatsphäre. Wir geben hier lediglich die Stadtteile bekannt, in denen sie zu Hause sind. Stand: Juli 2015, teilweise aktualisiert August 2017. Alle Fotos: FoTe Press


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Neuer Hochbahn-Betriebshof in Billbrook

(mr). „Das Auto verliert an Statussymbol bei den Jugendlichen. Das ist einfach eine Entwicklung, die wir in den vergangenen Jahren festgestellt haben“, sagte Betriebshof BillbrookAndreas Rieckhof (Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation). Daher stiegen auch die Fahrgastzahlen in den Hamburger Bussen kontinuierlich an.

Jens-Michael May (Jasper-Geschäftsführer) bei der feierlichen Eröffnung. Fotos: Röhe

Als Antwort darauf wurde im Billbrookdeich ein neu geschaffener Busbetriebshof der Hochbahn-Tochter Jasper eröffnet, der Platz für etwa 145 Busse samt Werkstatt-, Reinigungs- und Abstellkapazitäten bereithält.

„Die Fahrgastzahlen steigen. Hierfür schaffen wir durch das Busbeschleunigungsprogramm dringend erforderliche Kapazitäten auf wichtigen Buslinien. Gleichzeitig müssen wir aber auch die betriebliche Infrastruktur anpassen. Der Neubau des Betriebshofes ist für den Hamburger Osten ein wichtiger Meilenstein für das Bussystem der Zukunft“, führte Rieckhof fort. Das Betriebshof BillbrookBetriebsgelände umfasst etwa 13.000 Quadratmeter, auf dem künftig bis zu 350 Mitarbeiter am Standort Billbrookdeich arbeiten können.

Günter Elste (Hamburger Hochbahn AG), Andreas Rieckhof (Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation) und Jens-Michael May (Jasper-Geschäftsführer) bei der feierlichen Eröffnung.

Andreas Rieckhof„Der Betriebshof schafft die Voraussetzungen für mehr Buskapazitäten und effizientere Betriebsabläufe. Hiervon profitieren unsere Kunden. Gleichzeitig stellen wir hier die Weichen für den Einsatz von immer mehr Bussen mit innovativen Antriebstechnologien. Eine wichtige Voraussetzung für unser Vorhaben, ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse anzuschaffen“, sagte Günter Elste, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG.

Mit dem neuen Betriebshof hat die zunehmende Busflotte in Hamburg, die auch mit immer mehr Gelenkbussen ihre Kapazitäten erhöht, einen neuen Standort auf technisch neuestem Stand. Die Hochbahn hat in das Projekt etwa 19 Millionen Euro investiert. Der alte, deutlich kleinere Standort am Mühlendamm wurde mit dem Neubau aufgegeben.

Andreas Rieckhof (Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation).


Ina Müller tauft Walross-Baby auf „Thor“

(ha/mr). Um Punkt 14 Uhr betrat Moderatorin und Sängerin Ina Müller das Eismeer in Hagenbecks Tierpark. Gut gelaunt und voller Freude taufte die Tierfreundin Müller das niedliche Ina MüllerWalross, das bereits 100 Kilogramm wiegt, mit Nordseewasser. Zusammen mit Tierpfleger Dirk Stutzki begrüßte die Entertainerin die etwa 100 Besucher und Journalisten. Dann kam Deutschlands erster Walross-Nachwuchs zusammen mit seiner Mutter ins Eismeer. Ganz entspannt und immer neben seiner Mutter hat „Thor“ dann all den Zuschauern gezeigt, dass er für viele unterhaltsame Stunden im Tierpark Hagenbeck bereit ist. „Ich taufe dich auf den Namen Thor und wünsche dir, dass es dir immer gut gehen soll und du ein langes Leben hast.“ Bei diesen Worten übergoss Taufpatin Ina Müller den dreieinhalb Monate jungen Walrossbullen im Tierpark Hagenbeck mit echtem Elbwasser aus einem silbernen Taufkelch. „Ich habe mich ein bisschen verliebt“, gestand die frisch gebackene Patentante nach dieser offiziellen Handlung.

Ina MüllerKein Wunder, denn der gerade 100 Kilogramm schwere Thor zeigte sich von seiner unwiderstehlichsten Seite. Ganz nach Walrossart pustete er die Moderatorin, Sängerin und Tierfreundin an, ließ sich von ihr streicheln und hielt sogar still, als ihm das Wasser aus dem Kelch über Kopf und Nacken rann.

Ina Müller ist eine Patentante, wie sie sich ein Walross nur wünschen kann. Sie fühle sich von den stromlinienförmigen Tieren angezogen, gestand sie. Und das gleich aus mehreren Gründen. Da sei zum Beispiel die Lust am Futtern, die sie mit den großen Meeressäugern gemeinsam habe. Und natürlich die daraus resultierende bis zu 15 Zentimeter dicke Speckschicht. „Vielleicht sollten wir Frauen uns daran ein Beispiel nehmen“, so Ina Müller, „dick sein und sich trotzdem wohlfühlen.“

Ina MüllerDer Tierpark Hagenbeck ist begeistert von der Walrosspatin. Sie hatte nicht nur sehr spontan zugesagt, diese Aufgabe zu übernehmen, Ina Müller kennt sich bereits sehr gut mit den Tieren aus. Als Dank für die charmante Taufe überreichte Geschäftsführer Dr. Claus Hagenbeck Ina Müller den silbernen Taufpokal als Geschenk. Außerdem durfte sie ein Plüschwalross zum Knuddeln mit nach Hause nehmen. „Der kommt mit auf Tour“, freute sich die Sängerin.

Unsere Fotos zeigen Ina Müller bei der Taufe des Walross-Babys. Fotos: FoTe Press


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Hamburgerin Marianne Kay ausgezeichnet

(ha/mr). Eine Kugel Eis im Lieblingscafé, Freunde treffen, eine Alsterfahrt: Mit ihrer Infinitas-Kay-Stiftung schenkt Marianne Kay todkranken Menschen einen Tag voller Glück. Und macht ihnen so den Abschied ein bisschen leichter
Hätte Nächstenliebe ein Gesicht, dann vielleicht das von Marianne Kay. Ein Lächeln umspielt ihren Mund und die Augen strahlen, als sie Ankes Rollstuhl zum Bootsanleger schiebt. Kai PflaumeGleich wird sie die Krebskranke mit einer Alsterkanalfahrt überraschen. Sie weiß, wie sehr sich die 68-Jährige so eine Tour wünscht. Einmal noch.
Die Hamburgerin Marianne Kay erfüllt todkranken Menschen in der letzten Lebensphase einen Herzenswunsch. Noch mal daheim mit dem Mann frühstücken, eine Kugel Eis im Lieblingscafé, noch mal an die Nordsee – Angehörige schaffen es oft nicht, sich um solche Sehnsüchte zu kümmern, haben mit dem nahenden Abschied zu tun. Also kümmert sich Marianne Kay. Sie steht in Kontakt mit Hospizen, besucht die Kranken, klärt mit Ärzten die Transportfähigkeit, bereitet in kürzester Zeit alles vor – bevor die Patienten zu schwach sind.
Zwei Tage vor der Überraschung sitzt Marianne an Ankes Bett im Hospiz am Israelitischen Krankenhaus. Die erzählt von ihrer Liebe zur Alster: „Dort konnte ich immer durchatmen.“ Das Atmen fällt Anke heute schwer. Im September war sie mit Rückenschmerzen beim Arzt. Im Oktober bekam sie die Diagnose Krebs. Krankenhaus, zwei Chemothera-pien, dann gab es keine Hoffnung mehr.

Kai Pflaume (Foto oben) führte durch das Programm. Fotos: FoTe-Press

Ihr Wunsch ist kniffelig. „Die Alsterdampfer fahren erst ab April“, sagt Marianne Kay – ahnend, dass Anke es bis zum April nicht mehr schafft. „Aber wir holen sie Sonntag zum Alsterspaziergang ab!“ Dabei hat Marianne Kay längst ein Schiff gechartert, Kuchen und Champagner bestellt, dazu Seemanns-Musik. Bruder Wolfgang wird mit den drei Kindern aus Schweden kommen, Schwester Ingrid und die Nachbarn auch.
2008 gründeten Marianne Kay und ihr Mann Hans-Michael (67) die Infinitas-Kay-
Stiftung mit privatem Geld, seit 2012 gibt’s das Projekt „Ein letzter Wunsch“. Wie kam es dazu? „Als ich nachts am Sterbebett meines Vaters saß, schwärmte er von Rosinenschnecken. Ich versprach, morgens eine zu kaufen.“ Er starb, bevor die Läden öffneten. Heute sind die Kays rund um die Uhr erreichbar, machen kaum Urlaub,
um keinen Wunsch zu verpassen. Fünf Ehrenamtliche helfen, weitere werden gesucht. „Der letzte Weg ist oft einsam“, sagt die Hamburgerin Marianne Kay. Dabei könne ein erfüllter Wunsch inneren Frieden bringen, beim Loslassen helfen. „Die letzten Schritte im Leben sollten so behutsam begleitet werden wie die ersten.“
Am Anleger wartet ein Schiff. „Nanu“, ruft Marianne Kay dem Kapitän zu, „Sie fahren ja doch!“ Der lächelt und schiebt Anke an Bord. Sie entdeckt die Kaffeetafel – und zehn Verwandte und Freunde. Bruder Wolfgang nimmt sie in den Arm, Schwester Ingrid streicht ihr über den Rücken. Das Schiff legt ab.
Zwei Stunden Leben. Zwei Stunden jeder Ente nachschauen, jedem Ruderer, jeder Welle. Ankes Augen kleben am Fenster. Strahlen, füllen sich mit Tränen, blicken zum Himmel und zu dem Apfelkuchen vor ihr. Nur keinen Moment verpassen. „Danke“, sagt sie leise.

Für ihr Engagement wurde Michaela Kay mit dem Preis “Die Goldene Bild der Frau” geehrt.

VerleihungSie helfen, sind für andere da, schenken Hoffnung und Herzenswärme: Am Donnerstag, den 20. November 2014, ehrte die Zeitschrift „Bild der Frau“ zum achten Mal außergewöhnliche Persönlichkeiten mit der Goldenen Bild der Frau. Erstmals rollte Deutschlands größte Frauenzeitschrift den roten Teppich für die fünf ehrenamtlich engagierten Alltagsheldinnen in Hamburg aus. Unterstützt wurden die Preisträgerinnen in diesem Jahr von den prominenten Paten Judith Rakers, Lilly Becker, Birgit Schrowange, Wolke Hegenbarth und Walter Sittler.

Unser Foto zeigt Marianne Kay und Schauspieler Walter Sittler auf dem Roten Teppich.

Die Frauenpower-Gala fand im Operettenhaus auf der Reeperbahn statt. Erneut führte Fernsehmoderator Kai Pflaume unter dem Motto „Starke Frauen für ein starkes Land“ durch die glanzvolle Verleihung mit 500 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Show. Bundesministerin Ursula von der Leyen, die dem Preis von Beginn an verbunden ist, überreichte den Leserpreis.

„Nie war die Goldene Bild der Frau so wichtig wie in diesen Tagen, in denen sich die schlimmen Nachrichten und Krisen fast zu überschlagen scheinen“, sagte Chefredakteurin Sandra Immoor. „Denn unsere Preisträgerinnen setzen der Ohnmacht und Beklemmung etwas entgegen: Engagement, Mitgefühl, Tatkraft, Nächstenliebe. Ihre Botschaft: Auch das Gute steckt an! Jede einzelne Preisträgerin in diesem Jahr und der letzten acht Jahre macht die Welt mit ihrem Projekt, ihrem Verein ein bisschen wärmer, gerechter, besser. Dafür möchten wir Danke sagen.“

Ausgezeichnet für Mut, Stärke und Nächstenliebe wurden in diesem Jahr:

  • Marianne Kay (65) aus Hamburg: Sie schenkt Sterbenden mit dem Projekt ‚Ein letzter Wunsch‘ einen Tag voller Glück und macht ihnen den Abschied so ein wenig leichter.
  • Patricia Carl (29) aus Berlin: Selbst nur 1,22 Meter groß kämpft sie mit dem ‚Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien e.V.‘ gegen Vorurteile und Diskriminierung.
  • Anna Vikky (27) aus Düsseldorf: Mit ihrer Online-Spenden-Plattform ‚2aid.org‘ sammelt die Studentin Spenden und baut Trinkwasserbrunnen in Afrika.
  • Eva-Maria Weigert (58) aus München: Ihre Initiative ‚Freudentanz – das grenzenlose Tanzprojekt‘ gibt Flüchtlingskindern neuen Mut, Halt und Lebensfreude.
  • Christine Wichert (49) aus Krefeld: Sie bringt mit ihrem Verein ‚Wahlverwandtschaften e.V.‘ einsame Menschen zusammen und schenkt ihnen Geborgenheit.

Die Goldene Bild der Frau fördert jedes dieser sozialen Projekte mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Zusätzlich wählen die über fünf Millionen Leserinnen und Leser noch bis zum Vorabend der Gala ihr „Herzensprojekt“ – und entscheiden so darüber, welche Preisträgerin zusätzliche 30.000 Euro Unterstützung erhält. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der Verteidigung, hat als Höhepunkt des Abends die Gewinnerin verkündet.

Ausführliche Informationen zur GOLDENEN BILD der FRAU finden Sie auch unter www.goldenebildderfrau.de.


IT-Gipfel: Hamburg ergreift die Chancen der Digitalisierung

(ha/mr). Hamburg war am 21. Oktober Gastgeber des Nationalen IT-Gipfels 2014. Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und etwa 800 Fachbesucher in der Handelskammer. Im Zentrum des Kongresses stand die Debatte über den digitalen Wandel und den Einfluss auf Gesellschaft und Wirtschaft. In einem Exponat zum Thema „Content & Technology“ zeigten ansässige Unternehmen, dass sie die Chancen der Digitalisierung im Schulterschluss mit der Stadt ergreifen und mit innovativen Wertschöpfungsmodellen bestens auf den Strukturwandel vorbereitet sind.

Hamburg versteht sich als einen der großen IT-Standorte und nutzt als „Smart City“ die Möglichkeiten, die digitale Anwendungen bieten um Dienstleistungen in ihrer Qualität zu verbessern oder Ressourcen effizienter zu nutzen. Beispiele dafür liefern die intelligente Verkehrssteuerung, digitale Bildungsangebote oder die modernsten Logistik-Technologien im Hamburger Hafen. Wie innovationsfreudig die Hamburger Wirtschaft ist, zeigt sich nicht zuletzt in der Medienbranche. Der verstärkte Einsatz von IT in der Produktion, Vermarktung und Distribution von Medien- und Kreativinhalten hat aufgrund der bedeutenden Rolle der Medien- und Digitalwirtschaft innerhalb der Wirtschaftsstruktur des Standorts eine herausragende Bedeutung für die Zukunft.

Deshalb haben 40 namhafte Unternehmern das Thema „Content & Technology“ in einer Regionalen Arbeitsgruppe (RegAG) diskutiert und in einem Papier herausgearbeitet, welche Chancen der Wandel mit sich bringt und wie die Unternehmen diese nutzen können. „Das digitale Reise-Serviceportal ‚Dein Tag in Hamburg‘ zeigt, wie journalistische Unabhängigkeit und Markensichtbarkeit durch Content-Marketing effizient kombiniert werden können“, erläutert Kristian Meinken von der Kommunikationsagentur pilot die innovative Medienmarke. Das Digitalmagazin, das schnelle und einfach Orientierung in der Stadt bietet, verdeutlicht die Vertikalisierung der Wertschöpfungskette durch die Zusammenarbeit von Medien- und Markenredaktion sowie die zeitgleiche Auswertung von Nutzungsdaten durch den Einsatz moderner Technologie. „Modelle wie im gezeigten Show Case werden vor allem dann möglich, wenn es Unternehmen gelingt, exzellente Inhalte mit exzellentem technischem Wissen zu vereinen“, stellt Meinolf Ellers, dpa-infocom fest. Als genereller Trend liegt zugrunde, dass „zukünftig Inhalteanbieter vermehrt zu Technologieunternehmen werden und anders herum Technologieunternehmen mehr und mehr Inhalte anbieten“, weiß Jochen Toppe, CoreMedia AG zu ergänzen.

Die Unternehmen in Hamburg haben die Herausforderung des Strukturwandels erkannt und sind entschlossen, den neuesten Entwicklungen im Markt mutig, mit Erfindungsreichtum und Unternehmergeist zu begegnen. Damit haben Inhalteproduzenten, IT-Unternehmen und Nutzer gemeinsam die Chance, einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel zu gestalten. Der Standort ist für diese Entwicklung sehr gut aufgestellt, denn Hamburg verfügt über eine große Vielfalt an kreativen Inhalte-Produzenten genauso wie über eine breit aufgestellte innovative Technologieindustrie. Die Stadt kümmert sich medienpolitisch um angemessene Rahmenbedingungen und initiiert vergleichbare Dialoge über die Chancen und Risiken der Digitalisierung auch in weiteren Branchen. Als Austragungsort des IT-Gipfels bietet Hamburg somit die ideale Möglichkeit zur Diskussion der politischen und wirtschaftlichen Begleitung der Digitalen Agenda der Bundesregierung und wird sich aktiv an der Neuausrichtung des Gipfels beteiligen.

Die Regionale Arbeitsgruppe Hamburg ist eine von insgesamt acht AGs, die im Rahmen des Nationalen IT-Gipfels 2014 verschiedene Themen und Thesen entwickeln und diese am Gipfeltag präsentieren. Unter dem Thema „Content & Technology“ evaluieren Vertreter der Hamburger Medienpolitik und –verwaltung sowie Vertreter der führenden Hamburger Medien und Technologie-Unternehmen die Chancen, die sich aus dem Strukturwandel in den beiden Branchen ergeben.

Angela Merkel und Sigmar Gabriel Von links: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Ankunft des IT-Gipfels 2014 in Hamburg. Foto: FoTe-Press