Heute ist Tag der Jogginghose – Die HAR Glosse

Zwei Jogger laufen durch einen Hamburger Park und tragen dabei eine bequeme Jogginghose. Foto: FoTe Press

(mr). Einmal im Jahr – und zwar am 21. Januar – kommt sie zu ihrer weltweiten Anerkennung: die Jogginghose. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. In der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ sagte Modedesigner Karl Lagerfeld am 19. April 2012: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Für viele ist eine Jogginghose nicht nur zum Joggen da, sondern auch für Alltagsgeschäfte wie Einkaufen, Radfahren und Spazierengehen. Schüler gehen in einer Jogginghose in den Klassenraum oder lümmeln sich Zuhause aufs Sofa, wenn sie nebenbei am Computer spielen. Schließlich ist sie bequem. Zur Feier des Tages hier eine Glosse von Matthias Röhe:

Glosse über Jogginghosen

Ich traute meinen Augen kaum, als ich am Frühstückstisch in einer Frauen-Zeitschrift eine kleine Meldung aus der Kategorie „Buntes“ las. Die Jogginghosen sind wieder in. Ja, Sie haben richtig gelesen: Die Jogginghosen, die in erste Linie für Augenkrebs verantwortlich und eine Strafe fürs Auge derer sind, die mit normaler Kleidung angezogen sind, soll wieder salonfähig werden. Nichts gegen Jogginghosen, wenn jemand tatsächlich seiner Sportleidenschaft nachgeht. Um die Hamburger Alster joggen macht wenig Sinn, wenn man dabei einen Businessanzug an hat. Und natürlich kann niemand in einer engen Jeanshose am Weitspringen teilnehmen. Die Jogginghose ist im Sportbereich unabdingbar. Kein Thema. Dennoch war die Meldung in der Zeitschrift ein Schock. Denn wenn dieses gewöhnungsbedürftige Kleidungsstück wieder in ist, tauchen vermehrt Menschen auf, die ihre Jogginghose auch im Alltag tragen. Sprich: auf der Straße, im Kaufhaus, im Supermarkt. Genau dort hat die Jogginghose eigentlich nie etwas zu suchen gehabt. Von mir aus in der Muckibude, aber doch nicht dort, wo sie jeder zu sehen bekommt. Man stelle sich vor, jeder trägt ein solches Ding. Es wäre bitter. Zwar gibt es mittlerweile auch farblich modische Modelle, aber die Mehrheit dürfte auch in diesem Jahrzehnt eine graue Jogginghose besitzen. Bitter. Welchen Vorteil bietet eine Jogginghose? Sie ist schnell an- und wieder auszuziehen. Zweifelsohne. Und der größte Vorteil ist doch sicherlich, dass niemand merkt, ob man zugenommen hat. Bei jeder vernünftigen Hose drückt es irgendwann, wenn zu viele Kilos an einem haften. Da muss schon mal der Hosengürtel um ein Loch erweitert werden! Das fällt auf. Bei der Jogginghose ist es einfacher. Bändchen zusammen ziehen, Schleife drum, fertig. Das schlimmste aber ist ihr Aussehen. Da fällt mir gerade ein: ich sitze am Computer und schreibe diese Glosse. Was habe ich wohl an? Richtig: eine Jogginghose. Sie ist bequem, wenn man stundenlang am Rechner sitzt. Aber reden wir nicht weiter drüber: schließlich bin ich Zuhause – mich sieht ja niemand.


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