85.521,90 Euro für umstrittenes Kunstobjekt auf der Veddel

Der Künstler Boran Burchhardt spaltet mit seiner Kunstaktion "Veddel vergolden" die Gesellschaft. Während viele Hamburger die Aktion toll finden, sehen es wiederum andere Hamburger als reine Geldverschwendung an. Foto: FoTe-Press

(mr). Bewohner des Stadtteils und einige Politiker haben geschimpft und auch der Bund der Steuerzahler ist nicht von dem Kunstobjekt begeistert. Dennoch hat der Hamburger Künstler Boran Burchhardt im Stadtteil Veddel (Bezirk Mitte) mit seinem umstrittenen Projekt „Veddel vergolden“ begonnen. Allerdings gab es nur wenige Tage nach dem Beginn der Kunstaktion einen Farbanschlag auf das sogenannte „Goldene Haus“. Zudem beschädigten Unbekannte wenige Tage später die Windschutzscheibe des Hubsteigers, mit dem der Künstler Burchhardt das Gold an der Hausfassade anbringt, wie die Polizei bestätigte. Die Kulturbehörde, die das Kunstprojekt mit 85.521,90 Euro unterstützt, zeigt sich entsetzt. Mit Farbbeuteln seinen Protest gegen die goldene Wand auf der Veddel auszudrücken, gehe in einer freien und aufgeklärten Gesellschaft gar nicht und sei zugleich ein Anschlag auf das im Grundgesetz garantierte Grundrecht der Kunstfreiheit, wie ein Sprecher mitteilt.  Künstler Boran Burchhardt lässt sich durch die beiden Anschläge nicht einschüchtern lassen und vergoldet weiterhin die etwa 300 Quadratmeter große Hauswand des Mehrfamilienhauses an der Veddeler Brückenstraße 152 mit Blattgold. Für die Fassadenkunst am denkmalgeschützten Sozialbau mit dem für Hamburg typischen Rotklinkerstein kommen 23,5 Karat in kleinen Rechtecken zum Einsatz. Zwei Monate lang soll es dauern, bis die Fassade schließlich komplett golden glänzt. Dann soll das Blattgold 25 Jahre das Haus auf der Veddel zieren. Einschließlich Parterre umfasst das Gebäude sechs Stockwerke.