Kontrolle am Hauptbahnhof: Polizei zieht sechs Messer ein

Bundes- und Landespolizei überprüfen Personen am Hauptbahnhof und kontrollieren das Waffenverbot. Foto: FoTe Press

(ha/mr). Von gestern Abend an bis heute in die frühen Morgenstunden führten die Bundespolizeiinspektion Hamburg und die Landespolizei Hamburg gemeinsam einen Schwerpunkteinsatz zur Durchsetzung der Hamburger Waffenverbotsverordnung im Hauptbahnhof durch.

Der Hamburger Hauptbahnhof gilt mit über 500.000 Menschen als meistfrequentierter Bahnhof Deutschlands. Mit dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen im zweiten Halbjahr 2022 verzeichneten die Sicherheitsbehörden einen Anstieg der Kriminalität. Daher wurden seit Herbst des vergangenen Jahres auf verschiedenen Ebenen die Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit
und Ordnung intensiviert und die polizeiliche Präsenz kontinuierlich erhöht. Um noch konsequenter gegen mitgeführte Messer und andere gefährliche Gegenstände, die immer wieder bei Kontrollen festgestellt werden, vorgehen zu können, wurde zum 1. Oktober 2023 ein dauerhaftes Waffenverbotsgebiet in und um den Hauptbahnhof eingerichtet. Die Kontrollen haben das Ziel, einerseits das Dunkelfeld des Mitführens gefährlicher Gegenstände zu erhellen und andererseits die klare Botschaft zu vermitteln, dass Waffen aller Art insbesondere in den eingerichteten Hamburger Waffenverbotsgebieten und im Bahnverkehr nichts zu suchen haben. Durch die Personenkontrollen sollen insbesondere Körperverletzungsdelikte unter Einsatz von Waffen, Messern und anderen gefährlichen Gegenständen verhindert und nicht zuletzt dadurch die Sicherheit im Bereich der Waffenverbotszone erhöht werden.

Im Zuge des Einsatzes überprüften mehr als 130 Beamtinnen und Beamte insgesamt 557 Personen. Er ist als Erfolg zu werten, weil insgesamt sechs Messer sichergestellt werden konnten. Darüber hinaus wurden 24 Strafanzeigen, unter anderem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittel- und das Aufenthaltsgesetz sowie wegen Diebstahls und Körperverletzung gefertigt. Zur Gefahrenabwehr wurden zudem 23 Platzverweise erteilt. Bundes- und Landespolizei werden auch zukünftig wiederkehrend und unangekündigt entsprechende Einsätze durchführen.

Unterstützt wurden die Polizistinnen und Polizisten von zahlreichen Mitarbeitenden der DB Sicherheit, die zeitweise Teile des Hauptbahnhof komplett sperrten.

„Wir werden auch zukünftig im Rahmen der Allianz Sicherer Hauptbahnhof unsere Linie beibehalten – wir tolerieren keine Messer und gefährlichen Gegenstände im Hauptbahnhof und werden auch weiter mit flexiblen und unberechenbaren Kontrollen für eine höchstmögliche Sicherheit sorgen“, sagt der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Michael Schuol.

Polizeipräsident Falk Schnabel: „Das Hamburger Waffenverbot ist ein wichtiger Baustein für die Sicherheit rund um den Hauptbahnhof. Wer hier Messer oder verbotene Gegenstände bei sich trägt, gefährdet sich und andere und muss jederzeit mit unseren Kontrollen rechnen. Jeder einzelne Gegenstand, den wir dabei als potenzielle Tatwaffe aus dem Verkehr ziehen, ist ein Erfolg.“