(mr/ha). Montag, 7. Juli 2025, gegen 15 Uhr: an der Bellealliancestraße im Stadtteil Eimsbüttel kommen mehrere Streifenwagen der Polizei vorgefahren. Zwei Zivilfahrzeuge und ein blausilberner Funkstreifenwagen parken vor einem noblem Mehrfamilienhaus. Auch ein Leichenwagen fährt vor und parkt rückwärts vor dem Gebäude. Uniformierte Beamte stehen vor dem Hauseingang der Nummer 3, ein Mann in weißem Schutzanzug überquert die Straße und hält einen Koffer in seiner Hand. Ist hier im noblem Stadtteil Eimsbüttel etwa ein Mord passiert?

Leichenwagen stehen vor einem Mehrfamilienhaus an der
Bellealliancestraße. Fotos: FoTe Press
Auffällig sind die Kennzeichen, die an jedem der Dienstfahrzeuge zu erkennen sind. Sie alle tragen die Ortskennung Saarlouis (SLS). Der Funkstreifenwagen hat das Kennzeichen SAL – ein Behördenkennzeichen für den Saarländischen Landtag und der Landespolizei. Aber wieso ermittelt die Polizei aus dem Saarland in einem Mordfall bei uns in Hamburg? Selbst der Leichenwagen trägt das Kennzeichen SLS. Die Antwort ist einfach: es sind Filmarbeiten für einen ZDF-Fernsehkrimi, der im Saarland spielt.

Hecke) steht vor dem Hauseingang an der Bellealliancestraße.
Der Fernsehzuschauer wird nichts davon mitbekommen, dass
die Filmarbeiten in Hamburg und nicht im Saarland stattfinden.
Es handelt sich um die neue Folge der Reihe „In Wahrheit“, die derzeit im Saarland und in Hamburg gedreht wird. Der Hauptcast: Christina Hecke, Robin Sondermann, Pierre Kiwitt, Sandra Bourdonnec und Steffi Kühnert. Die Drehbücher schrieben Dinah Marte Golch und Isabell Serauky. Zum Inhalt teilt die Mainzer Sendeanstalt mit: Ein Mord und eine unnachgiebige Stalkerin (Nurit Hirschfeld) geben Judith Mohn (Christina Hecke) und Freddy Breyer Robin Sondermann) in der Folge „In Wahrheit – Die Liebe und der Tod“ Rätsel auf. Immer scheint sie ihnen einen Schritt voraus zu sein. Judith und Freddy tun alles, um sie zu finden und die Stalkingopfer vor ihr zu schützen.

Warum dreht das Filmteam nicht komplett im Saarland? Auch hier gibt es eine einfache Antwort: aus Kostengründen. Die Network Movie Film- und Fernsehproduktion, die im Auftrag des ZDF die Krimireihe produziert, hat am Steinhöft am Hamburger Hafen ihren Firmensitz. Von daher ist der größte Teil der Filmcrew in Hamburg beheimatet. Zudem sind nach Informationen der Hamburger Allgemeinen Rundschau die Produktionsbedingungen in der Hansestadt günstiger als im Saarland. Schließlich werden in Hamburg jährlich mehrere Serien, Reihen und Filme produziert.

Sondermann (als Freddy Breyer). Ein Crew-
Mitglied hält im Hintergrund einen weißen
Aufheller.
Ein Sendetermin steht noch nicht fest. Im Anschluss an die Dreharbeiten für den Film mit dem Arbeitstitel „Die Liebe und der Tod“ soll ein weiterer Fall gedrehrt werden. Dieser hat den Arbeitstitel „Verschwiegen“. Zum Inhalt teilt das ZDF mit: Die Frage „Unfall oder Mord“ stellt sich in der Folge „In Wahrheit – Verschwiegen“. Ein schwerer Fahrradsturz führt Judith Mohn und Freddy Breyer in das Umfeld des Anwalts Benjamin Gothe (Malte Sundermann). Dabei treffen sie immer wieder auf Zeugen, die wegen ihrer Schweigepflicht nicht reden dürfen, oder nicht reden wollen. Auch Judiths Beziehung zu Alain Montand (Pierre Kiwitt) wird auf eine harte Probe gestellt, denn er kannte Gothe und auch er spricht nicht.


Robin Sondermann am Filmset von „In Wahrheit“.

Zivilwagen gemacht, in dem sie Blauilicht aufs
Dach gelegt hat.
