Jürgen Vogel und Elisa Schlott in Hamburg: Dreh für Serie „Informant“

Jürgen Vogel, Ivar Wafaei und Elisa Schlott beim Photocall zur Serie "Informant" vor dem VHS-Zentrum im Schanzenviertel in Hamburg. Foto: FoTe Press/Röhe

(mr/ha). Wie der „Krieg gegen den Terror“ und Hinweise auf einen Anschlag auf die Hamburger Elbphilharmonie Menschen in einen Strudel aus Angst, Vorurteilen und Hysterie stürzen, schildert die sechsteilige Miniserie „Informant“. Sie entsteht aktuell im Auftrag von NDR, ARD Degeto, ARTE und NRK (der öffentlich-rechtliche Sender Norwegens) in Hamburg und Umgebung. Im Mittelpunkt stehen der LKA-Ermittler Gabriel Bach (Jürgen Vogel), die ambitionierte BKA-Polizistin Holly Valentin (Elisa Schlott) und Raziq „Raza“ Shaheen (Ivar Wafaei), ein 22-jähriger Afghane, der seit Jahren mit seinem Vater und seinem jüngeren Bruder in Deutschland lebt. Zur hochkarätigen Besetzung gehören außerdem Gabriela Maria Schmeide, Bayan Layla, Claudia Michelsen, Sabrina Ceesay, Nico Holonics, Ali Reza Ahmadi und Majid Bakhtiari.

Buch und Regie stammen von Matthias Glasner („KDD-Kriminaldauerdienst“, „Das Boot“). Seinen ersten Film mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle inszenierte er bereits 1995 („Die Mediocren“), viele weitere erfolgreiche Projekte folgten. „Informant“ (AT) ist eine Adaption der BBC-Serie „Informer“, von Rory Haines und Sohrab Noshirvani geschrieben, von Oscar-Preisträger Sam Mendes produziert (Neal Street Productions) sowie von All3Media International vertrieben. Die Originalserie war für den renommierten British Academy Television Award (Bafta TV) nominiert. „Informant“ (AT) wird voraussichtlich im Herbst 2024 in der ARD Mediathek sowie im Ersten zu sehen sein.

Zum Inhalt teilt der NDR mit: Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag auf die Hamburger Elbphilharmonie versetzen die Polizeibehörden in Alarmbereitschaft und lösen im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung eine Kette von Ereignissen aus, die den Anschlag überhaupt erst möglich machen. Im Mittelpunkt: LKA-Mann Gabriel, der die Kontakte zu Informanten aus der breiten arabischen Community hält. Doch zurückliegende Ereignisse aus seiner Zeit als verdeckter Ermittler in der rechten Szene lassen die Führungsstellen an ihm zweifeln – sie stellen ihm die aufstrebende BKA-Beamtin Holly zur Seite.

Eine erste heiße Spur droht schnell zu erkalten, als ein Informant unter ungeklärten Umständen tot aufgefunden wird. Aus der Not heraus rekrutieren Gabriel und Holly den unbescholtenen Raza, der zwar den Toten flüchtig kannte, mit Terror, IS oder organisierter Kriminalität aber nichts am Hut hat. Gabriel und Holly haben Raza jedoch in der Hand, denn dessen Freundin Sadia (Bayan Layla) hält sich ohne legale Papiere in Hamburg auf. Um seine Freundin zu schützen, lässt Raza sich auf die Zusammenarbeit ein. Obwohl seine Familie schnell in Probleme verwickelt wird, muss Raza feststellen, dass er wider Willen Blut leckt: Er wird selbst zum wichtigsten Informanten in einem undurchsichtigen Spiel.

An der Talstraße auf St. Pauli kommt es zu einer spektakulären Festnahme einer Frau durch das schwerbewaffnete SEK. Im Eingang steht Elisa Schlott als BKA-Polizistin Holly Valentin. Foto: FoTe Press/Röhe

Die Serie erzählt in ihren sechs Teilen à 45 Minuten davon, wie die Angst Ungeheuer gebiert; wie eigene Interessen dazu führen, dass entweder zu viel oder zu wenig getan wird – und wie dadurch Menschen und Familien zerstört werden.

Ihe Hamburger Allgemeine Rundschau traf das Filmteam unter anderem in den Stadtteilen Veddel, hafenCity, St. Pauli und dem Schanzenviertel an. An mehreren aufeinanderfolgenden tagen machte die Filmcrew auch in der Elbphilharmonie Halt, um dort Aufnahmen zu drehen. Für Jürgen Vogel das erste Mal. Denn der in Berlin lebende Schauspieler war vor den Dreharbeiten noch nie in der Elphi, wie er bei einem Pressetermin im Schanzenviertel sagte. Er ist von der Elphi begeistert und sagte: „Sehr, sehr schön! Jetzt weiß ich auch, warum das so teuer war.“  

Die Serie „Informant“ wird noch bis Ende Oktober gedreht. Wie und wo genau der vermutete Anschlag auf die Elphi stattfindet, verrät niemand am Set. Vor einigen Wochen wurden Anwohner rund um die Elphi in einem Schreiben auf bevorstehende Filmarbeiten hingewiesen. So würden mehrere verschiedene Polizeieinheiten und Fahrzeuge mit Blaulicht rund um die Elphi zu sehen sein. Auch Personen sollen aus der Elphie laufen. Allerdings sollen diese Aufnahmen in den Nachstunden produziert werden – nachdem alle Konzertbesucher das Konzerthaus verlassen haben.


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