Schüler ziehen gegen Wehrpflicht auf die Straße

Die jungen Demonstranten zogen vom Hachmannplatz über den Rathausplatz zum Ballindamm. Foto: FoTe Press

(mr). Nach dem Motto „Straße statt Schule“ gingenam Freitag zahlreiche Schülerinnen und Schüler gegen die Wehrdienst-Pläne der schwarz-roten Koalition in Berlin in Hamburg auf die Straße. Die Initiative „Schulstreik gegen Wehrpflicht“ hatte im ganzen Bundesgebiet zu Demonstrationen aufgerufen. Anlass war ein Gesetzentwurf über die Wehrdienst-Modernisierung, den der Bundestag am 5. Dezember schließlich mehrheitlich beschloss. Damit steht fest: ab 2026 gibt es eine Musterungspflicht für junge Männer – der Dienst an der Waffe selbst bleibt aber freiwillig. Eine Wehrpflicht solle vorerst nicht eingeführt werden.

In Hamburg folgten dem Aufruf etwa 2.000 junge Menschen aus Schulen verschiedener Stadtteil. Start der Protestaktion war der Hachmannplatz am Hauptbahnhof. Danach ging es Richtung Rathaus und anschließend auf den Ballindamm. Die Veranstalter schätzten die Anzahl der Demonstranten mittags auf etwa 5.000. Die Polizei schätzte die Anzahl an Teilnehmern auf knapp 2.000.

Leo Dammann vom Landessprecher und -sprecherinnenrat der Hamburger Linksjugend solid sagt: „Der bundesweite Schulstreik gegen die geplante Wiedereinführung der Wehrpflicht ist ein starkes Signal einer politisierten und klassenbewussten Jugend. Wir stellen uns entschieden gegen die Militarisierung unserer Zukunft, während soziale Rechte, Bildung und öffentliche Infrastruktur weiter vernachlässigt werden. In einer Zeit, in der Milliarden in militärische Aufrüstung fließen und gleichzeitig immer mehr Menschen in Armut leben, gehen wir am Freitag auf die Straße, um klar zu machen: Wir werden nicht Soldatinnen und Soldaten in einem Krieg für die Kapitalinteressen einiger weniger. Unsere Generation streikt, weil wir eine gerechte, friedliche und soziale Gesellschaft einfordern und weil wir wissen, dass Veränderung nur von unten kommt.“


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