Mehrere hundert Kilogramm illegale Pyrotechnik in Hamburg beschlagnahmt

Mehrere Silvesterknaller mit der Aufschrift "China-Böller". Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Einsatzkräfte der Polizei haben seit dem vorvergangenen Wochenende in unabhängig
voneinander geführten Verfahren insgesamt vierzehn Objekte durchsucht und unter anderem Schreckschusswaffen, Teleskopschlagstöcke sowie mehrere hundert Kilogramm illegale Pyrotechnik sichergestellt.

Nach einem Hinweis beobachteten Zivilfahnderinnen und Zivilfahnder am vorvergangenen Sonnabend (13.12.2025) in der Gemeinde Nahe (Schleswig-Holstein) die Übergabe mutmaßlich illegaler Pyrotechnik aus einem Pkw heraus und nahmen im weiteren Verlauf zwei mutmaßliche Verkäufer im Alter von 15 und 16 Jahren sowie einen 16-jährigen mutmaßlichen Ankäufer vorläufig fest.

Im Rahmen der Durchsuchungen des Fahrzeugs und der Personen stellten die Polizistinnen und Polizisten pyrotechnische Gegenstände mit einer Nettoexplosivstoffmasse (NEM) von etwa fünf Kilogramm sicher. Bei den anschließenden Durchsuchungen der Wohnanschriften der Tatverdächtigen in Itzstedt, Tangstedt und Wakendorf II stellten die Beamtinnen und Beamten weitere Beweismittel sicher. Hierbei ergaben sich auch Hinweise auf zwei weitere 15 und 16 Jahre alte Ankäufer. Auch bei den Durchsuchungen ihrer Wohnungen in Bargfeld-Stegen und Itzstedt stellten die Einsatzkräfte illegales Feuerwerk mit
einer NEM von zehn Kilogramm sicher.

Die allesamt deutschen Tatverdächtigen wurden nach Durchführung aller polizeilichen Maßnahmen entlassen. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts des Umgangs mit illegaler/erlaubnispflichtiger Pyrotechnik ermittelt. Im Rahmen der Auswertung der sichergestellten Beweismittel ergaben sich den Ermittlerinnen und Ermittlern der Abteilung für Waffen- und Sprengstoffdelikte (LKA 75) Hinweise
auf den mutmaßlichen Händler der illegalen Pyrotechnik, einen 19 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen.

Zivilfahnderinnen und Zivilfahnder verhinderten daraufhin vor ein paar Tagen eine geplante Übergabe illegaler Feuerwerkskörper auf einem Parkplatz eines Schnellrestaurants an der Gutenbergstraße in Glinde (Schleswig-Holstein) und nahmen den 19-Jährigen sowie drei mutmaßliche Ankäufer im Alter von 14 und 22 Jahren vorläufig fest.

Bei der Durchsuchung des mutmaßlichen Händlers, seines VW Golf, seiner Wohnung in Billstedt und eines von ihm genutzten Lagers in Glinde beschlagnahmten die Polizistinnen und Polizisten etwa 8.000 Euro Bargeld und 30 Kartons illegaler Pyrotechnik, darunter circa 40.000 Knallkörper des Typs „DumBum 5G“. Auch bei den Durchsuchungen der Wohnanschriften der Ankäufer in Jenfeld, Langenhorn und Neuallermöhe stellten die Einsatzkräfte illegales Feuerwerk sicher. Insgesamt zogen die Beamtinnen und Beamten am Samstag circa 450 Kilogramm illegale und weitestgehend nicht marktfähige Pyrotechnik aus dem Verkehr.

Die Tatverdächtigen wurden nach Durchführung aller polizeilichen Maßnahmen entlassen.

Gegen den 19-Jährigen ermittelt das LKA 75 wegen des Verdachts der Abgabe illegaler/erlaubnispflichtiger Pyrotechnik. Den Erkenntnissen der Kriminalpolizei zufolge steht der Heranwachsende in Verdacht, mindestens seit Sommer dieses Jahres illegales Feuerwerk veräußert zu haben. Offenbar erfolgten die Absprachen hierzu über verschiedene Messengerdienste.

Der 19-Jährige steht auch im Verdacht, „DumBum“-Böller an einen 15-Jährigen abgegeben zu haben, der sich beim Zünden dieses Knallkörpers am 10.12.2025 auf einer Hundeauslaufwiese am Niendorfer Marktplatz schwer an einer Hand verletzte.

Die umfangreichen Auswertungen und Ermittlungen dauern an.

Nachdem es in der Silvesternacht 2024/2025 aus einer Gruppe heraus zu tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr im Stadtteil Steilshoop kam, führte das LKA 14 (Region Nord) Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs.

Im Rahmen der Ermittlungen erlangten die Beamtinnen und Beamten Hinweise auf drei Wohnungen in Steilshoop und eine Wohnung in Wilhelmsburg, die mutmaßlich als Waffen-/Sprengstoffdepots genutzt würden, woraufhin die Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse beim zuständigen Amtsgericht erwirkte.

Einsatzkräfte des LKA und des Polizeikommissariats 36 (Bramfeld) vollstreckten diese am vergangenen Freitag. Hierbei stellten sie unter anderem sieben Schreckschusswaffen, vier Teleskopschlagstöcke, einen Schlagring, Vermummungsmaterialien und mehrere hochexplosive „Polenböller“ sicher. Darüber
hinaus entdeckten die Polizistinnen und Polizisten noch 13 als gestohlen gemeldete Ausweispapiere.

Die Ermittlungen richten sich gegen zwei 22 und 23 Jahre alte, deutsch-türkische Staatsangehörige, einen 41-jährigen Türken sowie einen 21 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen. Bis auf den 22-Jährigen wurden alle in ihren Wohnungen angetroffen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Auch hier dauern die Ermittlungen des LKA 145 an.