Hamburger Schauspieler Volker Lechtenbrink ist tot

Schauspieler, Sänger und Regisseur Volker Lechtenbrink ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Das Foto links zeigt das Wohnhaus in Hamburg, in dem er zuletzt lebte. Fotos: FoTe Press

(mr). Traurige Nachrichten ereichte die Redaktion der Hamburger Allgemeinen Rundschau heute Morgen. Der Hamburger Volker Lechtenbrink ist tot. Wie seine Familie mitteilte, starb der Schauspieler, Regisseur und Sänger im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit im Kreise seiner Familie. Das teilten seine Agentur und das Ernst-Deutsch-Theater mit, dessen Intendant er drei Jahre (ab 2004) lang war. Seinen großen Durchbruch feierte er bereits mit 14 Jahren, als er in Bernhard Wickis Antikriegsfilm Die Brücke (1959) einen der sieben Jungen spielte, die kurz vor Kriegsende sinnlos eine Brücke verteidigen müssen. Nach Stationen an Theatern in Hannover, Berlin, Köln, München und Hamburg, folgten zahlreiche Fernsehauftritte („Siska“, „Derrick“, „Ein Fall für zwei“). In den 1970er Jahren startete Lechtenbrink seine Karriere als Musiker und Moderator („Leben, so wie ich es mag“, „Ich mag“ oder beispielsweise „Der Macher“).

Lechtenbrink wurde am 18. August 1944 als Sohn eines Angestellten in Cranz (Ostpreußen) geboren, wuchs aber in Bremen und Hamburg auf. Dorthin hattes es ihn als Flüchtlingskind verschlagen. Bereits mit acht Jahren übernahm er Sprechrollen im Kinderfunk des damaligen Nordwestdeutscher Rundfunks (NWDR). Er besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Winterhude.

1976 nahm er seine erste Langspielplatte als Sänger auf. Der Titelsong „Der Macher“ (Coverservion des Titels „The Taker“ von Kris Kristofferson) wurde zu einem Erfolg. In der Folge „Irgendwann“ der ZDF-Krimiserie „Ein Fall für zwei“ spielte Lechtenbrink 1987 an der Seite von Günter Strack und Claus Theo Gärtner eine Hauptrolle und komponierte auch den gleichnamigen Titel der Folge.

2007 wurde Lechtenbrink für „Die Brücke“ als „Bester Interpret“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Er war in fünfter Ehe mit einer Heilpraktikerin verheiratet und wohnte im Hamburger Stadtteil Winterhude. Eine Anwohnerin heute morgen ganz erschüttert: „Was? Volker Lechtenbrink ist gestorben? Das tut mir unendlich leid. Aber er sah die letzte Zeit auch schon nicht so gut aus, als ich ihn auf der Straße angetroffen habe.“ Mehrere Jahrzehnte lebte Lechtenbrink in einem Mehrfamilienhaus. An der klingel stand sein Nachname. Bei seinen Nachbarn war er sehr beliebt, grüßte und sprach regelmäßig mit ihnen.

Hamburg bezeichnete er in mehreren Talkshows als seine „Heimatstadt“. Aus seinen früheren Beziehungen hatte er einen Sohn und zwei Töchter.

Prominente trauern um Volker Lechtenbrink

Die Hamburger Sängerin Mary Roos (72) schreibt auf ihrem offiziellen Facebook-Account: „Ich bin unendlich traurig. Du warst so ein hochbegabter Mensch, Schauspieler, Sänger und Regisseur. Wir werden Dich alle sehr, sehr vermissen. Ich erinnere mich an so viele schöne Abende mit Dir. Deine Mary R.I.P.“

Auch Schauspieler Till Demtrøder (54) lässt seiner Trauer freien Lauf und schreibt auf Facebook: „Mit Volker Lechtenbrink verbinde ich viele schöne Zusammenarbeiten vor der Kamera und hinter dem Synchron – Mikrofon. Was für ein feiner Kollege und warmherziger Mensch. Wir werden Deine Stimme, Deinen Song… . „und ganz doll Dich!“ nicht vergessen! Mach’s gut, Volker!“

Die Kulturstadt Hamburg trauert um Volker Lechtenbrink

Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien lässt mitteilen: „Volker Lechtenbrink war so vielseitig wie kaum ein anderer und prägte sein Leben lang als Schauspieler, Musiker und Regisseur das deutsche Fernsehen und das Theater. Besonders die Hamburger Bühnen verdanken ihm unvergessliche Abende. Mit seiner großen Menschlichkeit hat er eine Vielzahl an Charakteren verkörpert und diesen eine ganz eigene Tiefe verliehen. Seine unverwechselbare Stimme machte ihn nicht nur zu einem erfolgreichen Sänger, sondern auch zu einem wichtigen deutschen Synchron- und Hörbuchsprecher. Mit Volker Lechtenbrink verliert das deutsche Fernsehen und das Theater einen seiner ganz Großen, der nicht nur zu unterhalten wusste, sondern uns immer auch was zu sagen hatte. Seine Stimme wird fehlen. Hamburg trauert um einen großen Künstler und Theatermann! In Gedanken sind wir bei seiner Familie.“

Intendant am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg

Insbesondere am Ernst Deutsch Theater hat Volker Lechtenbrink immer wieder als Schauspieler und Regisseur gearbeitet und übernahm von 2004 bis 2006 dort auch die Intendanz. 2007 wurde er mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. 2010 erhielt er für seine Darstellung in Frost/Nixon in den Hamburger Kammerspielen den Rolf-Mares-Preis. 2014 wurde er mit der Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg ausgezeichnet und im August 2021 mit dem Gustaf-Gründgens-Preis.


Verbraucherzentrale warnt Schuldner vor Ratenzahlung mit Lohnabtretung

Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Die Verbraucherzentrale Hamburg rät Schuldnern dringend davon ab, mit ihren Gläubigern eine Ratenzahlung mit einer sogenannten Lohnabtretung zu vereinbaren. Diese Klausel ermächtigt die Inkasso-Unternehmen, bei ausbleibender Zahlung direkt den Arbeitgeber des Betroffenen zu kontaktieren und den pfändbaren Teil des Gehalts einzuziehen. Ein richterlicher Beschluss ist nicht nötig. Der Verbraucherzentrale Hamburg liegen zahlreiche Beschwerden betroffener Verbraucherinnen und Verbraucher vor.
„Die Betroffenen fühlen sich von den Inkasso-Unternehmen hintergangen und viele befürchten, dass der Anruf eines Inkasso-Dienstes das Verhältnis zu ihrem Arbeitgeber belastet“, so Kerstin Föller von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Es darf nicht sein, dass Inkasso-Dienste direkten Zugriff auf das Giro-Konto von Schuldnern haben. Damit können sie Betroffene erst recht in finanzielle Probleme stürzen.“

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