(mr/ha). Etwas spät, aber jetzt ist er da: der Winter. Mit eiskalten Temperaturen von tagsüber minus drei bis minus vier Grad, nachts sogar minus acht bis minus zehn Grad. Kinder und Jugendliche liefern sich eine Schneeballschlacht nach der anderen, während die meisten Autofahrer eher auf Schlachten nach dem Motto „ich habe die besseren Winterreifen“ verzichten. Zumindest sind bislang schwere witterungsbedingte Unfälle glücklicherweise ausgeblieben. Nur vereinzelt kam es zu Rutschpartien, die dann im Straßengraben endeten. Generell fahren Hamburgs Autofahrer den frostigen Nachttemperaturen, dem Neuschnee und der Restfeuchtigkeit auf den Straßenbelägen entsprechend angepasst. Nach Angaben der Verkehrszentrale gab es zwischen fünf und 11 Uhr im Großbereich Hamburg 90 Verkehrsunfälle.
Der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg ist am 26. Februar um 2 Uhr mit 900 Einsatzkräften und 350 Fahrzeugen zum Volleinsatz ausgerückt. Wie es heißt, müssen Auto- und Radfahrer trotz des laufenden Einsatzes auch auf gestreuten Strecken mit gefährlicher Glätte rechnen. Das gilt besonders für Wohn- und Nebenstraßen, die nicht in den Streuplänen enthalten sind. Auch auf vielen Gehwegen ist es gefährlich glatt, da der Winterdienst durch die Anlieger erst bis 8.30 Uhr erledigt sein muss. Die Stadtreinigung übernimmt neben der Sicherung von knapp 3.290 Kilometer Streustrecke auf verkehrswichtigen Fahrbahnen zusätzlich die Sicherung von etwa 655 Kilometer auf verkehrswichtigen Gehwegen ohne Anlieger. Das sind beispielsweise Gehwege auf Brücken, verkehrswichtige ausgewählte Gehwege an Wasserläufen, an land- und forstwirtschaftlichen Flächen, an und in Grünanlagen oder Gehwegverbindungen zu Haltestellen von U- und S-Bahn und HVV-Bussen, außerdem 4.030 Bushaltestellen (etwa 100 km) und 240 Streu- und Räumkilometer auf einem ausgewählten Netz von verkehrswichtigen Radwegen und Radfahrstreifen. Auch die Sicherung von 8.300 Fußgängerüberwegen („Zebrastreifen“, unmittelbare Umgebung mit Mittelinseln) übernimmt der Winterdienst der Stadtreinigung, wie das Unternehmen mitteilt.
Bei Glatteis und überfrorener Nässe wird Feuchtsalz gestreut. Ein Streudurchgang dauert mindestens dreieinhalb Stunden, ist aber abhängig von Witterung und Verkehr, sodass von Einsatzbeginn normalerweise fünf Stunden vergehen, bis auch die letzte Fahrbahn des Streuplans gesichert ist.
Auch das zentrale Beschwerdemanagement für den Winterdienst liegt in den Händen der Stadtreinigung Hamburg: Wege und Flächen, auf denen die Winterdienstpflicht nur ungenügend oder gar nicht wahrgenommen wurde, können die Hamburgerinnen und Hamburger der SRH telefonisch unter der Winterdienst-Hotline Tel. 25 76 13 13 melden. Je nach Zuständigkeit informiert die Hotline die verantwortliche interne Betriebseinheit oder das für die Wegeaufsicht zuständige Bezirksamt.
Der Winter war in Hamburg bislang eher mild. Kaum knackige Minustemperaturen und fast kein Schnee. Aber wer jetzt schon dabei war, seine dicke Winterjacke samt Schal und Handschuhen in den Kleiderschrank zu stecken und schon mal die Frühlingskleidung heraus zu suchen, der wird sich wundern. Seit dem Wochenende (24. und 25. Februar) herrscht in Hamburg Dauerfrost. Wie mehrere Wetterdienste übereinstimmend prognostizieren gibt es in der Hansestadt Tageshöchstwerte von etwa zwei oder drei Grad – im Minusbereich! Nachts bekommen wir Temperaturen bis zu minus acht oder neun Grad. Hamburger müssen voraussichtlich drei bis vier Tage mit dem Dauerfrost kämpfen, erst danach soll es wieder etwas wärmer werden. Erfreulich: die Sonne soll häufiger zu sehen sein. Weil „nur“ in der kommenden Woche mit Dauerfrost gerechnet werden muss (und das auch nur ein paar Tage), wird nicht damit gerechnet, dass die Außenalster komplett zufriert, wie es zuletzt im Februar 2012 vorkam. Nach einer zwei Wochen anhaltenden Kältewelle fand 2012 zum ersten Mal nach 15 Jahren wieder ein offizielles, von der zuständigen Behörde freigegebenes, Alstereisvergnügen statt. Zahlreiche Buden wurden rund um die Alster aufgebaut und zogen Tausende Besucher in die Innenstadt Hamburgs.