(ha/mr). Die Umgestaltung des Neuen Jungfernstiegs ist abgeschlossen. Nach fast einem Jahr Bauzeit bietet die beliebte Straße am westlichen Ufer der Binnenalster künftig noch deutlich mehr Aufenthaltsqualität durch mehr Grün, weitere Flächen für Außengastronomie und zusätzlichen Komfort für den Fuß- und Radverkehr. Mit der Umgestaltung wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein für eine moderne und lebendige Hamburger Innenstadt erreicht.
Somit wird der vorherrschenden städtebaulichen Qualität nun auch durch eine umfassende und hochwertige Neugestaltung des öffentlichen Raumes entsprochen, die das Bezirksamt Hamburg-Mitte im Rahmen des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr gemeinsam mit dem Business Improvement Districts (BID) Neuer Jungfernstieg realisiert hat. Der Gehweg auf der Alsterseite wurde von bisher rund vier auf bis zu sechs Meter verbreitert. Zudem wird die Aufenthaltsqualität durch die Aufstellung neuer Bänke und zusätzlicher Beleuchtung deutlich gesteigert. Die Möblierung orientiert sich dabei gestalterisch am Ballindamm. Die Fläche unter der Baumreihe wurde ebenfalls deutlich erweitert und mit Stauden bepflanzt. Die großzügig gestalteten Nebenflächen sorgen so unter anderem dafür, dass der Neue Jungfernstieg für Außengastronomie attraktiver wird.
Zwischen den Bäumen gibt es zehn Möglichkeiten, um vom Neuen Jungfernstieg auf die andere Gehwegseite zu gelangen. Um die Barrierefreiheit zu verbessern, wurden die Querungen sowie der Knotenpunkt Esplanade/Neuer Jungfernstieg mit taktilen Elementen ausgestattet und die Bordsteine abgesenkt. Zudem wurde die Ampel an der Querung Esplanade/Neuer Jungfernstieg um einen akustischen Signalgeber ergänzt.

Auf der Seite des Hotels Vier Jahreszeiten ist ein Multifunktionsstreifen mit Elektro- und Behindertenparkplätzen, Lieferzonen, einer Hotelvorfahrt, Fahrradbügeln und einer StadtRAD-Station entstanden.
Der Neue Jungfernstieg ist ein zentraler Bestandteil der Radroute 4 und verbindet die Hamburger Innenstadt mit den nördlichen Stadtteilen. Die bisherigen Radwege waren dem erhöhten Bedarf nicht mehr gewachsen und führten zu Unklarheiten hinsichtlich der Nutzung zwischen Radfahrenden und Fußgängerinnen und Fußgängern. Mit der Umgestaltung wurde der Straßenraum neu aufgeteilt. Radfahrende können künftig in beide Richtungen auf der Fahrbahn fahren, während Autos nur noch als Einbahnstraße Richtung Jungfernstieg fahren dürfen. Das Abbiegen in Richtung Lombardsbrücke und Hauptbahnhof ist nicht mehr möglich, was die Sicherheit und Übersichtlichkeit für alle erhöht. Dabei konnte die Qualität der Neugestaltung durch die privaten Investitionen des BIDs noch gesteigert werden. Die Eigentümerinnen und Eigentümer finanzierten über das BID die Anschaffung höherwertiger Materialien, die der exklusiven Lage gerecht werden. Mit der Finanzierung zusätzlicher Reinigungs- und Pflegemaßnahmen stellt das von OTTO WULFF Placemaking verantwortete BID sicher, dass diese Qualität auch zukünftig erhalten bleibt.
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Der Neue Jungfernstieg wertet unserer Innenstadt auf und zeigt eindrucksvoll, wie die Mobilitätswende gelingt und Platz für alle schafft. Wir haben diesen zentralen Ort neu gedacht und konzipiert: Die breiten Gehwege und attraktiven Sitzmöglichkeiten erhöhen die Aufenthaltsqualität an der Alster massiv. Gleichzeitig machen wir den Radverkehr auf der Fahrbahn sicherer und schneller. Der Neue Jungfernstieg ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir die Stadt lebenswerter und zukunftsorientiert gestalten.“
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Der Neue Jungfernstieg setzt ein weiteres starkes Zeichen für die Zukunft der Hamburger Innenstadt. Durch Begrünung, Rad- und Fußwege, neue Möblierung und Beleuchtung konnte hier die einzigartige Aufenthaltsqualität entlang der Binnenalster weiter gesteigert werden. Als Business Improvement District (BID) ist der Neue Jungfernstieg ebenfalls ein starkes Zeichen dafür, was wir in Hamburg zusammen erreichen können. Mit ihrem gemeinschaftlichen Engagement im BID haben die Eigentümerinnen und Eigentümer unterstützt von der Stadt dafür gesorgt, dass eine der repräsentativsten und exponiertesten Lagen im Herzen der Hamburger Innenstadt noch attraktiver und besser erreichbar für alle ist. Seit mittlerweile 20 Jahren sind die BIDs unserer Stadt verlässliche Partner für eine verantwortungsvolle, partnerschaftliche und lösungsorientierte Stadtentwicklung in den Quartieren.“
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die Umgestaltung des Neuen Jungfernstiegs lässt keine Wünsche offen. Die mehr als doppelt so breite Grünfläche, zusätzliche Sitzgelegenheiten und eine moderne Beleuchtung laden zum Verweilen ein und machen den Bereich für alle attraktiver. Zehn neue Querungsmöglichkeiten sorgen zudem für mehr Komfort und Barrierefreiheit. Das Projekt zeigt, wie wir mit moderner Stadtentwicklung Orte schaffen, an denen man sich gerne aufhält.“
Dr. Sebastian Binger, Geschäftsführer OTTO WULFF Placemaking GmbH: „Mit dem BID Neuer Jungfernstieg engagieren sich die Eigentümer für städtische Qualität und Aufenthaltskultur. Die hochwertige Gestaltung erschließt das Binnenalsterensemble und schafft ein attraktives Ambiente für Gastronomie, Einzelhandel und Hotellerie in der exklusiven Lage. Die neue Gestaltung zeigt eindrücklich, wie gemeinschaftliches Engagement zur positiven Entwicklung unserer Stadt beiträgt.“
20 Jahre Business Improvement Districts (BID) in Hamburg
Die Freie und Hansestadt Hamburg gilt deutschlandweit als Vorreiter des BID-Modells, das im Jahr 2005 erstmalig in Hamburg eingeführt wurde und dieses Jahr zwanzigjähriges Jubiläum feiert. BIDs wie das BID Neuer Jungfernstieg sind klar begrenzte Geschäftsgebiete (Business Districts), in denen auf Veranlassung der Betroffenen in einem festgelegten Zeitraum, maximal acht Jahre, in Eigenorganisation Maßnahmen zur Quartiersaufwertung (Improvement) durchgeführt werden. Finanziert werden BIDs durch eine kommunale Abgabe, die alle im Gebiet ansässigen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer leisten. Die Investitionssumme der bislang eingerichteten BIDs beträgt über 100 Millionen Euro, die ausschließlich von den Eigentümerinnen und Eigentümern zur Aufwertung ihrer Standorte aufgebracht wurden und werden. Aufgabenträger des BID Neuer Jungfernstieg ist die OTTO WULFF Placemaking GmbH.
Durch die Umgestaltung sind laut dem Bezirksamt etwa 50 Parkplätze weggefallen. Stattdessen gebe es jetzt einen Multifunktionsstreifen auf der Häuserseite für Taxis, Hotelanfahrt, Lieferverkehr und Fahrradstellplätze. Das Problem: wo sollen denn künftig die Autos parken? So viele Parkhäuser gibt es in der näheren Umgebung nun auch nicht. Vor allem: wenn künftig Besitzer von Autos mit ihren E-Automobilen unterwegs sind, bieten die Parkhäuser nicht genügend Parkflächen mit Lademöglichkeiten.
