80.000 Teilnehmer bei CSD-Parade 2018

Mit einem großen Regenbogen aus Luftballons und mehreren Plakaten, Bannern und Schildern startet jedes Jahr in Hamburg der CSD auf der Langen Reihe. Foto: FoTe-Press

(mr). Obwohl kein einziger Regentropfen vom Himmel fiel, gab es am vergangenen Sonnabend (4. August) bei herrlichem Sonnenschein und etwa 30 Grad tolle Regenbogenfarben: der 38. Christopher Street Day (CSD) zog als politische Demonstration durch die Innenstadt. Etwa 80.000 Teilnehmer in der Parade und weiteren geschätzt 100.000 Zuschauer waren in der Innenstadt zu sehen. Mit dem traditionellen Umzug – in diesem Jahr unter dem Motto „Freie Bahn für Genderwahn“ – erinnern Schwule, Lesben, Transsexuelle und ihre Freunde an den Christopher Street Day (CSD). Viele bunt gekleidete Menschen zogen von der Langen Reihe in St. Georg durch die Altstadt und setzten sich für sexuelle Vielfalt und Toleranz ein. Die Route führte am Hauptbahnhof vorbei über die Ernst-Merck-Straße, Glockengießerwall, Steintorwall, Steinstraße, Speersort, Bergstraße, Mönckebergstraße, danach wieder über den Glockengießerwall bis zur  Lombardsbrücke. Endstation war der Jungfernstieg / Ballindamm, wo bereits am Vortag ein großes Straßenfest stattfand. Angeführt wurde die CSD-Parade von zahlreichen Politikern. Angeführt wurde die Parade unter anderem von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), der Senatorin für Arbeit und Soziales Melanie Leonhard (SPD) und dem parlamentarischen Geschäftsführer der Grünen Farid Müller.

Die in diesem Jahr dominierende Queer-Bewegung hat zum Ziel, dass alle Menschen ihr Leben mit unterschiedlichen Vorstellungen, sexuellen Identitäten und Geschlechtsidentitäten in Frieden führen dürfen. Die Teilnehmer der CSD-Parade fordern neben einer Einführung des dritten Geschlechts einen gendersensibleren Umgang mit der Sprache sowie eine Reform des Transsexuellengesetzes. Eine weitere Forderung des Christopher Street Day: Menschen der LSBTI-Gemeinschaft, also Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle sollen besser vor Diskriminierung geschützt werden. Über 30 Jahre reicht die Geschichte des CSD in Hamburg mittlerweile zurück.Im Sommer 1980 gingen Homo-, Bi- und Transsexuelle in der Hansestadt erstmals in großem Stil für ihre Rechte auf die Straße. Ihre zugleich simple wie mutige Forderung: Gleichberechtigung und Toleranz für alle, egal, ob lesbisch, schwul oder hetero. Bis heute stellt der CSD Jahr für Jahr klare Forderungen an die Politik. Dazu gehören unter anderem die vollständige rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und eine Reform des bestehenden Transsexuellengesetzes.

Mehrere Musik-Trucks und Motto-Fahrzeuge zogen bei 30 Grad durch die Straßen in der Innenstadt. Auf der Strecke wurden Flyer, Bonbons, Gummibärchen und Kondome an die Zuschauer verteilt.