Nach tragischem Fahrradunfall: Mahnwache für Wanda Perdelwitz

Mehrere Radfahrerinnen und Radfahrer liegen auf dem Aspahlt. Etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Foto: FoTe Press

(ha). Wieder wurde ein weißes Fahrrad an einer Stelle befestigt, an der ein Radfahrer beziehungsweise -fahrerin getötet wurde. Zum elften Mal in diesem Jahr in Hamburg! Die Unglücksstelle an der Hauptverkehrsstraße An der Verbindungsbahn in Rotherbaum diente heute als Schauplatz für eine Gedenkveranstaltung, zu der etwa 800 Personen gekommen waren – so viele, wie noch nie. Das mag daran liegen, dass diesmal eine prominente Radfahrerin getötet wurde: Schauspielerin Wanda Perdelwitz. Mit nur 41 Jahren!

Schauspielerin Wanda Perdelwitz. Foto: FoTe Press

Am 28. September 2025 war der TV-Star aus dem „Großstadtrevier“ (ARD) regelkonform auf dem Radweg stadteinwärts in Richtung Dammtorbahnhof unterwegs. Plötzlich öffnete der Beifahrer eines Campers unvermittelt die Autotür – Wanda Perdelwitz stieß offenbar mit voller Wucht gegen die Tür und stürzte dabei von ihrem Fahrrad auf den harten Asphalt. Die Schauspielerin, die einem großen Publikum auch durchs „Traumschiff“ (ZDF) bekannt war, erlitt bei dem Unfall schwerste Kopfverletzungen. Tagelang versuchten Ärzte ihr Leben in einem Krankenhaus zu retten. Sie starb schließlich am 6. Oktober im Krankenhaus.

Die Hauptdarsteller der Polizeiserie „Großstadtrevier“: Wanda Perdelwitz, Maria Ketikidou, Patrick Abozen, Jan Fedder, Saskia Fischer, Peter Fieseler, Sven Fricke und Marc Zwinz vor ihrem neuen „Kommissariat 14“. Foto: FoTe-Press

Heute wurde ihr zu Ehren eine Gedenkveranstaltung durchgeführt. Zahlreiche Teilnehmer legten während der Mahnwache an der Unfallstelle Blumen und Grabkerzen nieder. Die Betroffenheit unter den Radfahrern ist spürbar groß.

Wanda Perdelwitz stammt aus einer Künstlerfamilie. Ihre Mutter war als Schauspielerin mehrere Jahre festes Ensemble-Mitglied am Deutschen Theater in Berlin, ihr Vater Reinhard Hellmann wirkte als Regisseur und Schauspieler an vielen Bühnen. Wanda Perdelwitz gab ihr Kamera-Debüt mit 16 Jahren, später studierte sie Schauspiel in Rostock. Neun Jahre lang spielte sie an der Seite von Jan Fedder in der ARD-Polizeiserie „Großstadtrevier“ die Polizistin Nina Sieveking. Die Rolle war der Durchbruch für die Wahl-Hamburgerin. Sie wirkte aber auch in Serien wie Polizeiruf 110, SOKO Köln, SOKO Wismar und im Traumschiff mit.

Privat engagierte sich Perdelwitz für Umweltthemen. Daher war es auch kein Wunder, dass die Schauspielerin häufig mit dem Fahrrad zu Dreharbeiten fuhr. Auf dem Hamburger Filmfest warb sie am Eröffnungstag für den Hamburger Zukunftsentscheid – es war ihr letzter öffentlicher Auftritt.

In einer bewegenden Traueranzeige im „Hamburger Abendblatt“ nahm die Familie von TV-Star Wanda Perdelwitz vor ein paar Tagen Abschied.

Die Traueranzeige ist von Daniel und Jaron unterschrieben. Bei Daniel könnte es sich um den Vater ihres Kindes und ihr geliebter Sohn (6) handeln, den sie nach einer Trennung offenbar allein großzog. Ihr Privatleben hielt die 41-Jährige bewssut aus der Öffentlichkeit und zeigte sich bei gesellschaftlichen Anlässen, wie dem Hamburger Presseball oder dem Filmfest Hamburg, immer allein.

Die Unglücksstelle am 28. September 2025: rechts lehnt das Fahrrad von Wanda Perdelwitz an einem Zaun. Polizisten nehmen den Unfall auf. Notarzt- und Rettungswagen stehen auf der Straße. Foto: ha/CityNewsTV/Frank Bründel
Nun steht ein so genanntes „Ghost Bike“ an der Stelle, an der Schauspielerin Wanda Perdelwitz ums Leben kam.

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