Sohn Hamburgs: Modeschöpfer Karl Lagerfeld ist tot

Karl Lagerfeld starb im ALter von 85 Jahren in einem Krankenhaus in Paris. Dieses Foto entstand im Fernsehstudio von "Markus Lanz" in Hamburg-Bahrenfeld. Foto: FoTe-Press.de

(ds). Eine traurige Nachricht erhielt die Redaktion der Hamburger

Allgemeinen Rundschau am heutigen 19. Februar 2019: Karl Lagerfeld ist tot. Nach Angaben mehrerer französischen Medienberichten starb er am Dienstagmorgen in seiner Wahlheimat Paris in einem Krankenhaus. Lagerfeld wurde 85 Jahre alt.

Der Designer wurde 1933 in Hamburg geboren. Er selbst gab immer das Jahr 1935 als Geburtsjahr an. Er war Sohn des Kondensmilch-Fabrikanten Otto Lagerfeld, der auf dem Friedhof Nienstedten beigesetzt ist, auf.

Seine ehemalige Villa befindet sich am Wilmans Park 17 in Hamburg-Blankenese. 1954 gewann er im Alter von 22 einen Modewettbewerb: damit wurde der Weg für seine Karriere als Modeschöpfer freigeschaufelt. Bereits Mitte der 1950er-Jahre zog es ihn nach Frankreich. Dort arbeitete er schnell für Weltmarken wie Balmain, Patou oder Chloé. Seit 1965 war er als Damenmode-Designer bei der Firma Fendi in Rom unter Vertrag. Mode unter seinem eigenen Namen kreierte Lagerfeld für Damen und Herren mit Unterbrechungen seit 1974. Seine eigene Mode galt als elegant und minimalistisch. Das Markenzeichen des Modeschöpfers waren seine extrem weißen Haare, die er seit 1976 stets zu einem Zopf zusammengebunden trug. Außerdem trug Karl Lagerfeld (ähnlich wie Sänger Heino) eine dunkle Sonnenbrille. 

Karl Lagerfeld habe sich schon immer für Kleider interessiert – ohne zu wissen, dass man das Mode nenne, wie Lagerfeld einmal in einem Interview äußerte. Seine Mode wurde oft von seinen Kritikern als elegant und innovativ bezeichnet, er habe klassische Formen erneuert und wahre Looks geschaffen.

Karl Lagerfeld hatte immer einen lockeren Spruch auf der Lippe. In einer Fernsehsendung sagte er einmal: „Sehe ich aus wie jemand, der kochen kann? Ich kann eine Dose Cola Light aufmachen und damit hat sich das.“ Bei einem Pressetermin an Hamburgs Sophienterrassen (im Stadtteil Rotherbaum) kam er knapp zwei Stunden zu spät. „Muss ich pünktlich sein? Ich bin doch nicht in der Schule“. Auch der legendäre Spruch: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“ stammt von ihm. Hamburg trauert um einen großen Menschen: Karl Lagerfeld.

Karl Lagerfeld bei einer Veranstaltung in Hamburg. Alle Fotos: FoTe-Press

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher zum Tod von Karl Lagerfeld: „Karl Lagerfeld wurde 1933 in Hamburg geboren. Er hat sein Leben als Weltbürger geführt, aber stets die Verbindung zur Stadt seiner Kindheit aufrechterhalten. Zuletzt zog die Elbphilharmonie Karl Lagerfeld noch einmal zurück in den Norden. Die „Métiers d’Art“-Show im Jahr 2017 bleibt uns als besonderes Ereignis und Beispiel für sein künstlerisches Wirken in Erinnerung. Mit Karl Lagerfeld verlieren wir einen außergewöhnlichen Hanseaten und Botschafter Hamburgs.“

Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Wenn Hamburg das Tor zur Welt ist, so hat Karl Lagerfeld dieses Tor wie kaum ein anderer zu nutzen gewusst. Mit seinen Entwürfen für die großen Modehäuser, insbesondere für Chanel, war er jahrzehntelang Taktgeber der internationalen Modewelt. Sein unverkennbarer Stil wurde dabei zu einer ganz eigenen Marke – seine hanseatische Heimat hat er dabei nie vergessen. Dass er in seinem Wirken stets sämtliche künstlerische Disziplinen virtuos einbezog, wurde nicht zuletzt auch 2014 in der eindrucksvollen Ausstellung „Feuerbachs Musen“ mit eigenen Fotografien in der Hamburger Kunsthalle gewürdigt. 2017 zog ihn das neue Wahrzeichen zurück in seine Heimatstadt: Im Dezember funktionierte er die Elbphilharmonie kurzfristig zum glamourösen Laufsteg um. Mit Karl Lagerfelds Tod geht eine Ära zu Ende.“

Bereits gestern starben zwei Hamburger Persönlichkeiten: Der Unternehmer Rüdiger Kowalke starb im Alter von 71 Jahren nach schwerer Krankheit. Er betrieb ein weit über die Stadtgrenzen bekanntes Fischrestaurant an der Großen Elbstraße. Am Sonnabend zuvor ist TV-Moderator Marco Heinsohn an seiner Krebserkrankung gestorben. Bis zu seinem Tod stand der Moderator für Sat.1 Regional vor der Kamera. Sein Tod wurde gestern offiziell bekannt gegeben. Marco Heinsohn wohnte in einer Wohnung direkt am Osterbekkanal in Hamburg-Barmbek.

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