Soko „Schwarzer Block“ durchsucht Wohnungen

Im Rahmen des G20-Gipfels gab es zahlreiche Demonstrationen. Gerade im Schanzenviertel (hier im Bild) kam es im Anschluss an friedlichen Aufzügen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die Polizei setzte unter anderem Wasserwerfer ein. Allerdings wird derzeit auch in 49 Fällen gegen Polizisten ermittelt, die offenbar über die Stränge geschlagen sind. Fotos: FoTe-Press

(ha). Im Rahmen eines Einsatzes der Soko „Schwarzer Block“ wurden am 18. September 2018 insgesamt 15 Durchsuchungsbeschlüsse gegen zwölf Beschuldigte im Alter zwischen 23 und 43 in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie ein Haftbefehl vollstreckt. Das teilen sowohl die Polizei Hamburg als auch die Staatsanwaltschaft mit.  Die Maßnahmen erfolgten im Zusammenhang mit den Ausschreitungen bei der sogenannten „Welcome to hell“ – Demonstration am 6. Juli 2017 und im Schanzenviertel am Abend des 7. Juli 2017.

Die zwölf von den Durchsuchungsmaßnahmen betroffenen Personen konnten durch intensive Ermittlungen, akribische Auswertung des der Soko „Schwarzer Block“ vorliegenden umfangreichen Bild- und Videomaterials, die polizeiinterne Fahndung sowie die Öffentlichkeitsfahndungen namhaft gemacht werden. Im Zuge der Einsatzmaßnahmen wurde ein Beschuldigter, ein 35-jähriger Deutscher, in Hamburg-Winterhude angetroffen und verhaftet. Ihm werden derzeit 19 Würfe von Steinen und Flaschen auf Polizeibeamte und die Plünderung von zwei Supermärkten vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat in diesem Zusammenhang beim Amtsgericht einen Haftbefehl erwirkt. Die an den einzelnen Objekten vollstreckten Durchsuchungen führten zum Auffinden von umfangreichen Beweismitteln. Die Auswertung der sichergestellten Gegenstände dauert an.

Polizeipressesprecher Timo Zill zum heutigen Einsatz: „Die Ermittlungen der Soko „Schwarzer Block“ verlaufen nach wie vor erfolgreich. Es wird weitere ähnliche Maßnahmen wie den heutigen geben.“


Polizei startet dritte G20 Öffentlichkeitsfahndung

Die Polizei ging gegen mutmaßliche Straftäter auch mit modernen Wasserwerfern (WAWE 10.000) vor. Foto: FoTe-Press

(ha). Im Zusammenhang mit den bei der Soko „Schwarzer Block“ geführten Ermittlungsverfahren fahnden die Ermittler aktuell erneut mit weiteren Lichtbildern öffentlich nach bislang unbekannten Tätern. Im Rahmen der Ermittlungen sind durch die Staatsanwaltschaft Hamburg 70 Beschlüsse zur Öffentlichkeitsfahndung beim Amtsgericht erwirkt worden. Die aktuellen Bilder sind auf der Homepage der Polizei Hamburg unter www.polizei.hamburg einzusehen. Wir zeigen an dieser Stelle nur wenige ausgewählte.

Öffentlichkeitsfahndung Soko Schwarzer Block

 

G20-Tatverdächtiger T3_UT 371

UT1

 

Öffentlichkeitsfahndung Soko Schwarzer Block

Bislang werden bei der Soko mehr als 3.400 Ermittlungsverfahren geführt, davon 723 Verfahren gegen 840 namentlich bekannte Beschuldigte. Im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndungen 1 und 2, bei denen im Dezember 2017 und Mai 2018 Bilder von insgesamt 208 Personen veröffentlicht wurden, konnten bis zum heutigen Tag 59 Personen identifiziert werden. Hierzu Polizeipressesprecher Timo Zill: „Auch mehr als ein Jahr nach den schweren Ausschreitungen während des G20-Gipfels arbeiten die Ermittler der Soko „Schwarzer Block“ nach wie vor mit Hochdruck und großer Akribie an der Aufklärung der schweren Straftaten. Wir werden nicht nachlassen und weiterhin einen langen Atem beweisen, um die Gewalttäter zu identifizieren. Wir sind uns sicher, dass wir weitere G20-Straftäter aus dem linksextremistischen Bereich enttarnen werden.“