Tausende feiern friedlich in den 1. Mai

Demonstranten und Polizisten machen sich auf den Weg zum S-Bahnhof Sternschanze. Von dort geht es weiter in die Lenz-Siedlung nach Eimsbüttel. Foto: FoTe-Press.de

(ha/np). Was hat Hamburg schon alles erlebt: Autos wurden angezündet, Schaufensterscheiben eingeschlagen und Steine und Holzlatten auf Polizisten geworfen. Am 1. Mai gab es in der Vergangenheit immer wieder im Rahmen von Demonstrationen zum Teil schwere Krawalle – in diesem Jahr feierten die Hamburger offenbar sehr friedlich, wie die Polizei mitteilt. Dabei gab es auch in diesem Jahr zahlreiche Demonstrationen, bei denen mehrere Tausend Teilnehmer präsent waren. Die Versammlungen mit den meisten Teilnehmern waren die vom Deutschen Gewerkschaftsbund angemeldeten Aufzüge, die unter anderem in Bergedorf, Harburg und in der Innenstadt stattgefunden haben. An der Versammlung in der Innenstadt nahmen insgesamt 7.000 Personen teil. Die störungsfreie Versammlung wurde gegen 14:16 Uhr vom Versammlungsleiter beendet.

400 Teilnehmer bei Demo in Harburg

Um 12:30 Uhr begann der von dem Libertären Bündnis Hamburg angemeldete Aufzug mit dem Tenor „Für die Freiheit! Gegen Lohnarbeit“ mit etwa 400 Teilnehmern. Der Aufzug begab sich vom Anfangskundgebungsort Herbert-Wehner-Platz auf den geplanten Marschweg durch die Harburger Innenstadt. Während der Demonstration wurden aus dem Aufzug heraus Pyrotechnik gezündet und vermummte Teilnehmer festgestellt. Der Aufzug wurde durch Einsatzkräfte aufgestoppt und konnte nach Kooperationsgesprächen zwischen dem Versammlungsleiter und der Polizei fortgeführt werden. Im Verlauf der Demonstration kam es zu Sachbeschädigungen an einem Gebäude. Gegen
15:47 Uhr wurde die Versammlung am Endkundgebungsort (Herbert-Wehner-Platz) vom Versammlungsleiter beendet.

Ein von einer Privatperson angemeldeter Aufzug mit dem Tenor „Rotes Altona-Auf zu neuen Kämpfen!“ formierte sich im Bereich des Alma-Wartenberg-Platzes und setzte sich gegen 16:48 Uhr in Bewegung. In der Spitze befanden sich etwa 2.050 Teilnehmer. Der friedlich verlaufene Aufzug kam gegen 18:13 Uhr am Endkundgebungsort Bahnhof Sternschanze an und schloss sich dort dem ebenfalls von einer Privatperson angemeldeten Aufzug mit dem Tenor „Gemeinsam gegen Ausbeutung – In die revolutionäre Offensive!“ an.

Gegen 18:47 Uhr setzte sich der nun zusammengeführte Aufzug mit etwa 2.500 Teilnehmer von dem Vorplatz des S-Bahnhofs Sternschanze auf den geplanten Marschweg Weidenallee, Fruchtallee, Weidenstieg, Eschenstieg, Meißnerstraße, Eppendorfer Weg, Osterstraße, Emilienstraße, Eichenstraße, Heußweg, Stellinger Weg, Schwenckestraße, Eidelstedter Weg bis in die Hagenbeckstraße (Lenz-Siedlung) in Bewegung.
Vereinzelnd kam es zur Zündung pyrotechnischer Gegenstände, so dass der Aufzug von Polizeikräften aufgestoppt werden musste und Verbindung mit dem Versammlungsleiter aufgenommen wurde.

Der Aufzug setzte sich kurze Zeit später wieder in Bewegung und erreichte ohne weitere Vorkommnisse den Endkundgebungsort Hagenbeckstraße in Höhe U-Bahnhof Lutterothstraße. Der Versammlungsleiter beendete die Versammlung um 20:49 Uhr,wie die Polizei weiter mitteilt.

Nach starken Abwanderungen wurden ab 20:45 Uhr im Bereich Schanzenviertel verschiedene Gruppen ehemaliger Versammlungsteilnehmer festgestellt, die vereinzelt Pyrotechnik zündeten.
Am Kleinen Schäferkamp kam es zu einer kleineren Rangelei, deshalb hat die Polizei kurzfristig den Zugang ins Schanzenviertel abgeriegelt und einige Personen festgesetzt. Insgesamt waren beim Einsatz am 1. Mai 2019 etwa 2.040 Beamte eingesetzt, darunter Polizeikräfte aus Schleswig-Holstein, Bremen und der Bundespolizei.


Drei Verletzte bei Unfall mit Streifenwagen

Ein Streifenwagen der Hamburger Polizei war am 1. Mai 2019 in einen Unfall verwickelt. Drei Personen wurden verletzt. Foto: FoTe-Press

(mr). Mit eingeschaltetem Blaulicht fuhr ein Streifenwagen der Hamburger Polizei auf der viel befahrenen Stresemannstraße (Stadtteil Altona) in Richtung Innenstadt, war auf dem Weg zur 1. Mai Demo. In Höhe Stresemannstraße Ecke Harkortstraße krachte es plötzlich. Der Peterwagen kollidierte mit einem weißen Kleinwagen. Zwei Polizisten der so genannten Landesreserve (Alarmhundertschaft) waren gerade dabei, den Kreuzungsbereich zu überqueren. Sie und die Fahrerin des Kleinwagens wurden bei dem Zusammenprall leicht verletzt. Sofort eilten in der Nähe befindliche Mannschaftswagen der Landespolizei, Streifenwagen und der Verkehrsunfalldienst zum Unfallort. Für die Unfallaufnahme wurde ein Fahrstreifen in Richtung Innenstadt komplett gesperrt. Der Unfalldienst der Polizei ermittelt aktuell die Ursache.


Alles auf Grün – der neue E-Bus-Betriebshof

Bei der Eröffnung des Betriebshofs waren unter anderem dabei: Henrik Falk, Enak Ferlemann, Peter Tschentscher und Matthias Ridder. Foto: ha/ Hamburger Hochbahn AG

(ha). Am 25. April 2019 wurde der deutschlandweite erste komplett auf E-Mobilität ausgerichtete Busbetriebshof eröffnet. Von hier aus starten künftig 240 Busse auf ihre Touren zu den Hamburger Fahrgästen – und das zunehmend elektrisch und damit klima- und umweltschonend: der neue E-Bus-Betriebshof Alsterdorf wurde heute feierlich eingeweiht. Unter den Gästen der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher und Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für
Verkehr und digitale Infrastruktur, die gemeinsam mit Hochbahn-Chef Henrik Falk und Matthias Ridder von Stromnetz Hamburg, symbolisch den „Hebel umlegten“ für den ersten Busbetriebshof in Deutschland, der komplett auf E-Mobilität ausgelegt ist.
„Die Zukunft der Mobilität unserer Stadt ist umweltfreundlich und komfortabel. Wir bauen das Angebot des Hamburger Verkehrsverbundes aus und beschaffen ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse. Der neue Busbetriebshof der Hochbahn ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Wer mit den neuen E-Bussen fährt, ist in Zukunft vollständig klimaneutral unterwegs, denn Busse und Bahnen der Hochbahn fahren mit 100 Prozent Ökostrom“, sagt Peter Tschentscher.

Für die Wartung der Flotte werden künftig bis zu 60 Beschäftigte in der Werkstatt mit 14 Spuren und modernsten Dacharbeitsplätzen für die E-Bus-Flotte arbeiten. Daneben gibt es zwei Nebenwerkstätten und eine Waschstraße, die selbstverständlich umweltfreundlich mit aufbereitetem Regenwasser läuft. Die Dächer aller Gebäude und Carports sind begrünt. Der Busbetriebshof wird von einer hohen Schallschutzwand mit Grüngürtel umgeben. Das Verwaltungsgebäude mit den Sozialräumen für bis zu 600 Busfahrerinnen und Busfahrer steht am Eingang zum Betriebsgelände.

Direkt gegenüber das eigentliche Highlight – das Umspannwerk. Hier ist der E-Bus-Betriebshof an das Stromnetz Hamburg angeschlossen. Die 110 kV-Spannung wird hier auf 20 kV umgewandelt. Diese Spannung wird benötigt um künftig 240 Elektrobusse mit Strom zu versorgen. Die Gesamtanschlussleistung auf dem Busbetriebshof beträgt 25 MW und entspricht damit der Versorgung einer Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern.
Der Busbetriebshof erfüllt alle Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb. Er liegt verkehrszentral in der Nähe der stark frequentierten Buslinien 5, 6, 7, 17, 20, 23, 25, 26, 28 und 109. Ein modernes E-Betriebshofmanagementsystem optimiert die Abläufe auf dem Betriebshof, wie Aufladung der Busse, Standort und Abstimmung mit Fahrplänen und den Dienstplänen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Busbetriebshof schafft aber auch die Voraussetzungen für die Nutzung der Wasserstofftechnologie. Im Rahmen ihrer strategischen Ausrichtung verfolgt die HOCHBAHN das Ziel, serienreife Batteriebusse mit Brennstoffzelle als Range-Extender zu erproben und einzusetzen. Diese Technologie verspricht eine hohe betriebliche Flexibilität aufgrund der möglichen hohen Reichweiten. Auf dem Busbetriebshof Alsterdorf ist deshalb auch eine Fläche vorgehalten, auf der Wasserstoff für die Betankung der Busse gelagert werden kann. Die Gesamtinvestitionen für den E-Bus-Betriebshof belaufen sich auf 73 Millionen Euro. Die Baukosten blieben mit 60 Millionen Euro etwa 10 Millionen unter der Planung. Die Investitionen in die Ladeinfrastruktur werden vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der Mobilitäts- und
Kraftstoffstrategie mit 6,4 Millionen Euro gefördert. Die sechs weiteren Busbetriebshöfe der Hochbahn werden nach und nach auf E-Mobilität umgerüstet.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn: „Schon in drei Jahren wird die Hälfte aller Busse von Alsterdorf emissionsfrei fahren. Ein solches Projekt ist für die Hochbahn, aber auch für Hamburg eine echte Zeitenwende: weg vom Diesel und hin zu einem noch umweltfreundlicheren und attraktiveren Nahverkehrsangebot.“


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