Filmcrew sorgt für Störung vor der Elphi: den Entstördienst hat sie mitgebracht

Regisseur Matthias Glasner ("Tatort", "Das Boot") und Schauspieler Jürgen Vogel am Filmset auf der Mahatma-Gandhi-Brücke vor der Elbphilharmonie. Foto: FoTe Press

(mr/ha). Die Elbphilharmonie ist ein Publikumsmagnet und die Straßen Am Kaiserkai und die Mahatma-Gandhi-Brücke sind immer sehr gut frequentiert. Schließlich sind es die Hauptstraßen, um zur Elphi zu gelangen. Blöd nur, wenn eine Filmproduktion beide Straßen für Filmarbeiten für sich in Anspruch nimmt. Es sind Filmarbeiten für die sechsteilige Thriller-Miniserie „Informant“, die für den NDR und Arte seit Juni in und um Hamburg gedreht wird.

Zunächst wird die Straße Am Kaiserkai immer wieder während des Drehs für Fußgänger und teilweise Radfahrer / Pkw gesperrt. Die Filmcrew hat vor dem Gebäude 56 Schläuche verlegt, aus denen Wasser kommt. Grund: Im Drehbuch steht, dass es regnet. Also wird während des Drehs für Regen gesorgt. Gedrehte Szene: Zwei junge Männer gehen auf dem Bürgersteig entlang. Sie unterhalten sich. Plötzlich stoppt ein Sprinter der Wasserversorgung Hamburg: „Entstördienst – Rund um die Uhr für Sie im Einsatz.“ Plötzlich öffnet sich die Wagentür, Schauspieler Jürgen Vogel und Elisa Schlott steigen aus und beobachten von der gegenüberliegenden Straßenseite die beiden Männer. Einer kommt die Straße rüber gelaufen und steigt in den Sprinter. Diese Szene wird mehrmals gedreht – bis Regisseur Matthias Glasner zufrieden ist.

Ein ehemaliges Tanklöschfahrzeug
der Feuerwehr sorgt für Nässe
auf der Brücke. Fotos: FoTe Press

Dann kommt es zu einem Wechsel des Drehortes: die Filmcrew zieht mit ihrem umfangreichen Equipment zur Mahatma-Gandhi-Brücke und blockiert diese. Grund: Ein ehemaliges Feuerwehr-Tanklöschfahrzeug sorgt dafür, dass beidseitig die Bürgersteige und Fahrbahn nass werden. Aus Rücksicht auf Passanten, werden diese gebeten, kurz stehen zu bleiben. Dazu stehen an beiden Seiten der Klappbrücke mehrere sogenannte Filmblocker und Crew-Mitglieder. Viele Touristen haben wenig Zeit, möchten sich lieber von der Plaza der Elphi den Hamburger Hafen anschauen, in umliegenden Cafes etwas Essen oder Trinken oder schlicht zum Fähranleger und mit einer Elbfähre eine Schiffahrt machen.

Kurios: das Filmteam sorgt für eine Störung bei Passanten und Touristen, die entweder zur und von der Elphi kommen. Ihren eigenen Entstördienst hat sie schon am Filmset. Sensationell! Zum Einsatz kam der Sprinter übrigens auch auf der Brücke. Auch hier steigt Schauspieler Jürgen Vogel aus, bleibt am Brückengeländer stehen – bis Elisa Schlott an seine Seite kommt.

Jürgen Vogel und Elisa Schlott.

Worum geht es in der Miniserie? Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag auf die Hamburger Elbphilharmonie versetzen die Polizeibehörden in Alarmbereitschaft und lösen im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung eine Kette von Ereignissen aus, die den Anschlag überhaupt erst möglich machen.

Im Mittelpunkt: LKA-Mann Gabriel, der die Kontakte zu Informanten aus der breiten arabischen Community hält. Doch zurückliegende Ereignisse aus seiner Zeit als verdeckter Ermittler in der rechten Szene lassen die Führungsstellen an ihm zweifeln – sie stellen ihm die aufstrebende BKA-Beamtin Holly zur Seite. Eine erste heiße Spur droht schnell zu erkalten, als ein Informant unter ungeklärten Umständen tot aufgefunden wird. Aus der Not heraus rekrutieren Gabriel und Holly den unbescholtenen Raza, der zwar den Toten flüchtig kannte, mit Terror, IS oder organisierter Kriminalität aber nichts am Hut hat. Gabriel und Holly haben Raza jedoch in der Hand, denn dessen Freundin Sadia (Bayan Layla) hält sich ohne legale Papiere in Hamburg auf. Um seine Freundin zu schützen, lässt Raza sich auf die Zusammenarbeit ein. Obwohl seine Familie schnell in Probleme verwickelt wird, muss Raza feststellen, dass er wider Willen Blut leckt: Er wird selbst zum wichtigsten Informanten in einem undurchsichtigen Spiel. Die Serie erzählt in ihren sechs Teilen à 45 Minuten davon, wie die Angst Ungeheuer gebiert; wie eigene Interessen dazu führen, dass entweder zu viel oder zu wenig getan wird – und wie dadurch Menschen und Familien zerstört werden.

Jürgen Vogel und Elisa Schlott
stehen am Sprinter mit
der Aufschrift „Entstördienst“.

Gedreht wird bis Ende Oktober. Als Schauspieler wirken unter anderem Jürgen Vogel, Ivar Wafaei, Gabriela Maria Schmeide, Bayan Layla, Claudia Michelsen, Sabrina Ceesay, Nico Holonics, Ali Reza Ahmadi und Majid Bakhtiari mit. Gedreht wurden bereits zahlreiche Szenen in der Elbphilarmonie, den Elbbrücken und unter anderem im Emporio-Hochhaus.

Ihre Hamburger Allgemeine Rundschau traf das Filmteam bereits in den Stadtteilen Veddel, Altona, Wilhelmsburg, in der Innenstadt und im Schanzenviertel an.

Während der Filmarbeiten ist die
Klappbrücke teilweise komplett für
den Indiviualverkehr gesperrt.

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