Zwei neue Eisbrecher getauft

„Notruf Hafenkante“-Schauspielerin Sanna Englund ließ die Sektflaschen an einem der bedien neuen Mehrzweckschiffen zerspringen. Foto: Röhe

(mr). Doppeltaufe bei strahlendem Wetter am Hamburger Hafen: Die Hamburg Port Authority (HPA) hat zwei neue Mehrzweckschiffe in ihre Flotte aufgenommen. Schauspielerin Sanna Englund („Notruf Hafenkante“) und HPA-Mitarbeiterin Martina Stülten entließen mit einer Sektflaschen-Taufe die beiden neuen Schiffe mit Namen „Johannes Dalmann“ und „Hugo Lentz“ in ihre arbeitsreiche Zukunft. Mehrere geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik verfolgten die Taufe. Die auf der Lauenburger Hitzler-Werft gebauten Schlepper ersetzen ihre gleichnamigen Vorgänger, die seit mehreren Jahrzehnten auf der Elbe ihren Dienst taten. Wie die HPA mitteilt, seien die neuen Schiffe besonders emissionsarm. Sie seien in der Lage, eine geschlossene Eisdecke von 45 Zentimetern zu brechen. Zudem sollen die Schiffe bei Schlepp- und Verholarbeiten sowie Transporte zum Einsatz kommen. Mithilfe der beiden modernen Schiffe sei die HPA in der Lage, eine Erreichbarkeit des Hamburger Hafens selbst bei „knackigem Frost“ zu sichern, erklärte Jens Meier, Chef der HPA vor Ort. Der 30 Meter lange und 8,50 Meter breite Eisbrecher „Johannes Dalmann“ hat 1.841 PS und ist nach dem ehemaligen Wasserbaudirektor Dalmann (1823-1875) benannt. Das Schwesterschiff (oder vom Namen her eher Bruderschiff) „Hugo Lentz“ ist 23 Meter lang und 7 Meter breit und hat 1.449 PS. Das Schiff trägt den Namen des einstigen Cuxhavener Wasserbauinspektors Lentz (1828-1903). Bereits Anfang vergangenen Jahres hatte die HPA mit einer Doppeltaufe zwei neue Eisbrecher aufgenommen: sie tragen die Namen „Christian Nehls“ und „Johann Reinke“ und wurden ebenfalls in Lauenburg gebaut.


Polizisten schlagen unverhältnismäßig auf Fotografen ein

(mr/ha). Am Rande einer Demonstration kam es zu einer Gewalttat zwischen mehreren Polizisten und einem Fotografen. Ein Video zeigt es: Beamte stoßen am Rande einer Demonstration in der Innenstadt einen Mann um. Er fällt zu Boden, dann treten sie auf den wehrlos am Boden liegenden ein. Ein weiterer Polizist kommt dazu, verpasst ihm einen Fußtritt und schlägt mit seinem Schlagstock zu. Danach lassen sie die Person liegen und laufen Richtung Mönckebergstraße weiter. Wie sich herausgestellt hat, handelt es um einen 21-jährigen Mann, der Mitglied der IG Metall ist und als Fotograf – also ein unbeteiligter Beobachter – im Einsatz war. Anlass des Polizeieinsatzes war eine Demo. Das Geschehen ereignete sich am 24. Januar 2015 in Nähe des Hauptbahnhofs, dort kam es zu teils massiven Auseinandersetzungen zwischen linken Gruppen und der Polizei. Der Grund dafür war eine Demo des Vereins „Besorgte Eltern“ unter dem Motto Stoppt den Sexualkundezwang an Grundschulen“. Ab 11.30 Uhr hatten sich nach Angaben der Polizei etwa 50 Teilnehmer der Initiative am Hachmannplatz getroffen. Etwa 150 Gegendemonstranten umstellten und bedrängten die Versammlungsteilnehmer und bewarfen sie mit Schneebällen. Bis 12 Uhr wuchs die Anzahl der Gegendemonstranten auf etwa 600 Personen an. Sie bewarfen die Versammlungsteilnehmer massiv mit Eiern, Schneebällen, Pyrotechnik und Plastikflaschen mit gefrorenem Wasser. In der Mönckebergstraße hängten zwei Personen ein Transparent mit den Worten „Homophobie“ zwischen zwei Bäumen auf. Gegen 12:30 Uhr mussten die in Gänze eingeschlossenen 100 Teilnehmer durch eine Polizeikette geschützt werden. Ein Versammlungsteilnehmer wurde durch einen Eier-Wurf im Gesicht verletzt.

Bei der Versammlung am Hansaplatz hatten sich ab 11 Uhr nach Polizeiangaben etwa 350 bis 400 Teilnehmer eingefunden. Im Laufe der Versammlung stieg die Anzahl der Teilnehmer auf bis zu 1.000 Personen an. Nach Beendigung der Demonstration zogen etwa 200 Personen in Richtung der Demonstration am Hachmannplatz.

Die Anzahl der Gegendemonstranten bei der Demonstration am Hachmannplatz war durch den regen Zulauf der ehemaligen Versammlungsteilnehmer vom Hansaplatz auf 600 bis 800 angestiegen. Zeitgleich wurde eine Gruppe von etwa zehn Teilnehmern an der Wandelhalle von etwa 200 Gegendemonstranten eingeschlossen, es wurde teilweise Vermummung angelegt. Gegen 13 Uhr wurden Polizeibeamte mit Flaschen beworfen. Es wurden Transparente der Piraten-Partei und ein Transparent mit der Aufschrift „Homophobie und Sexismus ist heilbar“ gezeigt. Der Aufzug setzte sich mit etwa 150 Teilnehmern in Bewegung, etwa 750 Gegendemonstranten begleiteten den Aufzug. Nach Widerstandhandlungen in der Aufzugsspitze kam es zu einem Schlagstockeinsatz, wie die Hamburger Polizei mitteilt. Ein 15-jähriges Mädchen erlitt durch den Bewurf mit einer Fernbedienung eine Kopfplatzwunde. Der Großteil der friedlichen Gegendemonstranten zog nach gut zweieinhalb Stunden ab. Andere versuchten, den Zug der Eltern-Initiative immer wieder zu stören und zu blockieren. Nach einer Schlusskundgebung wurde die Versammlung gegen 15:55 Uhr von der Leiterin für beendet erklärt. Die ehemaligen Versammlungsteilnehmer wanderten sukzessive ab. Es waren knapp 200 Polizeibeamte im Einsatz.

Während des Einsatzes setzte die Polizei Pfefferspray ein. Auf der Steintorbrücke kam es dann zu dem im Video dokumentierten Zwischenfall. Wie auf dem Video zu sehen ist, stürmen Beamte der Bereitschaftspolizei plötzlich in Richtung Mönckebergstraße. Dabei rempeln Polizisten den Fotografen um, treten auf ihn ein und setzen den Schlagstock ein. Der betroffene Fotograf will Strafantrag stellen. Zu Recht, wie auch die Redaktion der Hamburger Allgemeinen Rundschau meint. Auch Polizeibeamte müssen sich auch in Stresssituationen immer vor Augen halten, dass deren Handeln verhältnismäßig zu sein hat. Wenn dort eine Person bereits auf dem Boden liegt, sind die Anwendung eines Fußtrittes und der Einsatz eines Schlagstocks nicht verhältnismäßig. Ein Sprecher der Hamburger Polizei kommentierte das Video: „Es gab Widerstandshandlungen, die gebrochen werden mussten, um das Demonstrationsrecht durchzusetzen. Das Video kann ich so nicht bewerten, weil es lediglich ein Ausschnitt der Gesamtsituation ist. Man kann nicht erkennen, was dem vorangegangen ist. Aber wir werden den Fall prüfen!“

Unfassbares Vorgehen der Hamburger Polizei. Werden die Polizisten heutzutage nicht mehr geschult? Offenbar eine mögliche Antwort. Denn: Auch die Hamburger Allgemeine Rundschau hat schon Erfahrungen mit der Hamburger Polizei gemacht. So fanden im Jahr 2013 Dreharbeiten für die ARD Reihe „Tatort“ mit Til Schweiger am alten Spiegel-Gebäude in der Neustadt statt. Dabei wurde ein Straßenabschnitt komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt. Etwa 20 so genannte „Blocker“, die das Set abriegeln und dafür sorgen, dass keine Schauslustigen durchs Bild laufen, waren im Einsatz. Aber auch drei „echte“ Hamburger Polizeibeamte waren in voller Montur und jeweils einem Streifenwagen bei den Dreharbeiten dabei – als Komparsen! Sie sind im Fernsehen als Polizisten zu sehen, die eine Unfallstelle absichern.

Die „Blocker“ hatten die Aufgabe, das Fotografieren zu verhindern. Kam ein Passant dem Absperrband näher und holte seine Digitalkamera heraus oder zückte sein Smartphone, so wurde derjenige am Fotografieren gehindert. Es wurde sich zu zweit vor dem Passanten aufgebaut oder die Hand vor das Objektiv gehalten. Auch ein Fotograf, der für die Hamburger Allgemeine Rundschau im Einsatz war, wurde an den Aufnahmen gehindert. Er ließ nicht locker, machte seine Fotos. Als ein „Blocker“ die Kameraausrüstung berührte und den Fotografen am Fotografieren hindern wollte, kam es zu einem Wortgefecht. Ein Polizist mischte sich ein, kam wichtig hinzu und sagte: „Sie haben doch gehört, dass Sie hier nicht fotografieren dürfen. Gehen Sie bitte weg.“ Der Fotograf sagte daraufhin: „Wer sind Sie denn überhaupt. Seit wann muss ich mir etwas von Leuten vom Film sagen lassen?“ Der Uniformierte holte seinen Dienstausweis heraus und sagte: „So, ich bin Polizeibeamter. Wollen Sie jetzt noch mit mir weiterdiskutieren oder nicht? Sie dürfen hier nicht fotografieren.“ Da es an diesem Tag sowieso keine schönen Motive mit den Hauptdarstellern Til Schweiger und Fahri Yardi gab, gab der Fotograf nach und fuhr weg.

Am Tag darauf beschwerte er sich bei der Polizei, schilderte seine Sichtweise, warum er sehr wohl Fotos anfertigen hätte dürfen. Prompt kommt ein Anruf von der Ersten Hundertschaft der Bereitschaftspolizei in Alsterdorf: „Oh, da hat sich aber der Polizist nicht korrekt verhalten. Natürlich darf er Ihnen das Fotografieren nicht verbieten. Da muss ich mich aber im Namen des mit Beschwerde bedachten Kollegen ganz deutlich entschuldigen!“ Und dann kam die Erklärung: der Polizist sei ausschließlich auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei im Einsatz, würde dort Fahrzeuge instandsetzen und hätte keinen direkten Kontakt zur Bevölkerung, wie sie ein „normaler“ Streifenpolizist hätte. Er hätte also nicht die Kenntnis, was ein Fotograf darf und was nicht. Der richtige Umgang mit der Presse sei denen nicht bekannt. „Wir setzen solche Beamte, die mit internen Aufgaben beschäftigt sind, gerne mal für Filmaufnahmen ein, wenn eine Produktionsfirma eine Anfrage stellt. Wir können ja nicht unsere Streifenbeamten von den einzelnen Kommissariaten dafür einsetzen“, sagte der Hundertschaftenführer. Dennoch würden solche Fälle wie dieser zur Verbesserung beitragen. „Wir können nur aus unseren Fehlern lernen. Wir werden diesen Fall als Beispiel nehmen und für Schulungszwecke einsetzen“, versprach er.


Bereitschaftspolizist aus Eutin übt willkürlich Gewalt aus

(np). Anlässlich der Demonstration am 1. Mai 2015 vom Bahnhof Altona Richtung Reeperbahn waren im Rahmen der Amtshilfe Beamte der Landespolizei Schleswig-Holstein mit Sitz in Eutin zur Unterstützung der Hamburger Kollegen in Hamburg im Einsatz. In einem Wohngebiet abseits der Route der 1. Mai Demo fuhr ein Passant, der mit der Demonstration nichts zu tun hatte, mit seinem Fahrrad die Schmarjestraße aus Richtung Schillerstraße entlang. In Höhe Schmarjestraße Ecke Biernatzkistraße stand ein Räumfahrzeug der Polizei mit der Kennung SH II im Kreuzungsbereich. Dahinter ein Wasserwerfer mit der Kennung SH II. Beide Fahrzeuge wollten aus der Biernatzkistraße in die Schmarjestraße einbiegen, konnten dies aber wegen zu eng geparkten Fahrzeugen links und rechts zunächst nicht durchführen. Ein Polizist stand am Straßenrand und half dem Fahrzeugführer des Räumpanzers bei der engen Kurve, wies ihn ein. Der Radfahrer fuhr nach eigenen Angaben auf der Straße, wurde aufgefordert schneller zu fahren – was aber wegen des Kopfsteinpflasters in diesem Bereich nicht ging – wechselte dann aber auf den Bürgersteig und blieb dort stehen.

Vom Bürgersteig machte der Hamburger Fotos von den Fahrzeugen der Polizei. „Dann kamen zwei mir unbekannte Fahrradfahrer ebenfalls aus der gleichen Richtung wie ich angefahren“, sagt Florian S. (Name geändert, ist der Redaktion bekannt) und ergänzt: „Ich hörte, wie der Polizist die beiden Radfahrer anbrüllte, sie sollen gefälligst schneller fahren“. Bedingt durch den Wechsel vom Kopfsteinpflaster auf Asphalt war es aber nicht möglich den Bereich mit einem Fahrrad im hohen Tempo zu passieren. Außerdem rollte der Räumpanzer langsam in die Mitte des Kreuzungsbereiches. „Als beide Radfahrer die Höhe des Polizisten erreicht haben und vorsichtig an den parkenden PKW und dem Räumpanzer vorbeifahren wollten, drehte der Polizist durch und übte Gewalt gegen beide Radfahrer aus, schob sie mit den Armen nach vorn. Es hätte durchaus zu einem Sturz kommen können, dies hat der Beamte leichtfertig in Kauf genommen“, sagt Florian S. Seine Vermutung: Der Polizist war offenbar so genervt von dem Manöver in dem Bereich und gefrustet, dass die Fahrzeuge nicht schneller um die Kurve kamen, dass er die Wut bei den beiden Radfahrern rausgelassen hat. Als Florian S. von diesem Vorfall Wind bekam, schwenkte er mit meiner Fotokamera vom Einsatzfahrzeug auf die Situation. Weitere Passanten, darunter eine ältere Frau mit Blumen in der Hand, wurden auf diese Situation aufmerksam und empörten sich ebenfalls über diese Art und Weise des Polizisten. Nach Meinung von Florian S. war das Verhalten weder verhältnismäßig noch überhaupt erforderlich, die beiden Radfahrer zu schubsen und nach vorn zu schieben. „Dies stellt in meinen Augen ganz klar eine Nötigung im Amt dar. Der Polizist hat hier völlig überreagiert“ sagt Florian S. verärgert.

Übereifriger Polizist im Einsatz Als sich die Lage etwas beruhigt hat, machte Florian S. weitere Fotos von den Fahrzeugen und auch von dem besagten Polizeibeamten. Er hatte seine Dienstnummer deutlich an der Brust seiner Dienstkleidung angebracht und somit konnte Florian S. zwecks Beweises Fotos machen. Er hatte weder Stift noch Notizblock dabei, so dass er der Einfachheit halber ihn samt Dienstnummer fotografisch festgehalten hat. Wutentbrannt soll dann der Polizist auf Florian S. angerannt gekommen sein, griff sich seine Kamera und hielt sie in etwa eine halbe Minute in seinem Arm. „Der sich sehr wichtig tuende Polizist sagte, ich dürfe ihn nicht fotografieren und brüllte mich an“, erklärt Florian S.. Daraufhin habe Florian S. ihm seinen Standpunkt klar gemacht, dass er sehr wohl den Einsatz und alles drum herum fotografieren darf. Florian S. hat nun Strafanzeige und Strafantrag gestellt, die Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft laufen derzeit. Unterdessen hat sich das Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein bei Florian S. gemeldet – sieht keinen Handlungsbedarf einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Die Innenbehörde sucht die Schuld sogar bei den beiden Fahrradfahrern: „aus hiesiger Sicht haben sich die beiden Fahrradfahrer durch ihr bewusstes oder unbewusstes Verhalten in Gefahr gebracht“, heißt es in einem Schreiben an Florian S. (Schreiben liegt der Redaktion vor). „Das Vorgehen des Beamten war in dieser Situation erforderlich und rechtlich legitimiert, um einerseits den Kai PflaumeRangiervorgang der Sonderfahrzeuge zügig abzuschließen und andererseits zum Polizeikommissariat 21 (dort sollten die Fahrzeuge hinfahren, Anmerkung der Redaktion) zu verlegen“, heißt es weiter in dem Schreiben. „Ich habe nichts anderes erwartet“, sagt Florian S. und ergänzt: „Es ist doch klar, dass die Innenbehörde und die Kollegen unter sich voll und ganz hinter dem Beamten stehen.“

Anmerkung der Redaktion: Am 1. Mai 2015 wurden wieder Beamte der Polizei mit Böllern, Flaschen und Steinen beworfen, insgesamt bilanzierte die Polizei nach eigenen Angaben 34 verletzte Beamte. Und sicherlich ist es für die Polizisten nicht immer einfach, gut und böse zu unterscheiden, wenn an so einem Tag Hunderte von Leute unterwegs sind. Dennoch funktioniert ein vernünftiges Miteinander nur dann, wenn alle sich gegenseitig respektieren, höfliche Umgangsformen einhalten und nicht gegenseitig Gewalt provozieren. Tat es wirklich Not, die beiden Radfahrer mutwillig in Gefahr zu begeben? Leicht kann jemand vom Rad stürzen, wenn er plötzlich von hinten einen unerwarteten Ruck bekommt.

Es herrscht zudem der Irrglaube, man könne das reine Fotografieren von Personen verbieten. Verallgemeinert stimmt dies nicht. Es gibt kein Gesetz, dass das reine Fotografieren verbietet. Nur in Fällen, wo der Paragraf 201a greift, ist schon allein das Fotografieren unter Strafe gestellt. Der Paragraf betrifft die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen. Nur wenn die darin enthaltenen Voraussetzungen vorliegen, ist schon das reine Fotografieren verboten. Ob das auf den hier geschilderten Fall allerdings zutrifft, dürfte sehr in Frage gestellt sein. Wir haben hier ein paar Urteile zusammengestellt, die das Fotografieren von Polizisten im Einsatz thematisieren. In allen Fällen geht es sogar um eine Veröffentlichung von Fotos, die Polizisten betreffen. Florian S. machte die Fotos aber nur zur Beweissicherung wegen einer eventuellen Straftat im Amt eines Polizisten, nicht um sie hinterher zu veröffentlichen.

https://www.gesetze-im-internet.de/kunsturhg/__22.html

https://ra-kellotat.de/polizeieinsatz-fotografierverbot-rechtswidrig/

https://hoesmann.eu/bverwg-erlaubt-das-fotografieren-von-polizisten/


719 Ermittlungen gegen Hamburger Polizeibeamte

(mr). Das Dezernat für interne Ermittlungen der Hamburger Polizei, das in einem separaten Gebäude in der Nähe des Burchardplatzes sitzt, sieht sich einer großen Zahl von Vorwürfen gegen Beamte und Angestellte aus den eigenen Reihen gegenüber. Im Jahr 2014 wurden 481 Ermittlungsverfahren gegen Polizisten wegen des Verdachts einer Straftat aufgenommen – im ersten Halbjahr dieses Jahres kamen weitere 238 Fälle hinzu. Das geht aus einer am 2. Juli 2015 gestellten Kleinen Anfrage der Linken-Bürgerschaftsabgeordneten Christiane Schneider an den Hamburger Senat hervor. Mit 277 Verfahren in den 18 Monaten der Statistik (188 Fälle in 2014 und 89 bislang in 2015) lautete der häufigste Vorwurf auf Körperverletzung im Amt. Oft zeigten Teilnehmer von Demonstrationen die behelmten und zum Teil vermummten Polizisten wegen eines überharten Vorgehens an. Ermittelt wird aber wegen Diebstahls gemäß § 242 StGB: in 36 Fällen in 2014 und in 16 Fällen in den ersten sechs Monaten in 2015 werde gegen Beamten vorgegangen. Zu weiteren häufigen Anschuldigungen seit Anfang 2014 zählen auch Beleidigung (53 Verfahren), Nötigung (47 Verfahren), Sachbeschädigung (28 Fälle) und Freiheitsberaubung (38 Verfahren). In elf Fällen wurden Polizisten des Betrugs verdächtigt. Vorwürfe wegen Sexualdelikten, Vorteilsannahme, Bestechlichkeit, Urkundenunterdrückung, Nachstellung, Erpressung und dem Verwenden von rechtsextremen Symbolen führten jeweils in einem Einzelfall zu einem Ermittlungsverfahren. Die Linken-Abgeordnete Christiane Schneider sehe in der Antwort des Senats einen Beleg dafür, dass auch Polizisten mitunter den Boden des Gesetzes verließen und sich nicht an die Spielregeln hielten. Daher fordere ihre Partei die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle, um auch Kollegen zu einer Anzeige gegen andere Beamte zu ermutigen.

Das Ziel Schneiders: erkannte Straftaten innerhalb der Polizei müssten konsequent geahndet werden. Nur selten landen die Vorwürfe gegen Polizisten tatsächlich vor Gericht. Von den insgesamt 719 Ermittlungsverfahren bezüglich der aktuellen Statistik wurden bislang nur 21 Verfahren gegen Polizisten (2,9 Prozent) zur Anklage gebracht, die Quote in der allgemeinen Kriminalität liegt mit etwa 20 Prozent mehr als sechsmal so hoch. Fast die Hälfte der Ermittlungsverfahren ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Acht Gerichtsprozesse gab es im Jahr 2014 gegen Polizeibeamte: alle acht verhandelten Fälle endeten mit einer Verurteilung der Polizisten.


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Tauchergruppe vor dem Aus?

(mr). Im Alarmfall wählen Bürger die 112. Jetzt ist es die Feuerwehr selbst, die Alarm schlägt. Denn aufgrund von Sparmaßnahmen des Senats werden etwa 140 Stellen bis Juni 2013 umgeschichtet. Auch in der Feuerwache F 25 in der Wöhlerstraße 28 in Billstedt, die für die Bereiche Horn, Billstedt, Rothenburgsort, Billbrook, Moorfleet, Tatenberg, Spadenland und Ochsenwerder zuständig ist, dreht sich das Personalkarussell. „Bis jetzt sind es nur Pläne, aber es könnte sein, dass wir die Tauchgruppe auflösen“, sagt Henrik Fresse, Sprecher der Feuerwehr Hamburg. „DLRG, Polizei und weitere Rettungsdienste sind mit ihren Tauchergruppen gut aufgestellt. Wenn uns nichts anderes übrig bleibt, könnte die Auflösung unserer Spezialeinsatzgruppe (SEG) umgesetzt werden“, ergänzt der 39-Jährige. 1816 Feuerwehrleute sorgen derzeit für die Sicherheit in der Hansestadt. Ob Brandbekämpfung, Höhen- oder Tierrettung oder beispielsweise Hilfeleistung im Rettungswesen – insgesamt gibt es 2400 Mitarbeiter, die für knapp 1,8 Millionen Menschen im Einsatz sind. „Das ist zu wenig. Jetzt sollen bis Juni 2013 auch noch 140 Stellen umgeschichtet werden“, sagt Daniel Dahlke, Feuerwehrmann und Landesvorsitzender des Berufsverbands der Feuerwehr. In einem offenen Brief (www.bv-feuerwehr.eu) findet Dahlke deutliche Worte an Bürgermeister Scholz und fragt: „Muss es erst Tote geben? Statt die Feuerwehr vernünftig auszustatten, kann seit Januar 2013 eine Wache personell nicht mehr besetzt werden. Viele Fahrzeuge können nicht mehr verlässlich besetzt werden, sondern nur noch in Doppelfunktion. Also wenn gerade kein anderer Einsatz stattfindet“, sagt der Landesvorsitzende. In der Feuerwache Billstedt arbeiten derzeit 114 Personen, inklusive Wachführer. „Wir rechnen damit, dass sechs Stellen in dieser Wache umgeschichtet werden“, sagt Daniel Dahlke.

Der wachsenden Stadt, den zusätzlichen Aufgaben und vor allem den jährlich neuen Rekordeinsatzzahlen sei in den vergangenen Jahren, abgesehen von einnahmefinanzierten Stellen für zusätzliche Aufgaben im Rettungsdienst und der Leitstelle, nicht mit der erforderlichen Anpassung der Personalstärke begegnet worden. Stattdessen habe die Politik immer wieder die Einsparung von Sachausstattung und Personal bei der Feuerwehr gefordert. „Das Ergebnis ist eine kaputt gesparte Feuerwehr Hamburg. Damit hat sich die Sicherheitslage für alle Bürger dieser Stadt dramatisch verschlechtert“, empört sich Daniel Dahlke. „Die Kritik teilen wir nicht. Wir haben eine Ausbildungsinitiative gegründet und bilden im Jahr 80 Feuerwehrmänner aus. Natürlich braucht die Feuerwehr mehr Personal. Aber das ist nicht von heute auf morgen machbar“, sagt Frank Reschreiter, Sprecher der Innenbehörde. Auf Grundlage des „Strategiepapiers 2010“ (wurde von der Innenbehörde in Auftrag gegeben, um Probleme und Lösungsvorschläge der Feuerwehr zu finden) fehlen in Hamburg 200 Stellen an den Wachen. „Es werden keine neuen Stellen geschaffen, sondern nur Stellen umgeschichtet. Das kann nicht die Lösung sein“, sagt Daniel Dahlke.

Tauchergruppe FeuerwehrBenjamin Swyter (29) und Christoph Bodmann (28) stehen vor dem Sonderfahrzeug der Tauchergruppe. In wenigen Wochen fällt die Entscheidung, ob die Tauchergruppe aufgelöst und an andere Rettungsdienste überlassen wird. Foto: Röhe


Größter Miniatur Flughafen der Welt eröffnet

(mr). Nach sechs Jahren Bau- und Entwicklungszeit, 150.000 Arbeitstunden, 40.000 von Hand angeschlossenen LEDs, 100 km Kabel, 15.000 Minifiguren, 1000 Metern Gleis, gut Niki Lauda50.000 Programmierzeilen und 3,5 Millionen zur Miniatur geworden Euros, war es so weit – der Airport Knuffingen wurde eröffnet.
Vor den Augen von 100 geladenen Journalisten wurde der Abschnitt feierlich vom ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz, Niki Lauda, sowie den Zwillingsbrüder und Wunderlandgründern Frederik und Gerrit Braun eingeweiht. Gemeinsam drückten die Vier einen Schubhebel nach vorne und der Betrieb des Airport Knuffingen begann Sekunden später.
 „Was für ein Moment! Auf diesen Tag haben wir sechs Jahre hingearbeitet und häufig gezweifelt, ob wir dieses Miniaturmammutprojekt jemals abschließen werden“, erklärt Gerrit Braun Gründer und Flughafenleiter des Miniatur Wunderlandes und fügt hinzu:“ Die größte Herausforderung war die Alleinstellung. Es gibt nirgends auf der Welt etwas Vergleichbares, von dem wir hätten lernen können. Wir mussten alles selbst entwickeln, von der Steuerung eines kleinen Cateringfahrzeugs bis hin zum Satellitensystem zur Steuerung von 40 Flugzeugen und 90 Fahrzeugen. Da ging es häufig nur noch nach dem Prinzip „Try and Error“ Nicht allzu effektiv, aber beim Anblick des fertigen Flughafens war es jede Mühe wert“.
Ab sofort wird der Knuffingen Airport 365 Tage im Jahr geöffnet sein und sich zum wahrscheinlich wichtigsten Miniaturdrehkreuz der Welt entwickeln. Täglich wird es rund 360 Starts und Landungen geben und jährlich werden knapp 30.000.000 Miniaturpassagiere von Knuffingen aus die Welt bereisen. Ob Innsbruck oder Islamabad – von Knuffingen geht es per Direktflug auf alle fünf Kontinente. „Ich bin total überrascht“, sagt Niki Lauda überwältigt. „Ich habe in meinem ganzen Leben so etwas noch nicht gesehen.“ Foto: FoTe Press


Mit spektakulärer Kampagne warnt die Krebshilfe vor Solarien

(ha). Mit einer außergewöhnlichen Kampagne will die Deutsche Krebs-hilfe verhindern, dass sich insbesondere junge Menschen den gefährlichen Strahlen im Solarium aussetzen. Im Internet konnte ein vermeintliches Experiment beobachtet werden, bei dem ein Schwein im Labor mit UV-Strahlen verbrannt wird. Viele Menschen waren so empört, dass die Aktion im Internet vorzeitig abgebrochen wurde. Doch: „Menschliche Haut reagiert mindestens genauso empfindlich auf UV-Strahlen wie die Haut eines Schweines“, erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Medizinisches Fachausschussmitglied der Deut-schen Krebshilfe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Das Risiko, am besonders aggressiven schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, zu erkranken, verdoppelt sich, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden. Etwa 224.000 Menschen erkranken derzeit bundesweit jährlich neu an Hautkrebs, 26.000 davon am ma-lignen Melanom. Tendenz steigend. „Dennoch bräunen sich etwa 3,5 Millionen Menschen dieser Altersgruppe hierzulande im Solarium, darunter immer noch 167.000 Jugendliche“, sagt Eckhard Breitbart. Das vermeintliche Experiment: Über mehrere Tage wird ein Schwein in einem For-schungslabor mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Das Schwein leidet zunehmend.

Auf eine leichte Rötung der Schweinehaut folgt im Verlauf des „Experiments“ ein schwerer Sonnenbrand. Schließlich sind Brandblasen und Entzündungen zu erkennen. Die wissenschaftlich anmutende Webseite, die angeblich von Forschern zur Dokumentation des streng geheimen Tierversuchs erstellt wurde, sorgte in den vergangenen Tagen für eine Welle der Empörung im Internet. Hundertausen-de Internetnutzer – insbesondere junge Menschen – diskutierten das Experiment. Doch dann kommt die Entwarnung im Rahmen der Sendung stern TV: Der Labor-versuch war nur gespielt, dem Schwein geht es gut. Hinter dieser provozierenden Kampagne steckt die Deutsche Krebshilfe, die mit den drastischen Bildern vor allem junge Menschen wachrütteln will. „Solarien sind eine vor allem von jungen Menschen stark unterschätzte Gefahr“, betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Wir können gar nicht genug davor warnen: Wenn ich regelmäßig ins Solarium gehe oder mich stundenlang in die Sonne lege, gefährde ich meine Gesundheit, riskie-re Hautkrebs und bringe vielleicht sogar mein Leben in Gefahr.“
Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigen die Ergebnisse der SUN STUDY 2012: Solariennutzer sind jung. Vor allem Menschen bis zu einem Alter von einschließ-lich 35 Jahren setzen sich besonders häufig künstlichen UV-Strahlen aus. Derzeit sind dies etwa 3,5 Millionen Bundesbürger. Schockierend: „Etwa 167.000 der derzeitigen Solariennutzer sind minderjährig. Nach geltendem Recht müssen Betreiber von Sonnenstudios Jugendlichen den Zugang zu Solariengeräten aber verweigern“, erklärt Breitbart. „Angesichts von jährlich 224.000 Hautkrebsneuerkrankungen in Deutschland und etwa 3.000 Menschen, die jedes Jahr an Hautkrebs sterben, müssen wir vor allem die junge Bevölkerung noch deutlicher über die Risiken der Solariennutzung aufklären“, fasst Nettekoven zusammen.
Ein Schicksal, dass dem Schwein Rosi erspart geblieben ist. Rosi heißt eigentlich Smarty und hat bereits in vielen Filmen und Werbespots mitgespielt. Sonnen-brand und Wunden sind das Werk professioneller Maskenbildnerinnen, die For-scher im wirklichen Leben Schauspieler, die UV-Strahlen blaues Licht und das Forschungslabor ein Filmkrankenhaus in Berlin. Innerhalb von knapp zwei Tagen wurden Filme und Fotos erstellt, die auf der Forscher-Webseite einen Versuchsver-lauf von acht Tagen simulieren, auch die auf der Webseite veröffentlichten Vitalparameter scheinen einem realen Versuchsverlauf zu entsprechen. In enger Zusammenarbeit mit einem Veterinärmediziner wurde während der Filmarbeiten der Gesundheitszustand des Filmschweins am Set permanent überprüft.
Weitere Informationen gibt es auf der Aktionsseite www.rosi-hat-schwein-gehabt.de sowie auf www.krebshilfe.


Mit den Freien Christlichen Pfadfindern auf Tour gehen

(mr). Singen, Spielen, Kochen, Wimpel basteln, Pfadfinder-ABC und Morsezeichen auswendig lernen. Dies sind nur wenige Beispiele für die Vielseitigkeit der Pfadfinder. Die Freie Christliche Pfadfinderschaft Hamburg (FCP) ist eines von vielen Pfadfinderteams und gliedert sich in mehreren Gruppen: zwei Meuten (7-11 Jahre) und drei Sippen (11-16 Jahren), sowie weitere für ältere Pfadfinder. Neben dem Singen traditioneller Volkslieder („Gehe nicht, oh Gregor“, „Du machst Kleinholz“ oder dem Sippenlied „Es war an einem Sommertag“) stehen auch viele Fahrten kreuz und quer durch Deutschland auf dem Programm. Birthe Hauzinski leitet die Sippe „Wildkatzen“, die aus sechs Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren besteht. „Wir bereiten gerade unsere nächste Fahrt ins Sauerland vor, die demnächst bevorsteht“, ergänzt die Pfadfinderin. Mit der Bahn geht’s auf die Reise: mit Pfadfinderkluft, Rucksack, Reiseproviant und natürlich den Jurten und Kohten (schwarze Pfadfinderzelte). Übernachtet wird selbstverständlich draußen in der Natur – bei Regen und Wind. „Naturverbundenheit gehört einfach dazu“, sagt Birthe Hauzinski. Meist fragen sie Bauern, ob sie für eine Nacht auf deren Koppel übernachten dürfen. Ansonsten wird sich in einem Waldgebiet ein nettes Plätzchen gesucht. Jedes Teammitglied (Neuling, Wölfling, Pfadfinder, Rover oder Späher) hat einen eigenen „Pfadfindernamen“. „Je nach Charaktereigenschaften und lustigen Erlebnissen bekommt jeder von uns einen Spitznamen“, sagt Jacklyn Reschke. „Dabei wird derjenige mit allen möglichen Flüssigkeiten getauft – ganz nach Pfadfindertradition.“ Pfadfinderarbeit bedeutet, Jungen und Mädchen ab 6 Jahren einen Weg zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu weisen, der sie zu weltoffenen, selbstständig denkenden, naturnahen und verantwortungsbewusst handelnden Menschen werden lässt. Bei den regelmäßigen Treffen werden als Mittel der pfadfinderischen Erziehung unter anderem die zehn Pfadfindergebote, verschiedene Versprechen, die gemeinsame Kluft, die Erlebnisse in freier Natur (Schnitzeljagd, Waldspiele) und vor allem die Gemeinschaft, in der jeder Aufgaben und Verantwortung übernimmt, eingesetzt. Jeder darf mitmachen, auch ohne Konfession. „Wir vermitteln allerdings christliche Werte. Damit sollte ein jeder umgehen können“, sagt Birthe Hauzinski.

Gruppenstunden: „Luise“ im Luisenweg 16a, 20537 Hamburg. Montags von 16.30 Uhr bis 18 Uhr (Jungen und Mädchen von 7-10 Jahren), montags von 18 bis 19.30 Uhr (Jungen und Mädchen von 10-14 Jahren), donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr (Mädchen von 12-16 Jahren).

„PhiRi, Philippus-Rimbert Gemeinde, Manshardtstraße 105b, 22119 Hamburg. Dienstags von 17.30 Uhr bis 19 Uhr (Mädchen von 14-16 Jahren), freitags von 16 bis 18.30 Uhr (Jungen und Mädchen von 7-12 Jahren). www.fcp-hamburg.de.


Sängerin Alexandra wohnte in Rothenburgsort

Alexandra(mr). „Accordéon“, „Mein Freund, der Baum“, „Zigeunerjunge“ oder „Zwei Gitarren“ – mit diesen Liedern verzauberte Alexandra bis Ende der 1960er Jahre Millionen von Deutschen. Im damals zum Deutschen Reich gehörenden Memelland wurde sie geboren, wohnte eine Zeit lang in Kiel.

„Alexandra-Stieg“, benannt nach der Sängerin Alexandra, in Hamburg-Rothenburgsort. Fotos: FoTe-Press

Alexandra hatte entscheidende Jahre ihres Lebens allerdings in Rothenburgsort verbracht. Auf einem damaligen Schrottplatz auf der gegenüber liegenden Straßenseite, campierten damals Zigeuner, die sie zu dem Titel „Zigeunerjunge“ inspirierte. Dort entstanden auch erste Fotoaufnahmen der Sängerin Alexandra, die mit bürgerlichem Namen Doris Nefedov hieß. 1961 zog sie mit ihrer Mutter und den beiden Schwestern aus Kiel nach Rothenburgsort. Dort begann sie ihre Ausbildung und arbeitete fleißig, jobbte und kellnerte, um ihren Lebenstraum, Sängerin und Schauspielerin zu werden, zu verwirklichen.

AlexandraIn dem Hochhaus am Rothenburgsorter Marktplatz 5 (Foto links) lebte die erfolgreiche Sängerin zu Zeiten ihres Erfolgs. 1963 brachte sie ihren Sohn Alexander in Hamburg zur Welt. Erst drei Jahre später gelang ihr der Durchbruch zu einer steilen Karriere. Am 31. Juli 1969 dann das traurige Ende einer beispielhaften Karriere: sie verunglückte tödlich bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Albersdorf und Tellingstedt (Kreis Dithmarschen). Ihr zu Ehren wurde im Mai 2007 die Straße Am Harken in „Alexandra-Stieg“ umbenannt.


Informatikunterricht als Brutstätte für Ideen

(ha). Über das Kursangebot im Fach Informatik im Kurt-Körber-Gymnasium in Billstedt kann er nur Schmunzeln: Cemre Cankaya. Der 17jährige Schüler, der normalerweise auf das Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek geht, absolviert seit Beginn des Schuljahres zweimal in der Woche den Informatikunterricht in Billstedt. Während der Lehrer vorne an der Tafel den Lehrstoff vermittelt, grübelt Cemre Cankaya über neue Programme oder Softwareentwicklung. „Seit der achten Klasse habe ich im Fach Informatik 15 Punkte“, sagt der 17jährige stolz und ergänzt: „Mir macht das Programmieren unheimlich viel Spaß.“ Einige Male hat Cemre Cankaya an dem Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen und bereits vier Mal den ersten Platz gewonnen. Seine besten ausgezeichneten Projekte waren bisher in der neunten und zehnten Klasse der „One-Click-Installer – mit nur einem Mausklick mehrere Softwares installieren, sowie in der siebten und achten Klasse eine Hausaufgabensoftware (Schülerorganizer) mit der Schüler ideal ihren Schulalltag verwalten können. Mehrere Monate lang entwickelte der junge Informatiker den speziellen „One-Click-Installer“, mit dem der Benutzer viel Zeit und Stress sparen kann. „Die Idee kam mir beim Formatieren meines Computers“, sagt der Schüler der elften Klasse. „Jede einzelne meiner Software musste ich erst runterladen und danach mühsam auf den PC installieren.“ – Das muss auch anders und schneller zu schaffen sein, dachte sich Cemre Cankaya. Gesagt, getan. Das Ergebnis: ein Programm, bei dem der Benutzer nur noch die gewünschte Software auswählen muss, den Rest erledigt dann das Programm. Damit gewann er den ersten Platz bei „Jugend forscht“. Aber auch mit dem Schülerorganizer schaffte es der Gymnasiast an die Spitze. Dieses Jahr hat Cemre Cankaya erfolgreich die erste Runde des 30. Bundeswettbewerbs Informatik (BwInf) absolviert. Im Januar absolvierte er ein Wochenend-Informatik-Camp in Potsdam, bei dem die etwa 40 besten Informatiker Deutschlands teilnahmen. Dort hörte er sich Vorträge von unterschiedlichen Professoren an und erweiterte seine Kenntnisse in Sachen Informatik. Zudem machte er sich dort für die kniffligen Aufgaben einer weiteren Wettbewerbsrunde fit. Dies qualifizierte den Schüler als Repräsentant des Bundeslandes Hamburg zum Erlebnistag auf der CeBIT, der wichtigsten Messe der digitalen Welt, an dem er auf Einladung des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI) teilnahm. Diesen richtete das HPI zusammen mit dem Bundeswettbewerb am letzten CeBIT-Tag als eine spezielle Art der Förderung von jungen deutschen Nachwuchsinformatikern aus. Studierende des renommierten Instituts organisierten das besondere Messeerlebnis für Schüler. Zusammen mit dem Hamburger Informatik-Talent Cemre Cankaya bekamen weitere elf erfolgreiche Absolventen der Bundeswettbewerb-Erstrunde besonders interessante Messestände gezeigt und diskutierten mit den Studenten über ein mögliches späteres Informatikstudium. „Am HPI ist es uns sehr wichtig, begabte Schülerinnen und Schüler für das Studium der Informatik zu begeistern und sie darauf vorzubereiten. Mit der Unterstützung des Bundeswettbewerbs Informatik schlagen wir dafür erste Brücken zwischen Schule und Hochschule“, erklärte Christoph Meinel, HPI-Direktor. Wo Cemre Cankaya tatsächlich studieren will, steht momentan noch nicht fest. Insbesondere denkt er über ein Studium in Großbritannien nach. Aber weiterforschen will er auf jeden Fall und viele zahlreiche Programme entwickeln.


Filmbeiträge informieren über weltweite Projektarbeit

(ha). SOS-Kinderdörfer weltweit und TV-Wartezimmer, Anbieter audiovisueller Patientenkommunikation im medizinischen Wartezimmer, haben im März einen Kooperationsvertrag geschlossen: SOS-Kinderdörfer wird mit Filmbeiträgen im TV-Wartezimmer-Programm mehr Aufmerksamkeit und Spendenbereitschaft generieren. Und das in Freising ansässige Unternehmen TV-Wartezimmer kommt mit der Kooperation einmal mehr seiner unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung nach. „Die Glaubwürdigkeit und Reputation des medizinischen Umfelds von TV-Wartezimmer war mit ausschlaggebend für die Kooperation. Bundesweit strahlt TV-Wartezimmer künftig nicht nur unsere Imagespots sondern vor allem auch redaktionelle Beiträge über die weltweite Projektarbeit der SOS-Kinderdörfer aus.“, erklärt Dr. Christian Grünler, Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer Global Partner GmbH München, einer 100%igen Tochter von SOS-Kinderdörfer weltweit und zuständig für solche Corporate Social Responsibilty (CSR)-Projekte. Dank dieser Kooperation kann SOS-Kinderdörfer für ihre Aufgabe – l angfristig stabile Lebens- und Entwicklungsräume für Kinder und Jugendliche zu gestalten – die Aufmerksamkeit verstärken und die Spendenbereitschaft steigern. Denn die Einnahmen der Non-Profit-Organisation setzen sich aus Spenden, Patenbeiträgen, Schenkungen, Erbschaften und Unternehmenskooperationen zusammen. „Kaum eine Marke in Deutschland verfügt über einen höheren Bekanntheitsgrad und eine größere Glaubwürdigkeit, daher sind wir besonders stolz auf unsere neue Partnerschaft mit SOS-Kinderdörfern!“, freut sich Markus Spamer, Geschäftsführer von TV-Wartezimmer, und verweist auf die Kernbotschaft des von ihm 2003 gegründeten Unternehmens: „Wir leisten einen wesentlichen Beitrag zur Patienteninformation und -aufklärung und wollen so zum Gesundheitsbewusstsein und zur Gesundheitsentwicklung der Bevölkerung beitragen. Zudem ist nachhaltiges, soziales Engagement wichtiger Teil unserer langfristigen Unternehmensstrategie. Daher war es für uns naheliegend, eine Kooperation mit SOS-Kinderdörfern zu realisieren. Diese Art Gütesiegel für das Aufwachsen von Kindern in einer Familie und Gemeinschaft trägt schlussendlich ebenso zur Gesundheitsentwicklung der Bevölkerung bei.“ Eine im TV-Wartezimmer Programm eingeblendete standortindividuelle Urkunde wird zudem den Patienten in der Praxis kommunizieren, dass ihr Arzt mit der Nutzung von TV-Wartezimmer ebenfalls die Arbeit der SOS-Kinderdörfer unterstützt.


Schluck für Schluck mit Wasser Kalorien verbrennen

(ha). Nach den kalorienreichen Schlemmertagen zwischen den Jahren erreichen die guten Vorsätze traditionell ihren Höhepunkt: Immerhin ein Drittel der Deutschen hat sich für 2011 laut einer Forsa-Studie vorgenommen, Gewicht zu verlieren. Besonders gute Karten haben diejenigen, die über die Weihnachtszeit kurzfristig zwei bis drei Kilo zugelegt haben und zum vorherigen Gewicht zurückkehren wollen. „Pfunde, die man in kurzer Zeit zugenommen hat, verliert man in der Regel auch schnell wieder“, so die gute Nachricht von Dr. Michael Boschmann, Stoffwechselexperte vom Clinical Research Center der Franz-Volhard-Klinik der Berliner Charité.Wer sein altes Gewichtsniveau wieder erreichen möchte und zur gewohnten Nahrungsaufnahme zurückkehrt, kann durch einen einfachen Trink-Trick schneller zum Ziel kommen: „Thermogenese“ heißt das Zauberwort. Dahinter verbirgt sich ein simpler Effekt. Trinkt man kühles Wasser, wendet der Körper zur Erwärmung mehr Energie auf, als ihm zugeführt wird – bei Wasser, das keine Kalorien hat, liegt die Energiezufuhr bei Null. Die einfache Regel lautet also: Wasser enthält keine Kalorien, verbraucht aber welche, wenn es getrunken wird. Gut geeignet und zudem mit 0,2 Cent pro Liter die preiswerteste Möglichkeit, den Kalorienverbrauch anzukurbeln, ist Trinkwasser. Es sprudelt in stets hoher Qualität direkt aus dem Hahn. Die Experten vom Forum Trinkwasser und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfehlen Erwachsenen, eineinhalb bis zwei Liter pro Tag zu trinken.


Glosse: „Autokennzeichen und deren Vorurteile“

(mr). Szene an einer Autobahnraststätte. Ein Provinzidiot (PI) schreit einen orientierungslosen Dummen (OD) an. „Können Sie nicht leise sein?. Neben Ihnen schläft doch einer!“ Tatsächlich liegt da jemand in seinem Auto: Trottel schläft (TS). Auf einmal ein Feuerball: Auto brennt ganz (ABG). Schaulustige denken nur, der Fahrer käme aus HEI (Hilfe ein Idiot) beziehungsweise aus IZ (Idiotenzentrum). Gegenüber vom brennenden Wagen donnert jemand gegen eine Laterne. Wo kommt der Fahrer her? Natürlich aus LWL (lenkt willkürlich lädierend). Er hätte auch aus RÜG (rast überall gegen), WAF (westfälischer Amok-Fahrer) oder RAS (Rambo am Steuer) kommen können. Mittlerweile haben sich auf dem Rastparkplatz wilde Landwirte (WL), bereifte Mörder (BM), frei rasende Idioten (FRI) und nicht Fahrtüchtige (NF) versammelt. Zum Glück sind auf Deutschlands Straßen nicht nur wildgewordene Rowdys (WR) und wilde Fahrer (WF) unterwegs. Auch langsame Zeitgenossen treffen wir: Oma hat Zeit (OHZ), nur müde Schleicher (NMS), sehr Langsame (SL), Kraftfahrer übt noch (KÜN), ruhe sanft (RS) und Sonntagsfahrer (SON). Auch Tiere scheinen unterwegs zu sein: Ochse am Lenker (OAL), Wildschwein auf Futtersuche (WAF), dämlicher Esel (DE), besengte Sau (BS), wilder Affe fährt (WAF), saarländische Lenkradsau (SLS), hessisches Rindvieh (HR), Hängebauchschwein (HBS) oder beispielsweise kleines lebendes Erdferkel (KLE). Der Platz füllt sich: es stoßen ein dummer Dresdner (DD), ein Straßentrottel (ST), ein Superidiot (SI) sowie ein richtiger Dussel (RD) dazu. Wir müssten alle das Kennzeichen GG haben, denn wir befinden uns in großer Gefahr (GG) unter all den verrückten Spinnern (VRS). Ein Autofahrer blickt ständig auf den Boden. Naja: er sucht Inteligenz (SI). Nehmen Sie diese Glosse bitte nicht zu ernst. Autofahrer aus dem bayerischen Neustadt a. d. Saale sehen sie bestimmt so: Nur ein Scherz (NES). Weitere Glossen finden Sie hier.


Gelbe Karte für Falschparker

(ha) Die „gelbe Karte“ zeigt der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter  jetzt Falschparkern auf Behindertenparkplätzen. „Wir appellieren an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer, die Behindertenparkplätze für betroffene Menschen mit einer entsprechenden Parkberechtigung freizuhalten“, betont Ulf-D. Schwarz, Geschäftsstellenleiter beim BSK.  Mit einem witzigen aber eindeutigen Cartoon von TAZ-Karikaturist TOM werden Falschparker ermahnt. Die Polizei hat übrigens weniger Verständnis für dieses Fehlverhalten und belangt Verkehrssünder mit einem Bußgeld und hohen Abschleppkosten. 10 Kärtchen können gegen Einsendung eines mit 90 Cent frankierten und adressierten Briefumschlages beim BSK e.V., Postfach 20, 74238 Krautheim, bestellt werden.


Der Spruch des Monats

„Lieber Schweißperlen im Gesicht, als gar keinen Schmuck tragen.“


„Yes, we can“ – ein neuer Präsident auf St. Pauli

(ha). Im Hamburger Panoptikum am Spielbudenplatz auf St. Pauli wurde kürzlich die Wachsfigur von Barack Obama enthüllt. Neun Monate arbeiteten die Bildhauerin Saskia Ruth und ihr Team an der Figur. Nach mehreren Jahrzehnten zieht wieder einmal ein amerikanischer Präsident als Wachsfigur in das Panoptikum ein und leistet dort John F. Kennedy Gesellschaft. Barack Obama hat wie John F. Kennedy mit seinem jugendlich optimistischen Auftreten und seinem Charisma in den USA für eine Aufbruchstimmung gesorgt und die ganze Welt begeistert. Inzwischen ist auch dieser Präsident in der Realität angekommen. Unsere Bildhauerin Saskia Ruth hat ihn daher bewusst nicht in strahlender Siegerpose, sondern mit ernstem Gesichtsausdruck bei einer Rede dargestellt, in der er versucht, seine Zuhörer zu überzeugen. Das Panoptikum ist die älteste Wachsfigurenausstellung in Deutschland. Seit seiner Gründung vor über 130 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Faerber, inzwischen in der vierten Generation.


Erste Zahnarztpraxis am Hamburg Airport eröffnet

(ha). Auf 350 Quadratmetern stehen ab sofort im öffentlichen Bereich oberhalb der Airport Plaza unter anderem fünf Räume für Behandlungen, Prophylaxe und zahnärztliche Chirurgie zur Verfügung. Ein eigenständiges Studio für Kosmetik und Hautpflege ergänzt den Service. Dr. Andreas Herold und Zahnarzt Wolfgang Friedheim bieten am Hamburg Airport ab sofort gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Tatjana Kuzmanovic ihre langjährige zahnärztliche Erfahrung an. „Täglich sind am Flughafen so viele Menschen als Reisende unterwegs und als Mitarbeiter des Airports, der Airlines sowie der Geschäfte tätig, dass ihre Zahl den Einwohnern einer Kleinstadt entspricht. Dazu kommen die Flughafen-Nachbarn“, erläutert Dr. Andreas Herold die Entscheidung für diesen besonderen Standort. „Wir bieten ihnen eine sichere zahnmedizinische Versorgung mit einem großen Leistungsportfolio auf dem neuesten Stand der Zahnheilkunde sowie umfassende Sprechzeiten an.“ Die Praxis ist Montag bis Samstag von 6 bis 22 Uhr und für Notfälle nach Vereinbarung auch sonntags geöffnet. Unterstützt werden die Zahnärzte durch Spezialisten für Implantologie, Wurzelkanal- und Zahnfleischbehandlung, Oralchirurgie, Vorsorge und Prophylaxe sowie Kieferorthopädie mit einem Schwerpunkt für Erwachsene. Ein Zahntechniker und das hauseigene Labor, das auch die schnelle Anfertigung von keramischen Teilkronen und Inlays ermöglicht, runden die Serviceleistungen ab. Kassen- und Privatpatienten aus dem In- und Ausland werden in der Praxis behandelt, in der alle Zahnärzte fließend Englisch sprechen und sämtliche Mitarbeiter in dieser Sprache fachlich geschult sind. Einen Termin für Vorsorge oder Behandlung vorher zu vereinbaren, ist ebenso möglich wie ein sehr kurzfristiger Besuch im Notfall – auch wenn der komplizierter sein sollte.“ Aufwändigere Zahnreparaturen wie zum Beispiel ein Inlay ermöglichen wir bereits innerhalb von zwei Stunden“, sagt Wolfgang Friedheim. „Das ist für Piloten und Airline-Mitarbeiter mit kurzem Stopover in Hamburg oder Reisende mit spontan auftretenden Beschwerden sicherlich besonders interessant.“ Darüber hinaus gehören auch Narkosebehandlungen bei umfangreichen Zahnsanierungen oder bei Angstpatienten zu den Leistungen, die die erfahrenen Mediziner an den Airport bringen. Medikamente und Zahnpflegezubehör erhalten Patienten nur wenige Schritte von der Praxis entfernt in der Airport Apotheke. Wer mit dem eigenen Pkw zur Zahnbehandlung kommt, kann auf den Parkplätzen am Flughafen parken und erhält einen Teil seiner Parkkosten von der tryDent Praxis erstattet.


„Kleiner Tarzan“, der ein ganz Großer ist

(Stepan Belyaevmr). Eineinhalb Stunden vor Beginn der Vorstellung betritt ein zwölfjähriger Junge mit einem silberfarbenen Roller den Künstlereingang des Stage Theaters Neue Flora in der Stresemannstraße. Freundlich wird er vom Pförtner begrüßt, zeigt einen Ausweis und geht in den ersten Stock des riesigen Theater-Gebäudes, setzt sich in einen Aufenthaltsraum. Lächelnd begrüßt ihn dort Katrin Reiss – eine von drei Betreuerinnen, die sich um die Kinderdarsteller des erfolgreichen Musicals Tarzan kümmern. Nun wird klar: Der zwölfjährige Rollerfahrer heißt Stepan Belyaev, wohnt in Hamburgs Innenstadt und gehört zu insgesamt elf Kindern, die abwechselnd die Rolle des „kleinen Tarzans“ besetzen. Heute steht Stepan Belyaev zusammen mit 23 weiteren Akteuren, darunter Hauptdarsteller Alexander Klaws (Tarzan), Rommel Singson (Terk) und Ina Trabesinger (Jane), auf der Musical-Bühne. Doch bevor es soweit ist, muss er einige Stationen abklappern. „Als erstes fülle ich meine Wasserflasche auf, dann ziehe einen Bademantel und Latschen an“, erzählt der Jungdarsteller. „Danach geht es in den vierten Stock zum Aufwärmtraining“, ergänzt Belyaev. Dort dehnt er sich, macht Gymnastik und wärmt seinen Körper mit verschiedenen Übungen auf. Nach einiger Zeit stoßen der Dirigent und Darsteller „Terk“ dazu – gemeinsam bereiten sie sich für die Vorstellung vor.

Stepan BelyaevIm Anschluss geht es wieder zurück in den Kinder-Aufenthaltsraum in den ersten Stock. Dort zieht sich Stepan Belyaev spezielles Fluggeschirr, so genanntes „Harness“, und sein Tarzan-Kostüm an. Schnell noch den Bademantel übergezogen, geht’s in den Maskenraum, in dem Judith Baschin schon wartet. Zunächst fixiert sie seine Haare mit Haarklammern, bevor sie dem zwölfjährigen eine Perücke, auf der ein Mikrofon angebracht ist, aufsetzt. Diszipliniert und ruhig sitzt Stepan Belyaev auf dem Stuhl und lässt sich von der Maskenbildnerin in den „kleinen Tarzan“ verwandeln. Gute dreißig Minuten später sitzt die Perücke perfekt auf dem Kopf des 1,30 Meter großen Schülers. Nun muss er hinter die Bühne: in eigens dafür aufgebauten Schmink-Ecken bekommt der Zwölfjährige ein Ganzkörper-Make-Up aufgetragen. „Obwohl ich schon seit drei Jahren dabei bin, hab ich mich an die kalte Farbe noch immer nicht gewöhnt“, sagt Stepan Belyaev. Sein gesamter Körper wird mit den Farben braun, grün, gelb und blau angemalt.

Stepan BelyaevDie Farben sind sehr kalt und außerdem kitzelt der Pinsel wahnsinnig“, so Belyaev weiter. Halbnackt verwandelt sich Stepan Belyaev immer mehr zum „kleinen Tarzan“, der im Stück von der Affenmutter Kala aufgezogen und geliebt wird. Um sich warm zu machen, trommelt er auch gerne mal mit geballten Fäusten auf seine Brust. Nun kommt ein Spezialist der Flugsicherheit und überprüft den Harness, das in Argentinien extra fürs Tarzan-Musical entwickelt wurde. „Der Harness ermöglicht den Darstellern, sich während der Flugszenen um die eigene Achse zu drehen. Bei jeder Show sind bei uns speziell ausgebildete Industriekletterer hinter der Bühne, die als Flugsicherheitsmanager arbeiten. Vor jeder Vorstellung vergewissern sie sich, dass alles funktioniert“, erklärt Michaele Pruemmer, PR-Managerin von Stage Entertainment.

Es sind noch etwa 30 Minuten bis zur Vorstellung: Stepan Belyaev macht sich nun auf den Weg zum Mikrofon-Check. „Ein, zwei, drei“ – das Mikrofon ist Stepan Belyaeveingeschaltet, dem Einsingen steht nichts mehr im Wege. Lampenfieber? Aufregung? Fehlanzeige! „Als ich damals anfing, zitterte ich kurz vor dem ersten Auftritt ein wenig. Aber jetzt ist das etwa drei Jahre her – jetzt zittere ich schon lange nicht mehr“, sagt Stepan Belyaev. Der Sechstklässler verhält sich sehr professionell; Selbst wenn in einer Vorstellung mal etwas schief geht, improvisiert er. „Als ich mit Terk im Baum saß, fiel mir eine Frucht herunter. Eigentlich hätte ich sagen müssen `Ich hab die Frucht…`, aber ich habe dann einfach `Ich hatte die Frucht…`gesagt. So einfach geht das“, sagt der „kleine Tarzan“ lachend. Pfiffig war er übrigens auch beim Vorstellungsgespräch und dem anschließenden Casting. „Ich konnte meinen Text nicht vollständig auswendig. Da bat ich darum, dass ich als letzter aufsagen möchte. So konnte ich den Text von den anderen 20 Mitbewerbern ein paar hören und lernen“, sagt der „kleine Tarzan, der ein ganz Großer ist…


Loki-Schmidt-Schule in Hamburg-Bahrenfeld

Helmut Schmidt(mr). Fast zwei Jahre nach dem Tod von Hannelore „Loki“ Schmidt, Ehefrau des Altkanzlers Hemlut Schmidt, ist die Schule Othmarscher Kirchenweg in Hamburg-Altona im Rahmen eines Festaktes in Loki-Schmidt-Schule umbenannt worden. „Ich begrüße Sie alle an der Loki-Schmidt-Schule. Denn so heißt sie jetzt. Und wir haben vor, uns dieses Namens würdig zu erweisen“, sagte Schulleiter Henrik Klüver bei seiner Begrüßung der etwa 600 Gäste. Auch Helmut Schmidt und Tochter Susanne Schmidt nahmen an der Feier teil. Der Alt-Bundeskanzler zeigte sich bestens gelaunt, scherzte mit den vielen Kindern der Schule und machte Faxen. Fernsehgärtner John Lenley, ehemaliger Schüler, erzählte von seinem Erlebnis mit Loki Schmidt als Lehrerin.

„Sie ging eine Treppe hinauf und wurde von dem Hausmeister aufgefordert, wie alle anderen Kinder auf den Pausenhof zu gehen. Dann musste sie erstmal dem Hausmeister erklären, dass sie die neue Lehrerin sei.Das war eine lustige Geschichte“, sagte der TV-Gärtner. Susanne Schmidt sagte: „Meine Mutter hätte sich sehr gefreut, wenn sie diese Ehrung noch miterlebt hätte.“ Ihre Mutter sei mit unglaublicher Begeisterung Lehrerin gewesen, es habe ihr immer Spaß gemacht, Kinder zu unterrichten. An dem Festakt nahmen unter anderem auch Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe, Katharina Trebitsch und Bildungssenator Ties Rabe teil. Von 1949 bis 1962 hatte Loki Schmidt an der Schule in Altona unterrichtet. Die Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf war ihr als Lehrerin ein Anliegen und ist seit Jahrzehnten ein Schwerpunkt der Grundschule. Loki Schmidt war am 21. Oktober 2010 im Alter von 91 Jahren gestorben. Sie war fast sieben Jahrzehnte mit ihrem Mann Helmut verheiratet. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Unsere Fotos zeigen Susanne und Helmut Schmidt. Fotos: Röhe

Susanne Schmidt   Helmut Schmidt


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