Jahrestag: am 22. November 2021 starb Volker Lechtenbrink

Schauspieler und Sänger Volker Lechtenbrink ("Ich mag") fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Fotos: FoTe Press

(mr). Am 22. November jährt sich der Todestag zum ersten Mal: Hamburg trauert auch heute noch um einen seiner beliebtesten Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher. Volker Lechtenbrink erlag seiner schweren Krankheit im Alter von 77 Jahren. Er wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt – im ganz kleinen Kreis. Etwa 30 engste Angehörige und Freunde fanden sich zunächst um 13 Uhr an der Kapelle 9 ein – dort gab es eine kurze Trauerfeier. Die Trauernden hatten vorab die Medien ausdrücklich um die Wahrung der Privatsphäre gebeten, was von den Reportern vor Ort auch respektiert wurde. Beispielsweise wurden keine Trauergäste angesprochen oder gar interviewt (was schon allein der Anstand gebietet, wenn Angehörige dies explizit nicht wünschen) oder während der Trauerfeier fotografiert. Anschließend ging die Trauergemeinde für die Urnenbeisetzung zu einem Ruhewald. An der Grabstätte wurde ein Bildnis von Lechtenbrink auf einer Staffelei aufgestellt, daneben wurden mehrere Blumenkränze und Kerzen drapiert. Die Trauergemeinde versammelte sich rund um das Urnengrab und erwies dem Schauspieler die letzte Ehre. Es wurde gesungen. Ein Trauergast spielte auf einer Mundharmonika zwei Musiktitel. Danach nahmen die Angehörigen und Freunde eine Schaufel in die Hand und schütteten traditionell Sand in die Grabstätte. Einige warfen auch Rosenblüten.

Aus Respekt gegenüber der Familie entstanden alle Fotos vor
oder nach der Trauerfeier. Blumen schmücken das Grab
von Schauspieler Volker Lechtenbrink, der
auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt wurde.

Volker Lechtenbrink wollte in seiner Heimatstadt Hamburg beigesetzt werden. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll ein weiterer Wunsch des Künstlers gewesen sein, dass er bei seiner verstorben Ehefrau seine letzte Ruhe findet. Beide Wünsche sind erfüllt worden. Der Schauspieler war insgesamt fünf Mal verheiratet. Er wurde im selben Urnengrab beigesetzt, wie seine erste Ehefrau Yvonne van Meerveld. Auch das war offenbar ein Wunsch des Entertainers.

Übrigens ist das Grab in der Nähe von der Ruhestätte des Sängers Roger Cicero, der am 24. März 2016 verstarb. Auch der Schauspieler Folker Bohnet (7. August 1937 – 6. Oktober 2020) fand seine letzte Ruhe nur wenige Meter von Volker Lechtenbrinks Grab. Kurios: Volker Lechtenbrink stand als 14-Jähriger im Film „Die Brücke“ (1959) zuzammen mit Folker Bohnet vor der Kamera. Auch Schauspieler Uwe Bohm fand in der Nähe seine letzte Ruhe.

Lechtenbrink wurde durch den Antikriegsfilm international bekannt. Lechtenbrink liebte seine Stadt Hamburg und seinen Beruf. Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt im Sommer 2021 im Ernst Deutsch Theater, wo er den Gustaf-Gründgens-Preis erhielt, hatte er sein Leben noch einmal prägnant zusammengefasst: „Ich wollte nie etwas anderes werden als Schauspieler. Dieser Beruf hat mich gereizt, er hat mich wachgehalten. Er hat mich wahnsinnig glücklich gemacht.“

Bekannt wurde Volker Lechtenbrink vor allem auch durch seine unverwechselbare sonore Stimme. Als Synchronsprecher verlieh er seine rauchige Stimme unter anderem Kris Kristofferson und Burt Reynolds. Zudem synchronisierte er zahlreiche Dokumentationsfilme von öffentlich rechtlichen Sendeanstalten.