(mr). Gestern noch wurden großartige Schauspieler im Rahmen der Goldenen Kamera ausgezeichnet – heute kommt die Nachricht über den Tod von Schauspieler Ulrich Pleitgen. Er sei im Alter von 71 Jahren am 21. Februar in Hamburg an Herzversagen gestorben, teilte seine Agentin gegenüber der Deutschen Presseagentur (DPA) mit. Große Bekanntheit erlangte Pleitgen vom Theater ebenso wie aus dem Kino und vor allem dem Fernsehen. Seine Bühnenkarriere beendete Pleitgen bereits 1989 am Hamburger Thalia Theater, seitdem trat er immer wieder in Fernsehfilmen und -serien auf. Mehrere Rollen hatte Ulrich Pleitgen in der Krimireihe „Tatort“. Aber auch in „Lisa Falk – eine Frau für alle Fälle“, „Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben“, der Serie „Das Traumschiff“ oder beispielsweise „Inseln unter dem Wind“ wirkte er mit. Nicht zuletzt dank seiner schauspielerischen Leistung als Richter Prinzing wurde der Film „Stammheim – Der Prozess“ mit einem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet. Im Jahr 1994 erhielt Ulrich Pleitgen für seine Darstellung des Wolfgang Schefer in der Fernsehserie „Nicht von schlechten Eltern“ einen „Bambi“. 1984 wurde er als Schauspieler des Jahres des Fachmagazins „Theater heute“ ausgezeichnet. Von 2003 bis 2011 mimte er in der erfolgreichen ARD-Fernsehserie „Familie Dr. Kleist“ den Apotheker Johannes Kleist. Im Sommer 2006 musste er alle Dreharbeiten unterbrechen und krankheitsbedingt eine Pause einlegen. Aus diesem Grund gab er seine Rolle in der Polizeiserie „K3 – Kripo Hamburg“ auf, die 2004 und 2005 in Hamburg gedreht wurde. Zuletzt war Ulrich Pleitgen 2016 als Großvater und Öko-Aktivist in „Immer Ärger mit Opa Charly“ in der ARD zu sehen. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler veranstaltete Ulrich Pleitgen Lesungen und arbeitete als Sprecher für Hörbücher. Im Jahr 2006 bekam Pleitgen den Deutschen Hörbuchpreis für das Buch „Lauf, Junge, lauf „von Uri Orlev. Im Jahr 2007 erhielt Ulrich Pleitgen den Preis der deutschen Schallplattenkritik und wurde außerdem von der Jury der Hörbuchbestenliste des Radiosenders HR2 ausgewählt. Ulrich Pleitgen war verheiratet und hinterlässt seine Ehefrau Ann-Monika Pleitgen. Gemeinsam wohnte das Paar im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst.
Ulrich Pleitgen starb am 21. Februar 2018 im Alter von 71 Jahren in Folge eines Herzversagens.
TV-Journalist Jürgen Heuer gestorben
(ha). Trauer gibt es auch im NDR Landesfunkhaus Hamburg: die Mitarbeiter trauern um Jürgen Heuer, der am 23. Februar 2018 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren verstorben ist. Heuer war den Fernsehzuschauern aus dem „Hamburg Journal“ bekannt, dort leitete er seit 1997 das landespolitische Ressort. Er galt als leidenschaftlicher Journalist, profunder Kenner der Landespolitik und engagierter Vorgesetzter von Redakteuren und freien Mitarbeitern des Senders. Darüber hinaus engagierte sich Heuer als langjähriger Vorsitzender (seit 1966) der Landespressekonferenz (LPK) Hamburg. „Jürgen Heuer hat das ‚Hamburg Journal‘ durch seine Arbeit und sein Engagement in ganz besonderer Weise geprägt. Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sehr großes Vertrauen in seine Berichte, schätzten seine pointierten Interviews und die Fairness, mit der er seine Gesprächspartner auch in schwierigen Interviewsituationen befragte“, sagt Sabine Rossbach, Direktorin des NDR Landesfunkhauses Hamburg. Auch in Politik und Wirtschaft war er ein allseits geschätzter Gesprächspartner. Auch die Hamburger Politik zeigte sich über die traurige Nachricht betroffen. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz zeigte sich sehr betroffen.
„Unsere Stadt verliert einen klugen Chronisten, einen couragierten Journalisten, einen leidenschaftlichen Bürger und einen guten Menschen. Jürgen Heuer verkörperte die Liberalität und Fairness eines anständigen Hanseaten. Er besaß die Fähigkeit, aktuelle Ereignisse der Stadt mit den langen Linien ihrer Geschichte zu verbinden und die Dinge ins richtige Verhältnis zu setzen. Er verband das geschliffene Wort und das unbestechliche Urteil mit feinem Humor und großer Herzensgüte. Er hatte den kritischen Blick des Journalisten. Und er sah zugleich mit dem liebenden Auge auf seine Stadt.“
Auf seinem offiziellen Facebook-Account schrieb CDU-Fraktionschef André Trepoll, dass Hamburg mit Jürgen Heuer einen seiner wichtigsten politischen Berichterstatter verliere. „Er hat den Journalismus in Hamburg über Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Journalistische Distanz mit hoher persönlicher Glaubwürdigkeit – das war Jürgen Heuer. Er wird mir immer als Mr. `Hamburg Journal` in guter Erinnerung bleiben. Wir trauern mit seiner Familie und seinen Kollegen.“
Anna Gallina, Bürgerschaftsabgeordnete der Grünen teilte mit: „Sie haben uns so viele Jahre intensiv, kritisch und immer fair in der Hamburger Politik als Journalist begleitet.“
Das Foto oben zeigt Jürgen Heuer. Foto: FoTe-Press