Über 800.000 gespendete Pfandflaschen seit Beginn der Aktion

Drei der Pfandbeauftragten des Projekts „Spende Dein Pfand auf dem Flughafen Hamburg. Foto: ha/Flughafen Hamburg

(ha). Seit Beginn der Aktion „Spende Dein Pfand“ im September 2015 spendeten Passagiere mehr als 800.000 Pfandflaschen in den dafür aufgestellten Behältern vor der Sicherheitskontrolle – davon allein 450.000 im zweiten Aktionsjahr. Aus den Erlösen finanziert das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt Arbeitsplätze für drei ehemalige Langzeitarbeitslose und eine studentische Hilfskraft: Sie sind dafür zuständig, die durchsichtigen Sammelbehälter in regelmäßigen Abständen zu leeren, das Pfandgut zu sortieren und für die Abholung bereitzustellen. Zudem wird die Initiative „Deckel gegen Polio“ unterstützt. „Mit der Initiative ‚Spende Dein Pfand‘ unterstützen wir den guten Zweck auf gleich zwei Weisen“, sagt Johannes Scharnberg, Leiter Aviation am Hamburg Airport und zuständig für das Projekt. „Einerseits sorgt die Aktion dafür, dass viele Pfandflaschen, die anderenfalls im Müll gelandet wären, stattdessen recycelt werden – das kommt der Umwelt zugute. Zudem werden durch die gemeinsame Initiative mit Hinz&Kunzt und dem Grünen Punkt inzwischen 3,5 Arbeitsstellen finanziert. Die vier Mitarbeiter von ‚Spende Dein Pfand‘ sind beliebt, sie gehören zu unserem Flughafen und sind aus der Airport Family nicht mehr wegzudenken.“  Viele hundert Pfandflaschen landen am Hamburger Flughafen jeden Tag im Müll. Vor allem vor den Sicherheitskontrollen werden sie entsorgt, weil sie nicht mit ins Flugzeug genommen werden dürfen. Daher hat Hamburg Airport durchsichtige Behälter in den Terminals aufgestellt, damit Passagiere ihre Pfandflaschen spenden können. Der Erlös geht 1:1 an das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und dient dazu, die vier Mitarbeiter am Flughafen zu bezahlen. Zu dem Vorhaben gehört auch ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter, den der Flughafen zur Verfügung stellt. Neben Hamburg Airport und Hinz&Kunzt ist das Recycling-Unternehmen Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH an der Initiative beteiligt. Der Grüne Punkt sorgt für die komplette Logistik, für die Abholung der gesammelten Flaschen und deren Recycling, er zieht das Pfandgeld ein und stellt es für das Projekt zur Verfügung. „‚Spende Dein Pfand‘ trägt dazu bei, Menschen wieder in ein System zu integrieren, indem sie ein regelmäßiges Gehalt erhalten und sozial abgesichert sind“, erklärt Stephan Karrenbauer, zuständiger Projektleiter bei Hinz&Kunzt. „Gleichzeitig haben die Pfandbeauftragten nun einen festen Arbeitsalltag. Ich freue mich, dass das Team inzwischen aus vier engagierten Mitarbeitern besteht, die zum Teil schon von Anfang an dabei sind.“ Martin Lausmann, Projektleiter Der Grüne Punkt fügt hinzu: „Inzwischen machen acht deutsche Flughäfen bei diesem nachhaltigen Projekt mit. Über 600.000 Euro an Spenden konnten wir bisher bundesweit einsammeln. Die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Flughafen und Hinz&Kunzt funktioniert vorbildlich, schafft Arbeitsplätze und fördert das Recycling. Ich freue mich auf viele weitere erfolgreiche Jahre mit den Projektpartnern in Hamburg.“ Seit Mitte 2016 werden auch die Deckel der Einwegflaschen von dem Team gesammelt. Diese werden an die Aktion „Deckel gegen Polio“ gespendet, die von der Rotarier-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Mit dem Erlös wird das Rotary-Projekt „End Polio Now“ unterstützt, das die weltweite Bekämpfung der Kinderlähmung zum Ziel hat.


Generationenwechsel in der Geschäftsführung vom Schmidt-Tivoli

(ha). Norbert Aust, der gemeinsam mit Corny Littmann 26 Jahre lang als Geschäftsführender Gesellschafter die mittlerweile drei Schmidt-Bühnen am Hamburger Spielbudenplatz leitete, zieht sich jetzt aus dem operativen Geschäft zurück: Er übergibt den Geschäftsführerposten an seine älteste Tochter Tessa Aust (32), die gemeinsam mit Hannes Vater (31), dem Mann seiner zweitältesten Tochter Mirna, die Leitung neben Littmann übernimmt. „Die Entscheidung und der Zeitpunkt sind wohl überlegt und gut vorbereitet. Tessa Aust und Hannes Vater sind die richtigen Personen zur Fortführung und Weiterentwicklung der Theater in unserem Sinne. Sie haben das Können, das Geschick und die notwendige Theaterleidenschaft für ein Angebot, das auch in Zukunft unsere Gäste begeistert“, sagt der 74-jährige Norbert Aust. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit jungen Menschen und danke Norbert für das jahrzehntelange Teamwork“, sagt Corny Littmann zu dieser gemeinsamen Entscheidung. Die Sozialökonomin Tessa Aust kennt die Schmidt-Bühnen von klein auf und hat neben dem Studium bereits in den Theatern gejobbt. Ihre bisherige Tätigkeit im Bildungsbereich bei Apple in München hat sie aufgegeben, um die Schmidt-Geschäftsführung zu übernehmen. Ihr Schwager Hannes Vater ist Wirtschaftswissenschaftler und arbeitet bereits seit fünf Jahren bei der Schmidts Tivoli GmbH – zunächst als Controller, dann als kaufmännischer Leiter und ist von nun an Prokurist des Unternehmens. „Wir haben das Glück, ein gut aufgestelltes Unternehmen vorzufinden: Wir haben ein phänomenales Team mit vielen kreativen Köpfen, mit dem wir auch in Zukunft für Überraschungen und Neuerungen sorgen werden“, freut sich Tessa Aust auf ihre neue Aufgabe.
„Unsere Gäste sollen bei uns eine schöne und unbeschwerte Zeit erleben. Dafür werden wir nach wie vor abwechslungsreiches und ausgefallenes Theater anbieten und unsere hochwertige Gastronomie weiter ausbauen“, so Hannes Vater. Am 1.9.1991 gründeten Norbert Aust und Corny Littmann das Hamburger Theaterunternehmen Schmidts TIVOLI GmbH, zu dem heute das Schmidts TIVOLI, das Schmidt Theater, zwei Theater-Bars, zwei Restaurants und der Nachtclub Angie’s zählen. Die jüngste Bühne feierte 2015 Eröffnung: Das Schmidtchen befindet sich im ebenfalls neu gebauten Klubhaus St. Pauli am Spielbudenplatz, zu dessen Bauherren Aust und Littmann gehören. Die Schmidts Tivoli GmbH ist mit über 400.000 Besuchern im Jahr Deutschlands erfolgreichstes Privattheater, wie das Unternehmen mitteilt.


Ausgebüchster Muntjak hält Polizei auf Trab

Seine Flucht dauerte etwa 20 Minuten und endete im Streifenwagen der Hamburger Polizei: ein ausgebüchster Muntjak aus dem Tierpark Hagenbeck sorgte für große Aufregung in Lokstedt. Foto: Röhe.

(mr). Zuerst überquerte er eine Hauptstraße, lief über mehrere Privatgrundstücke und sorgte schließlich in mehreren Kleingärten für Aufsehen: ein ausgebüchster Muntjak (Hirsch) des Tierparks Hagenbeck hat am 23. Juni gegen 17.30 Uhr Polizei und Tierpfleger auf Trab gehalten. Das flinke Tier war vom Gelände des Zoos im Stadtteil Lokstedt geflohen. Gefährlich war es für das zierliche Tier in Höhe der U-Bahn-Station Hagenbecks Tierpark – dort ist die viel befahrene Koppelstraße/Julius-Vosseler-Straße. Vier Polizisten und zwei Tierpfleger liefen dem Tier hinterher. Auf einem Parkplatz eines Restaurants gelang es schließlich einem Pfleger mit einem beherzten Hechtsprung, den Muntjak nach etwa 20-minütiger Flucht einzufangen. Der Hirsch wurde mit lautem Quicken zu einem Streifenwagen gebracht und zurück in den Zoo gefahren.


Ärger mit dem Dosenpfand – Hamburger Tankstellen-Test

(mr). Es könnte so einfach sein. Ein Kunde kauft Getränke, zahlt dafür bis zu 0,25 Euro Pfand und bekommt das Pfandgeld bei Abgabe wieder zurück – und zwar überall dort, wo Ware gleicher Materialart angeboten wird. Die Realität sieht aber oftmals anders aus, wie ein Test der Hamburger Allgemeinen Rundschau belegt. 20 Tankstellen in Hamburg nahmen wir Ärger mit dem Dosenpfandunter die Lupe und schickten Testpersonen mit je einem Korb voller Einwegverpackungen und Mehrwegpfandflaschen in den Verkaufsraum. Bereits beim Betreten wurden diese oftmals kritisch beäugt. „Sie kommen doch bestimmt nur herein, um Ihre Pfandflaschen abzugeben. Sie kaufen doch eh nichts“, sagte der Chefkassierer einer Shell-Tankstelle in der Eiffestraße im Hamburger Osten. Mürrisch zog er seine Handschuhe an, holte eine Getränkeverpackung nach der anderen aus dem Korb. „Das nächste Mal geben Sie Ihre Sachen bitte woanders ab“, war von dem Kassierer höflich, aber doch bestimmt zu hören. Das Pfandgeld wechselte den Besitzer. Zugegeben: die Testpersonen stellten das Personal auf die Probe. Einige Dosen waren plattgedrückt, andere verbeult und immer waren es 20 Stück.

„Einweggebinde sollten zwar heil sein, weil sie dann besser gescannt werden können – sie müssen es aber nicht“, schreibt Inga Koenen, Pressesprecherin von von Lekkerland, in einer Antwort-E-Mail. Auch die Anzahl der Verpackungen spiele keine Rolle. „Schade, dass auch nach so vielen Jahren nach Einführung des Dosen- und Einwegpfands noch immer viele Einzelhändler nicht wissen, wie sie mit den Einwegverpackungen ordnungsgemäß umzugehen haben“, so Koenen. Auch auf der Internetseite des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (www.bmu.de) sowie auf der Seite der Deutsche Pfandsysteme GmbH (DPG) stehen die Regularien. Für den Verbraucher klar und deutlich zu lesen: die Verpackung muss nicht so sein, wie sie im Regal beim Einzelhändler verkauft wird. Einwegverpackungen können auch beschädigt sein und überall dort abgegeben werden, wo sie auch verkauft werden. Nur für Händler mit einer Verkaufsfläche von unter 200 Quadratmetern gibt es eine Ausnahme. Warum aber tun sich viele Tankstellenbetreiber so schwer, das Dosenpfand auszuzahlen? Den Testpersonen wurde meist erklärt, dass der Abfallbehälter bereits voll sei und eine Anschaffung einer weiteren Tonne nicht geplant sei. Außerdem sei es zeitaufwendig. Gerade Leute, die „nur“ ihre Dosen abgeben und nichts kaufen, seien einfach nur „nervig.“ Einige Verbraucher sind irritiert und unterstellen den Händlern eine illegale zusätzliche Einnahmequelle. „Es macht für einen Einzelhändler gar keinen Sinn, ent- sprechende Ver- packungen nicht zurückzu- nehmen. Schließlich muss auch an die vorgeschalteten Vertriebsstufen Pfand entrichtet werden, welches dem Einzelhändler nur gegen Rückgabe der Verpackungen erstattet wird“, so Matthias Thobaben vom Verbraucherschutzamt Hamburg-Mitte. „Ich gehe daher davon aus, dass die meisten Probleme durch schlecht informiertes Verkaufspersonal entstehen.“ Merkwürdig ist nur, dass es gerade bei Einwegverpackungen (0,25 Euro) zu Problemen führt. Mehrwegflaschen (0,08 bis 0,15 Euro) werden anstandslos angenommen. Natürlich könnte jeder auf sein Recht, seine Pfandflaschen dort abzugeben, wo diese auch zum Kauf angeboten werden, beharren. Auch wenn der Kassierer an der Tankstelle ein noch so grimmiges Gesicht macht und womöglich mit einem Hausverbot kontert. Aber wie sieht es denn in der Realität aus? Meist haben die Tankstellen in der Tat keine großen Möglichkeiten, das Leergut zu lagern. „Viel wichtiger ist aber, dass wir an unseren Tresen auch Lebensmittel verkaufen. Das ist nicht besonders hygienisch, wenn einige Leute mit auf der Straße gesammelten und teilweise verdreckten Dosen und Plastikflaschen ankommen“, sagt ein Tankstellenbetreiber im Norden Hamburgs und ergänzt: „Wir sind doch nicht der Abfalleimer für alle.“ Gerade in den Sommermonaten seien die leeren Behälter eine große Gefahr. Meist haben Dosen und Plastikflaschen keine Deckel mehr, so dass beispielsweise Bienen und andere Insekten angelockt würden. Dies stelle eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar – für Mitarbeiter und Kunden.


Stephan Thomsen: „Skaten schockt voll. Einfach krass“ 

(pp). Hamburg, Holstenstraße. Zwölf Jugendliche harren bei nasskühlen Temperaturen an der Halfpipe aus und donnern mit hoher Geschwindigkeit die Rampe rauf und runter. Der eSkaterine macht einen Olli, der andere schlittert auf einer Stange entlang und balanciert gute vier Meter geradeaus und ein gerade einmal zehnjähriger Junge rollt die Halfpipe runter, macht unten eine elegante Drehung. “Ich skate schon seit ich sechs bin”, sagt der zehnjährige Daniel Schulz aus Bahrenfeld. “Ich will so werden wie Tony Howk”, ergänzt Daniel Schulz. Sein amerikanisches Vorbild wurde schon mehrfach ausgezeichnet und ist unter Jugendlichen als Vorbild sehr gefragt. Der junge Skater ist an Händen und Knien geschützt, trägt eine dicke Jacke und einen Fahrradhelm. Seit zwei Stunden skaten die Jugendlichen und lieben es, stundenlang nach der Schule die Rampe rauf und runter du fahren. Für die älteren Skater sind Tricks wie Sliden, Schlittern und Primo kein Thema, die jüngeren schauen es sich ganz einfach ab: Heel-Stop, powerslide oder Kanadierbogen. “Skaten schockt voll. Einfach krass”, sagt der 15jährige Stephan Thomsen aus Wandsbek. Seine beliebtesten Plätze in Hamburg: Rampe in der Spaldingstraße, Rampe an der Holstenstraße und die große Skateranlange gegenüber dem Osdorfer Born. “Da fahr ich aber selten hin. Ist ganz schön weit”, sagt Thomsen. Wenn es vom Wetter her passt, skatet er jeden Tag.

Skater Skater Symbolfotos: Jugendliche auf einer Skate-Anlage in Hamburg-Bergedorf. Für viele Kinder und Jugendliche steht Skaten oder Inlinern auf der Liste ganz oben.  Fotos: FoTe-Press


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