Schlägerei vor Bordell am Hammer Deich

Mehrere Männer wurden von Polizisten vor dem Bordell am Hammer Deich Ecke Luisenweg überprüft. Foto: FoTe Press

(mr). Mehrere Streifenwagen rasten am Dienstagabend in den Stadtteil Hamm-Süd. Grund: in einem Bordell soll es nach Informationen eines Reporters der Hamburger Allgemeinen Rundschau zu einem Streit zwischen einem Freier und einer Prostituierten gekommen sein. Daraufhin kam es mutmaßlich zu einer Schlägerei vor dem Bordell. Weil die Lage zunächst völlig unklar und die Rede von mehreren Verletzten war, wurde vorsorglich auch die Feuerwehr alarmiert, die ebenfalls mit einem Großaufgebot (Notarztwagen, Rettungswagen, Führungsdienst) an den Hammer Deich anrückte. Mehrere Polizisten setzten zunächst 13 Männer auf dem Bürgersteig vor dem Bordell am Hammer Deich Ecke Luisenweg fest. Weitere Männer würden im Umfeld des Bordells kontrolliert. Vor Ort waren auch zwei Hundeführer der Polizei, die die Männer in Schach hielten. Dann mussten sie sich in Reihe und Glied aufstellen und wurden nacheinander kontrolliert.

Ein Freier soll demnach einer Prostituierten die Bezahlung verweigert haben, weil er mit der sexuellen Dienstleistung unzufrieden gewesen sein soll. Daraufhin holte er sich Unterstützung, die den Zahlungsunwilligen offenbar mit handfesten Argumenten versucht haben, zu überzeugen den Betrag zu zahlen. Allerdings holte auch der Freier Verstärkung – es kam zu einer Schlägerei. Zwei Firmenfahrzeuge, die in Ostfriesland gemeldet sind, wurden beschädigt: jeweils die Fensterscheiben der Fahrertüren gingen zu Bruch. Bei einem Firmenwagen wurde offenbar der Inhalt (Kartons mit Rauchmeldern) auf der Straße verteilt.

Auch Diensthunde der Polizei waren im Einsatz.

Insgesamt wurden drei Menschen verletzt, einer von ihnen soll vorsorglich ins Krankenhaus gekommen sein, die anderen wurden ambulant behandelt. Der genaue Ablauf und die mögliche Beteiligung aller Anwesenden an gewalttätigen Handlungen werden noch überprüft. Zu einer Festnahme kam es offenbar nicht.


Ute Weber (46) freut sich auf ihren neuen Job im Elbschloss an der Bille im Osterbrookviertel. Dort steht sie für junge Menschen bis 25 mit Rat und Tat zur Seite Foto: Röhe

(mr). „Ich freue mich darauf, junge Menschen dabei zu unterstützen, wieder in ihr Leben zu finden. Sie in einen Job zu bringen und ihnen eine Zukunft näher zu bringen“, sagt Ute Weber. Die 46-jährige Pädagogin arbeitet ab sofort im Elbschloss an der Bille, dem Nachbarschaftszentrum im Osterbrookviertel in Hamm. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hatte vor kurzem Gelder zur Förderung von Stadtteilarbeit vergeben. 35.000 Euro gehen ins Elbschloss an der Bille. „Wir haben Ute Weber bis zum Ende des Jahres als Teilzeitkraft eingestellt“, erklärt Ajisa Winter, Geschäftsführerin von AQtivus, einem Träger der Einrichtung. Die 54-Jährige erklärt, dass „der überwiegende Anteil der Jugendlichen befindet sich im Leistungsbezug von SGB II. Einige davon haben mehrere Maßnahmen durchlaufen, aber nie den Weg in die Ausbildung gefunden. Ute Weber wird diesen Jugendlichen kompetent beiseite stehen.“ Wichtigstes Ziel sei die Berufsorientierung mit einer anschließenden „Andockung“ an die Berufsberatung der Bundesagentur. „Vorrangig möchte ich die Jugendlichen in Praktika – mit der Option einer anschließenden Beschäftigung – bringen. Ich stehe ihnen aber auch in allen möglichen Privatangelegenheiten zur Verfügung“, sagt Ute Weber. Der Schwerpunkt der Beratung liegt auf Berufsorientierung, Bewerbung und der Suche nach anderweitigen Perspektiven. Jeweils an einem Tag in der Woche steht sie im Elbschloss an der Bille für Einzelgespräche zur Verfügung. In Wohnunterkünften der von Obdachlosigkeit betroffenen Jungerwachsenen gibt es vor Ort Gruppenangebote. In den Räumen von AQtivus (Adenauerstraße 2, St. Georg) finden ebenfalls Beratungstermine statt.


„Rothenburgsorter Gourmetkinder“

Gourmetkinder Rothenburgsort

(mr). „Wir kochen jeden Montag mit zwölf Kindern der dritten Klasse im Rahmen der Ganztagsschulkurse und laden in regelmäßigen Abständen Eltern und Gäste ein“, sagt Hermann Teiner. Der 54-Jährige hatte im vergangenen Jahr die Idee, aus dem seit mehreren Jahren bestehenden „Kinderrestaurant“ in der Fritz-Köhne-Grundschule ein Projekt zu realisieren, in dem die Schüler neben dem Kochen auch Französisch lernen. „Die internationale Küchensprache ist französisch. Außerdem hat die hohe Kochkultur ihre historischen Wurzeln in Frankreich“, sagt der gelernte Koch, Sozialarbeiter und Leiter vom Haus der Jugend. Die Idee war geboren, aus dem Kinderrestaurant eine Art Französisch-Unterricht zu realisieren. Das besondere ist, das sich alle zwölf Kinder auf einem vergleichsweise hohen Niveau mit ihren Gerichten einüben. Dazu zählen Kochen, Anrichten und Servieren. Nach dem Motto „Kochen und Französisch“ lernen die Kinder alle Zutaten auf Französisch. „Die Schüler singen, lernen neue Begriffe und kochen gemeinsam. Das stärkt soziale Kompetenz“, sagt Henriette Rahden (69). Höhepunkt dieses Projektes war ein Ausflug nach Frankreich, bei dem zwölf Rothenburgsorter Gourmetkinder und zwölf Kinder aus Marseille gemeinsam nach Aix on Provence gefahren sind und dort gemeinsam gekocht haben. „Unterstützt wurde die Fahrt vom Deutsch-Französischen Jugendwerk, über das wir Kontakte zu einem französischen Jugendhilfeträger in Marseille aufnehmen konnten“, sagt Hermann Teiner. In Frankreich konnten die Grundschüler ihre Sprachkenntnisse vertiefen und ausbauen. „Das war schon schön zu erleben, wie gerade mal neun- und zehnjährige Kinder auf Französisch mit den dortigen Kindern sprechen konnten“, sagt Henriette Rahden.

Gemeinsam Kochen, Spaß haben und dabei auch noch französisch Lernen – das ist der Leitgedanke des Kooperationsprojekts des Hauses der Jugend und der Fritz-Köhne-Grundschule in Rothenburgsort. Foto: FoTe-Press


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