Kathrin Hiersemenzel wird neue Leiterin der Staatsanwaltschaft Hamburg

Der Eingangsbereich der Staatsanwalrschaft Hamburg. Symbolfoto: FoTe Press

(ha). Von der erfahrenen Stellvertreterin zur neuen Chefin: Die Leitende Oberstaatsanwältin Kathrin Hiersemenzel führt künftig die Staatsanwaltschaft Hamburg, die zweitgrößte Staatsanwaltschaft Deutschlands. Die 57-Jährige folgt auf Prof. Dr. Ralf Peter Anders, der im Juni als Generalstaatsanwalt nach Schleswig-Holstein gewechselt ist.

Kathrin Hiersemenzel wurde 1968 in Hamburg geboren. Nach dem juristischen Vorbereitungsdienst wurde sie im September 1997 in Hamburg als Richterin auf Probe und im Oktober 2000 zur Staatsanwältin auf Lebenszeit ernannt. Von Oktober 2004 bis Januar 2015 war sie in der Grundsatzabteilung der Staatsanwaltschaft tätig, zunächst als Dezernentin und seit 2010 als deren Leiterin. Im August 2010 wurde sie zur Oberstaatsanwältin ernannt. In der Zeit von 2015 bis 2017 leitete sie die Abteilung zur Bekämpfung von Computerkriminalität, bevor sie im Oktober 2017 zur Generalstaatsanwaltschaft Hamburg wechselte und dort mit Tätigkeiten unter anderem aus dem Bereich der Personal-, Haushalts- und Organisationsangelegenheiten sowie der Leitung der IT-Stelle betraut war. Zudem verantwortet sie seit Oktober 2014 die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Aktenführung bei den Staatsanwaltschaften Hamburg. Seit Januar 2024 war sie die Ständige Vertreterin des Behördenleiters der Staatsanwaltschaft und wurde im September 2024 zur Leitenden Oberstaatsanwältin ernannt. In dieser Funktion begleitete sie das Projekt „Räumliche Zusammenführung und Modernisierung der Staatsanwaltschaft im Michaelis-Quartier“ und schloss den Umzug der Staatsanwaltschaft in das neue Quartier ab.

Justizsenatorin Anna Gallina sagt: „Mit Kathrin Hiersemenzel übernimmt eine erfahrene leitende Oberstaatsanwältin die Leitung der Staatsanwaltschaft Hamburg. Sie verfügt nicht nur über das juristische Fachwissen für diesen Spitzenjob in der Hamburger Justiz, sondern ist auch eine versierte Verwaltungsexpertin. Sie hat sich als konsequente Strafverfolgerin und kompetente Managerin bewährt. Durch ihre Führungsfunktion bei der Einführung der E-Akte und beim Umzug ins Michaelis-Quartier steht sie auch für eine digitale und moderne Justiz.“

Generalstaatsanwalt Dr. Jörg Fröhlich wird wie folgt zitiert: „Leitende Oberstaatsanwältin Hiersemenzel ist mir schon seit Jahren als herausragende Expertin für Organisations-, Verwaltungs-, Personal- und IT-Sachen bekannt. Außerdem ist sie eine der engagiertesten und routiniertesten Staatsanwältinnen, die ich kenne. Sie hat sich durch ihre Leistungen für höchste Führungsämter qualifiziert und ich freue mich sehr, dass sie nun an der richtigen Stelle angekommen ist. Mit ihr als neuer Leiterin der Staatsanwaltschaft Hamburg sehe ich optimistisch in die Zukunft.“

Die Staatsanwaltschaft Hamburg ist nach Berlin die zweitgrößte in Deutschland. Etwa 600 Mitarbeitende sind hier beschäftigt, darunter etwa 210 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sowie zirka 50 Amtsanwältinnen und Amtsanwälte. Unterstützt werden sie von Serviceeinheiten, Rechtspfleger:innen, Wirtschaftsreferent:innen und Justizwachtmeister:innen. Jährlich werden etwa 325.000 Ermittlungsverfahren gegen bekannte und unbekannte Personen bearbeitet.

Bundesweit ist die Zahl der offenen Verfahren bei den Staatsanwaltschaften deutlich gestiegen. In Hamburg waren es zuletzt etwa 72.000. Um dem starken Anstieg zu begegnen, hat der Senat zusätzliche Stellen geschaffen: In diesem Jahr wurden die Staatsanwaltschaften um 15 neue Stellen verstärkt, davon acht für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte. Für das kommende Jahr sind weitere 13 Stellen vorgesehen, darunter sechs für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg gliedert sich in acht Hauptabteilungen mit jeweils eigenen Zuständigkeiten. Auch die für den Täter-Opfer-Ausgleich nach dem Erwachsenenstrafrecht zuständige Dienststelle ist hier angesiedelt. Bis Ende 2024 war die Staatsanwaltschaft auf mehrere Standorte verteilt, seither befinden sich die Büros im modernen Michaelis-Quartier in der Ludwig-Erhard-Straße sowie im Tower am Michel gegenüber.


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