Hamburg Airport: Corona-Jahr 2020 sorgt für negatives Ergebnis

Ein Flugzeug startet am Flughafen Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben tiefe Spuren in der Bilanz des Hamburger Flughafens hinterlassen: Die nie dagewesene Krise führt erstmals zu einem Defizit in Höhe von 113 Millionen Euro. Nur durch einen strikten Sparkurs konnte ein noch schlechteres Jahresergebnis verhindert werden. Allein das Passagieraufkommen in Hamburg brach gegenüber dem Vorjahr um 73,7 Prozent ein. Die Hoffnung liegt nun auf dem Sommergeschäft 2021. Seine Klimaschutzziele behält der Flughafen trotz Krise weiter fest im Blick: Ab Ende 2021 will das Unternehmen CO2-neutral wirtschaften.

„Die Luftfahrt befindet sich faktisch seit einem Jahr im Lockdown“, erklärt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. „Das hat natürlich Spuren in unserer Bilanz hinterlassen. Hamburg Airport hat mindestens in den vergangenen 25 Jahren immer Gewinne erwirtschaftet. Unseren Gesellschaftern konnten wir im letzten Vierteljahrhundert eine Summe von rund 900 Millionen Euro aus unseren Gewinnen überweisen. Zum ersten Mal müssen wir nun ein negatives Ergebnis vorlegen. Das ist ein herber Schlag. Die Restriktionen im Reiseverkehr führten zeitweilig zu einem fast vollständigen Erliegen der Luftfahrt. Wir haben die Notbremse gezogen und alle Kosten auf ein absolutes Minimum gesenkt. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung sind wir als Unternehmen verantwortungsbewusst mit dieser Krise umgegangen.“

Erlöse aus Verkehr und Mieten sind dramatisch eingebrochen

Hamburg Airport hat das Geschäftsjahr 2020 erstmals mit einem Verlust von 113 Millionen Euro abgeschlossen. Durch den strikten Sparkurs fällt das Defizit damit um 13 Prozent geringer aus, als ursprünglich erwartet. Der Umsatz für 2020 beläuft sich auf knapp 119,6 Millionen Euro, ein Rückgang um 56,5 Prozent (2019: 274,8 Millionen Euro). Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sämtliche Erlöse aus den Bereichen Verkehr sowie Umsatzmieten bei Läden und Restaurants dramatisch eingebrochen sind.

Das Investitionsvolumen des Flughafens belief sich im Jahr 2020 auf 52,7 Millionen Euro (2019: 115,9 Millionen Euro). Die größten Investitionsprojekte waren die Fertigstellung des Vorfelds 1 (2020: 19,6 Millionen Euro) sowie die Anpassung der Gepäckförderanlage (2020: 6,7 Millionen Euro). Geplante Investitionsvorhaben, wie die Pier Süd Rückseite oder die Fertigstellung der Shuttle Gates, wurden gestoppt. Die Bilanzsumme ist um 15 Prozent auf 848,8 Millionen EUR gestiegen (2019: 738,2 Millionen Euro). Maßgeblich dafür ist die Kreditaufnahme zur Deckung der laufenden Kosten. Die Liquidität war jedoch zu jedem Zeitpunkt gesichert, dies gilt in der Vorschau auch für das gesamte Jahr 2021.

Nur 26,3 Prozent der Passagiere aus dem Jahr 2019

Die Corona-Pandemie sorgte zeitweise für einen kompletten Stillstand: Mit 4,56 Millionen Passagieren konnten nur 26,3 Prozent der Fluggäste des Vorjahres begrüßt werden. Ein derart starker Rückgang in den Passagierzahlen ist beispiellos in der Geschichte des Flughafens Hamburg. Mit zirka 66.300 Starts und Landungen ist die Gesamtzahl der Flugbewegungen 2020 um 56,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken (2019: 155.200 Flüge). Beim Anteil der gewerblichen Flüge, die vor allem den Linien- und Touristikverkehr umfassen, war der Rückgang noch stärker: Die Zahl der Starts und Landungen sank um 63 Prozent von rund 140.800 Flügen in 2019 auf etwa 52.100 Flüge im Jahr 2020. Einziger kleiner Lichtblick in diesen Krisenzeiten bleibt die Fracht, so hat der Luftverkehr unter anderem die medizinische Versorgung sichergestellt.

Kosten auf Minimum gesenkt: Kurzarbeit und Außerbetriebnahmen

Hamburg Airport hat in dieser schweren Krise verantwortungsbewusst gehandelt und sämtliche Kosten auf ein absolutes Minimum gesenkt. Der Flughafen musste beispielsweise für den Transport von Covid-19-Erkrankten oder medizinischen Produkten ganzjährig geöffnet bleiben – trotz der hohen Verluste. Die Infrastruktur wurde zum Teil außer Betrieb genommen, das Terminal 2 und mehrere Parkhäuser über Monate geschlossen. Zudem hat der Flughafen als einer der ersten im März 2020 Kurzarbeit angemeldet, um Arbeitsplätze zu sichern – eine Maßnahme, die auch das gesamte Jahr 2021 weiterlaufen wird. Investitionsprojekte wurden zum großen Teil gestoppt oder verschoben. Für 2021 erwartet Hamburg Airport aktuell ein Defizit von ca. 90 Millionen Euro. Mögliche Bundeszuschüsse sind darin noch nicht berücksichtigt. Ende des Jahres 2020 war Hamburg Airport noch davon ausgegangen, dass 2021 etwa 43 Prozent der Passagiere von 2019 zu verzeichnen sein werden, das entspricht etwa 8,5 Millionen Fluggästen.

Das Flugzeug des US-Präsidenten: die Air Force One auf einem abgeschirmten Teil des Flughafens Helmut Schmidt in Hamburg am 6. Juli 2017. Foto: FoTe-Press

Aktuell zeigt sich jedoch aufgrund des langen Lockdowns und der verschärften Reisebedingungen, dass diese Prognose nicht gehalten werden kann. Momentan geht Hamburg Airport von 7,5 Millionen Passgieren für das Jahr 2021 aus.

Ausblick 2021: Hoffnung liegt auf Sommergeschäft

„Schon zu Ostern werden die Airlines ihr Angebot deutlich ausweiten. Aber unsere große Hoffnung liegt auf dem Sommergeschäft“, sagt Michael Eggenschwiler. „Durch die Kombination aus Tests und Impfungen bin ich mir sicher, dass eine Sommerreise mit dem Flugzeug wieder möglich sein wird. Für den Passagier muss es aber noch deutlich einfacher werden, ein digitaler EU-Impfpass ist hier der richtige Ansatz.“ Die Testkapazitäten direkt am Flughafen werden zum 1. April 2021 durch einen zusätzlichen Anbieter und eine Drive-Through-Station deutlich erhöht.

Airlines weiten schrittweise das Flugangebot aus

Die Sehnsucht zu reisen ist groß, es gibt einen enormen Nachholbedarf bei Privat- und Urlaubsflügen. Hamburg Airport bereitet sich darauf vor, wieder mehr Passagiere am Flughafen begrüßen zu dürfen und wird die eigene Infrastruktur wieder Schritt für Schritt hochfahren. Im Sommer werden die Norddeutschen wieder eine deutlich größere Auswahl an 105 Flugzielen haben. Auch ganz neue Strecken sind dabei: Die Airline WizzAir hat beispielsweise angekündigt, ab Sommer Belgrad, Tirana und Cluj anzufliegen. Aber auch die Ziele Larnaca, Samos, Chania und Kalamata, Chisinau und Preveza sind neu im Streckennetz

Daneben werden drei neue Airlines am Hamburg Airport vertreten sein. Die Airline Nordwind fliegt ab April regelmäßig nach Moskau, Sky Up fliegt zweimal wöchentlich nach Kiew und DAT fliegt dreimal wöchentlich nach Saarbrücken. Darüber hinaus ist Hamburg Airport mit vielen anderen Airlines in positiven Gesprächen. Insgesamt fliegen nach derzeitigem Stand rund 45 Airlines zirka 105 Ziele im Sommer ab Hamburg an.

Ein Flugzeug startet am Flughafen Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

„Mehr Netto vom Brutto ­Das A-Z der lohnsteuerfreien Zuwendungen“

(ha). Gehaltserhöhungen freuen jeden Arbeitnehmer und leider auch das Finanzamt. Denn nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben kommt bei vielen Arbeitnehmern gerade einmal die Hälfte der Gehaltserhöhung an. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten für Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter zu belohnen und zu motivieren. Und die sind steuerlich günstiger als eine Gehaltserhöhung. Welche das sind, darüber informiert der neu aufgelegte kostenlose Ratgeber vom Bund der Steuerzahler „Mehr Netto vom Brutto – Das A-Z der lohnsteuerfreien Zuwendungen“. Sie richtet sich an Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Der Ratgeber bietet eine umfassende Übersicht über Gehaltsextras, die steuer- und sozialabgabenfrei beim Arbeitnehmer ankommen. Ob Kindergartenzuschuss, betriebliche Altersvorsorge oder Mahlzeiten: „Mehr Netto vom Brutto“ informiert anschaulich, was bei den Gehaltsextras vom Arbeitgeber zu beachten ist und welche umsatzsteuerlichen Auswirkungen die Leistungen haben, damit keine Fehler unterlaufen. Aber auch für Arbeitnehmer bietet der Ratgeber zahlreiche Anregungen für die nächste Gehaltsverhandlung.

Der aktualisierte Ratgeber geht unter anderem ausführlich auf die Neu-Regelungen bei Gutscheinen und auf Fahrtkostenzuschüsse ein. Zudem wird detailliert aufgeführt, auf was es bei als Firmenwagen genutzten Elektrofahrzeugen oder Hybridelektrofahrzeugen zu achten gilt. Auch worin die Besonderheiten bei vom Arbeitgeber für Arbeitnehmer zur Verfügung gestellten (Elektro-)Fahrräder liegen, wird in diesem Ratgeber aufgezeigt.


Die Broschüre „Mehr Netto vom Brutto – Das A-Z der lohnsteuerfreien Zuwendungen“ gibt es kostenlos (nur so lange der Vorrat reicht) telefonisch unter 040 / 33 06 63 oder via E-Mail an mail@steuerzahler-hamburg.de.

Weitere Infos gibt es zudem unter www.steuerzahler.de/hamburg.


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