
(mr). Auch fünf Wochen nach der Bürgerschaftswahl stehen noch immer Wahlplakate in manchen Hamburger Stadtteilen, obwohl die Parteien sie schon längst entsorgen sollten. Die Frist dazu war am 9. März – bis dahin sollten die Straßen und Wege wieder frei von Wahlplakaten sein. Aber nicht jede Partei hält sich daran und entsorgt die Werbemittel. Am Luisenweg in Hamm stehen noch welche, genauso an der Spaldingstraße in Hammerbrook. Nun sind die zuständigen Bezirksämter am Zug und können die Parteien anschreiben und an die Frist erinnern. Sollte nach einer Ermahnung, die letzten Plakate einzusammeln, keine Reaktion erfolgen werden sie im Auftrag der Bezirksämter aus dem öffentlichen Raum beseitigt. Die Kosten dafür werden den Parteien in Rechnung gestellt. Sie haben sogar die Möglichkeit, den Parteien Bußgelder in Höhe von 100 bis 10.000 Euro auferlegt werden, wie eine Sprecherin des Bezirksamts Mitte bestätigt. 10.000 Euro Bußgeld komme für Wiederholungstäter infrage. Für die Entsorgung der Wahlplakate ist nicht die Stadtreinigung zuständig. Sie entsorgt Plakate nur, wenn sie den Verkehr gefährden oder sie stark beschädigt sind.
Eröffnung vom Westfield: Tausende stürmen das Einkaufszentrum

(ha/mr). Endlich: Das XXL-Bauprojekt Westfield Überseequartier in der HafenCity ist seit dem 8. April offiziell eröffnet. Geschäfte, Gastronomie und Freizeitangebote sollen ab sofort Millionen Besucher anlocken. In Anwesenheit von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und zahlreichen geladenen Gästen wurde auf hanseatische Art ein Tau durchgeschnitten. Ab 16 Uhr durften Besucher dann erstmals auf das Gelände.

Theda Mustroph (vol links) , Bürgermeister
Peter Tschentscher und URW-Chef
Jean-Marie Tritant durchschneiden ein
rotes Tau zur Eröffnung vom Westfield
Hamburg-Überseequartier. Fotos: FoTe Press
Über die Hälfte der im Quartier vertretenen Marken und Konzepte sind nach Angaben des Betreibers Unibail-Rodamco-Westfield (URW) bisher nicht in der Hamburger Innenstadt vertreten. Ein Drittel sei überhaupt noch nicht in der Hansestadt ansässig.
„Die City und das Übersee-Quartier sind zwei Einkaufs- und Erlebniszentren, die wechselseitig Ausstrahlungs- und Anziehungskraft entwickeln können“, sagte Peter Tschentscher in seiner Eröffnungsrede.
Tschentscher griff in seiner Ansprache auch einen tödlichen Vorfall beim Bau des Einkaufszentrums auf, bei dem fünf Handwerker ums Leben kamen. „Dieses tragische Unglück mahnt uns, dass das Handwerk und das Arbeiten auf Baustellen dieser Größenordnung trotz moderner Technik und Sicherheitsvorschriften mit besonderen Risiken und Gefahren verbunden ist.“
Die Eröffnung hatte sich mehrere Monate nach hinten verschoben.

Gute Stimmung im Einkaufzentrum und
draußen auf dem Vorplatz.
Zuletzt teilte URW mit, dass im Prozess der Inbetriebnahme erhebliche Fortschritte erzielt und die Systeme der technischen Gebäudeausrüstung des Projektes haben nun die finale Test- und Inspektionsphase erreicht wurden. Die Flächen für Einzelhandel, Gastronomie, Unterhaltung und Kultur sind zu 94 Prozent vermietet. Das Interesse an den verbleibenden Flächen ist groß. In dem riesigen Shopping- und Erlebnisquartier gibt es zirka 170 Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Entertainment-Angebote wie Kino.

Tschentscher kurz vor der offiziellen Eröffnung.
Das Westfield ist etwa acht Jahre lang gebaut an der Hafenkante in der HafenCity worden. Währenddessen gab es viel Kritik. Während der Bauphase kamen insgesamt sechs Bauarbeiter ums Leben. Einer von ihnen stürzte Ende Januar 2022 auf der Baustelle in den Tod, wie der Stadtsender NDR 90,3 berichtet. Fünf weitere Arbeiter stürzten im Oktober 2023 von einem Gerüst in einen Schacht und kamen ums Leben. Bei der Eröffnung gab es deshalb auch Proteste gegen die schlechten Arbeitsbedingunge. Die Polizei war mit zahleichen Kräften im Umfeld des Westfield-Einkaufszentrums im Einsatz – nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Besucher und der damit verbundenen Terrorgefahr.
Investitionen von 860 Millionen Euro kündigte der Investor damals an. Am Ende werden es 2,4 Milliarden Euro sein, die in das Projekt geflossen sind. Erste Pläne für den Bau des Einkaufszentrums gab es schon 2003.

Besucher ins neue Einkaufszentrum gehen
– oder besser laufen.

zeitweise so voll, dass Mitarbeiter der Hochbahn
einen Eingang kurzzeitig sperren musste.

