(ds). Der Winter ist endgültig passe und deshalb verlassen auch 120 Schwäne am kommenden Dienstag (10. April 2018) ihr Winterquartier. Da in den Wintermonaten die Gefahr besteht, dass die Tiere im Eis der Alster festfrieren, dient alljährlich der Eppendorfer Mühlenteich (dank seiner Unterwasserpumpe) als eisfreies und sicheres Winterquartier. Dort werden die edlen Tiere gefüttert und fühlen sich wohl. Unter der Leitung von Schwanenvater Olaf Nieß und seinem Team werden die 120 Schwäne mit Booten auf die Außenalster (Krugkoppelbrücke) geleitet. Von dort aus verteilen sich die Schwäne selbstständig aus der Außen- und Binnenalster und den umliegenden Kanälen und suchen ihre angestammten Reviere auf. Jedes Jahr schauen viele Schaulustige dabei zu, wie die Schwäne aus dem Winterquartier kommen. Die besten Gelegenheiten bieten sich von der Brücke auf der Eppendorder Landstraße, der Brücke auf der Hudtwalckerstraße und dem Ufer am Leinpfad. Bereits seit dem 11. Jahrhundert gehören die Alsterschwäne zum Bild der Hansestadt. Die Fürsorge für die Tiere fußt auf einer Legende, der zufolge Hamburg so lange eine freie und wirtschaftlich erfolgreiche Hansestadt ist, wie Schwäne auf der Alster ihre Runden ziehen. Der Senat stellte die Tiere unter Schutz. Ist beispielsweise einer der Alsterschwäne krank oder verletzt, kümmert sich das eigens eingerichtete städtische Amt des Revierjagdmeisters um die Tiere. Schwanenvater Olaf Nieß ist der einzige Mitarbeiter der Zentralstelle Schwanenwesen. Dieses Amt ist einzigartig in Deutschland und besteht bereits seit dem 11. Jahrhundert. Neben der Notfallrettung verunglückter Tier gehört zu seinen Aufgaben die Aufzucht und Pflege verwaister Jungtiere oder die Überwachung des Lebensraums.
Übrigens: Bevor Olaf Nieß das Amt des „Schwanenvaters“ antrat, diente 45 Jahre lang sein Vater Harald Nieß als offizieller Schwanenwart der Hansestadt Hamburg. Im Januar 2016 ist Harald Nieß im Alter von 84 Jahren gestorben, seitdem hat Olaf Nieß das Amt inne.