Vergangen, aber nicht vergessen: Diese Hamburger Promis starben 2021

Schauspieler und Sänger Volker Lechtenbrink ("Ich mag") fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Fotos: FoTe Press

(mr). Das Jahr 2021 ist passè: es flossen Freudetränen, es gab viel Trauer. Am 23. Juli starb der Hamburger Fotograf, Galerist, Kurator und Stifter Franz Christian Gundlach (F C Gundlach) im Alter von 95 Jahren in einem Seniorenheim, in dem auch seine letzte Ausstellung “F C Gundlach at work” statt fand. Jahrelang wohnte er zuvor am Innocentiapark in Hamburg-Rotherbaum, jetzt fand er auf dem Friedhof Ohlsdorf in seinem eigenen Mausoleum nahe der Kapelle 7 seine letzte Ruhe.  

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Das Mausoleum von FC
Gundlach auf dem
Friedhof Ohlsdorf.

Am 18. September 2021 verstarb der Hamburger Schauspieler, Regisseur und Hörspielsprecher Wilfried Dziallas im Alter von 77 Jahren. Bekannt war er durch seine zahlreichen niederdeutschen Bühnenarbeiten beim Ohnsorg Theater und der Hauptrolle beim “Großstadtrevier” (ARD) als Revierleiter Bernd Voss. Wilfried Dziallas lebte zuletzt im Bezirk Wandsbek seiner Heimatstadt Hamburg. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof Ohlsdorf nahe der Kapelle 12, dort erinnert eine graue Steinplatte an ihn.

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Das Grab von Schauspieler
Wilfried Dziallas auf
dem Friedhof Ohlsdorf.

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Am 25. Oktober 2021 starb der Hamburger Schauspieler Hans Kahlert im Alter von 87 Jahren. Seit 1965 stand er immer wieder vor der Kamera, unter anderem in der Krimireihe “Tatort (ARD) und im “Großstadtrevier”. Einem breiten Publikum war Kahlert auch in der Rolle des kauzigen, 106-jährigen „Onkel Krischan“ in der NDR-Kultserie “Neues aus Büttenwarder” (NDR Fernsehen) bekannt. Hans Kahlert wohnte zuletzt am Rödingsmarkt in Hamburg, nun fand er seine letzte Ruhe auf dem Neuen Harburger Friedhof nahe der Friedhofsverwaltung.

Das Grab von Hans Kahlert
auf dem Neuen Friedhof
Harburg in Hamburg.
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Ebenfalls 2021 verstarb Bill Ramsey, der bekannte Jazz- und Schlagersänger, Hörfunkmoderator und Schauspieler. Er wurde in den 1960er Jahren unter anderem durch deutschsprachige Schlager wie „Pigalle“, „Souvenirs“ und „Zuckerpuppe“ (aus der Bauchtanztruppe) bekannt. Bill Ramsey sang auch das populäre Lied „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“. Bill Ramsey spielte in über 20 Fernsehfilmen mit und hatte zahlreiche Fernsehauftritte und Tourneen in ganz Europa und den USA. Er moderierte unter anderem die Fernsehsendungen „Schlager für Schlappohren“, „Talentschuppen“ und „Show ohne Schuh“ in den 1970er Jahren. Bill Ramsey wohnte mehrere Jahre in einem Haus direkt an der Elbchaussee in Hamburg, in dem er nach Medienberichten im Alter von 90 Jahren am 2. Juli 2021 tot aufgefunden wurde. Seine letzte Ruhestätte fand der Sänger auf dem Friedhof Bernadottestraße in Hamburg-Altona. Dort erninnert ein Grabstein an Bill Ramsey mit dem Satz „Keep Swinging“.

Die Grabstätte
von Bill Ramsey.
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Im vergangenen Jahr starb auch Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher Volker Lechtenbrink. Er starb am 22. November 2021 im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit. International wurde er 1959 durch den Antikriegsfilm “Die Brücke” bekannt – sein erster Fernsehauftritt im Alter von 14 Jahren. Es folgten zahlreiche Filme und Serien wie “Ein Fall für Zwei” (ZDF) oder “Der Alte” (ZDF). Mit seinem Titel “Ich mag” wurde Lechtenbrink auch als Sänger bekannt.

Volker Lechtenbrink wohnte jahrelang in einem Mehrfamilienhaus in Hamburg-Winterhude, seine letzte Ruhe fand er im Ruhewald am Prökelmoor auf dem Friedhof Ohlsdorf. In der Nähe seines Grabes liegen übrigens auch der Sänger Roger Cicero, Volker Bohnet und Schauspieler Gerd Baltus.

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Das Grab von Volker
Lechtenbrink am Ruhewald
auf dem Friedhof Ohlsdorf.
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Auch diese Hamburger Persönlichkeiten haben uns 2021 verlassen: Schauspieler Heinz Lieven (verstorben am 27. September 2021 im Alter von 93), Jazzmusiker Abbi Hübner (verstorben am 27. Juli 2021 im Alter von 88), Sänger Bill Ramsey (verstorben am 2. Juli 2021 im Alter von 90), Unternehmer Carl Wilhelm Edding (verstorben am 27. April 2021 im Alter von 90) und Schauspieler Fritz Hollenbeck (verstorben am 2. Juni 2021 im Alter von 91).


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Buch „Vergangen, aber nicht vergessen“ – Wo Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe fanden

(ha). Friedhöfe sind etwas Schönes, haben aber etwas Trauriges an sich – immerhin liegen dort verstorbene Menschen. Angehörige nehmen auf verschiedene Art und Weise Abschied von ihren geliebten Personen. Teils sind es ergreifende, humorvolle oder überraschende Grabsteine, Grabplatten oder Grabstelen, teils sind es rätselhafte Gräber und Inschriften. Das Betrachten von Grabstätten ist aber auch für unbeteiligte Personen eine für die menschliche Seele nützliche Beschäftigung. Allen Menschen sei empfohlen, mit dem Tode auf gutem Fuße zu stehen. Immerhin ist der Tod die einzige Sache im Leben, die völlig sicher ist. „Wer früh stirbt, ist länger tot“ – mit diesem Spruch versuchen manche Menschen das Missverhältnis auszugleichen, zudem die Zeit steht, die wir leben, zu der endlosen Zeit, die wir tot sind.
Auf dem Grabstein von Volksschauspielerin Heidi Kabel steht treffend formuliert die plattdeutsche Inschrift „To’t Leben hört de Dood“ („Zum Leben gehört der Tod“). Appropos Schauspielerin: die meisten Menschen gehen regelmäßig auf Friedhöfe, um Grabstätten von Familienangehörigen zu besuchen oder in einigen Fällen auch zu pflegen. Es folgen Gräber von Nachbarn, dann folgen in der „Rangfolge“ (wenn bei verstorbenen Personen überhaupt von einer Rangordnung gesprochen werden kann) auch schon Gräber von prominenten Persönlichkeiten.

Angaben zum Buch: Autor: Tobi Thomsen, Erschienen bei Books on Demand (14. März 2017), ISBN-13: 978-3-7431-1236-0.