
(mr). Als wäre es nicht schon heiß genug: aktuell sorgt ein Großfeuer im Stadtteil Billbrook für einen Großeinsatz bei Feuerwehr und Polizei. Gegen 20.15 Uhr kam es aus noch unbekannten Gründen zu einem Großbrand in einer Lagerhalle eines Recyclingunternehmens an der Werner-Siemens-Straße. Bereits beim Eintreffen des ersten Löschzuges wurde hochalarmiert und weitere Kräfte angefordert. Die Feuerwehr gab 3. Alarm und war stundenlang mit den Löscharbeiten beschäftigt. Um 20:19 Uhr gab es die Einsatzmeldung FEU3MANV5. Das heißt: Drei Löschzüge sind damit im Einsatz und es könnte Verletzte geben.
Eine massive schwarze Rauchsäule war aus kilometerweiter Distanz sichtbar. Mehrere Schauslustige standen am Straßenrand, weshalb der Bereich von der Polizei abgesperrt wurde. Auslöser für das Feuer soll Müll sein, der auf einem Förderband zwischen zwei Hallen in Brand geraten ist. Es soll die gesamte 250 Quadratmeter große Halle in Flammen stehen – samt Förderband.
Menschenleben seien nach ersten Erkenntnissen nach nicht in Gefahr, aber die hohen Temperaturen erschweren die Löscharbeiten aktuell erheblich. Nach Angaben eines Reporters sei auch die Wasserversorgung schwierig, weil Hydranten mehrere Hundert Meter entfernt lägen. Gegen 21 Uhr gab die Feuerwehr Hamburg über die offizielle Katastrophen-Warn-App „NINA“ eine Warnung heraus. Anwohner aus der Umgebung werden gebeten, wegen der starken Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Warum der Brand ausgebrochen war, müssen nun die Brandermittler der Polizei klären. Zahlreiche Feuerwehrkräfte sind noch immer mit den Löscharbeiten zugange.
Im Bericht der Feueewehr heißt es am Folgetag: Am Dienstagabend wurde der Feuerwehr Hamburg eine Rauchentwicklung in einer Lagerhalle in Hamburg-Billbrook gemeldet. Als die ersten Einsatzkräfte auf dem Gelände des abfallverarbeitenden Betriebs eintrafen, war bereits eine massive Rauchentwicklung aus der Lagerhalle zu sehen. Aufgrund des Lagebildes erhöhte der Einsatzleiter das Einsatzstichwort und forderte im weiteren Verlauf erst einen zweiten und später einen dritten Löschzug an die Einsatzstelle an.
Feuerwehr setzt Drohne zur Aufklärung ein
In der Lagerhalle waren Abfälle aus Plastik sowie Teile eines Förderbandes in Brand geraten. Mit mehreren handgeführten Strahlrohren sowie über Wasserwerfer und Drehleitern wurde eine Brandbekämpfung mit massivem Wassereinsatz eingeleitet. Um den hohen Löschwasserbedarf zu decken, wurden mehrere Freiwillige Feuerwehren mit speziellen Schlauchwägen zur Einsatzstelle geschickt und eine Wasserversorgung über längere Wegstrecken aufgebaut. Mit einer Drohne konnte sich die Einsatzleitung ein Bild der Lage aus der Luft machen und so die Löscharbeiten gezielt koordinieren. Ein Hauptaugenmerk lag neben der direkten Brandbekämpfung auf dem Schutz der Nachbargebäude und der Verhinderung einer Brandausbreitung.
Die zu dieser Zeit noch hohen Lufttemperaturen bedeuteten eine hohe zusätzliche Belastung der Einsatzkräfte, welche für die Brandbekämpfung eingesetzt waren. Eine Feuerwehreinsatzkraft wurde zwischenzeitlich durch den Rettungsdienst medizinisch gesichtet, konnte jedoch den Dienst unverletzt an der Einsatzstelle weiter fortsetzen. Im weiteren Verlauf wurden insgesamt 16 Betriebsangehörige durch einen nachalarmierten Notarzt gesichtet. Alle betroffenen Personen blieben unverletzt und konnten an der Einsatzstelle verbleiben.
Die Feuerwehr Hamburg war wenige Stunden zuvor bereits am gleichen Gelände im Einsatz. Entgegen kursierender Falschinformationen handelte es sich hierbei jedoch um unterschiedliche Objekte die in keinem direkten Zusammenhang stehen. Eine Verbindung zwischen den beiden Einsätzen besteht nicht.
Das Technische Hilfswerk Hamburg war mit einem Fachberater und später mit einem Radlader am Einsatz beteiligt. Durch den Radlader des THW wurde der Abfall aus der Halle gebracht und auf einem Platz im Freien durch Feuerwehrkräfte abgelöscht. Die Nachlöscharbeiten dauerten längere Zeit an.
Auf Grund der massiven Rauchentwicklung aus der Lagerhalle wurde durch die Feuerwehr Hamburg eine Bevölkerungswarnung für die direkte Umgebung herausgegeben. Über das modulare Warnsystem (MoWaS) wurden die Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzustellen. Gegen 23:30 Uhr konnte die Warnung aufgehoben werden. Um die hohe Belastung der Einsatzkräfte durch die hohen Tagestemperaturen personell zu kompensieren, war die Feuerwehr mit einem großen Kräfteaufgebot vor Ort. Insgesamt waren etwa 200 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, dem THW sowie dem Rettungsdienst Hamburg bis spät in die Nacht im
Einsatz.
