Zecken in Hamburg: Infektionen nehmen stark zu

Zecken sind nur wenige Millimeter klein, können aber schwerwiegende Erkrankungen übertragen, wie zum Beispiel FSME oder Borreliose. Foto: FoTe-Press

(mr). Die hochsommerlichen Termperaturen von 25 bis über 30 Grad (und das im Mai!) locken auch die Hamburger in die Stadtparks und Nähe von Elbe, Alster, Bille oder Seen. Mit den hohen Temperaturen kommen allerdings auch Zecken. Ja, auch in Hamburg gibt es jede Menge Zecken. Als Risikogebiete gelten zwar die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg sowie die angrenzenden Landkreise (Südhessen und Thüringen) – aber auch in Hamburg kommt es vermehrt zu Bissen der kleinen Zecken. Die wenige Millimeter großen Tiere tummeln sich im hohen Gras oder Büschen und warten dort auf ihre Opfer. Die kleinen Blutsauger lieben nicht nur Hunde- und Katzenblut, sondern auch das von Menschen. Auch wenn es in Süddeutschland häufiger vorkommt, dass Freunde der Natur von einer Zecke heimgesucht werden, kommen sie immer häufiger auch bei uns in Hamburg vor. Sie lauern oft stundenlang auf Nahrung – auch in gepflegten Parkanlagen oder im heimischen Garten. Kommt ein Opfer, klammern sich Zecken blitzschnell an vorbeikommenden Lebewesen fest.

Zecken sind teilweise mit Krankheitserregern infiziert

Das Problem: Leider sind viele Zecken mit dem so genannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infiziert – und genau diese Zecken breiten sich derzeit vermehrt aus. Für den Menschen besteht bei einem Zeckenbiss die Gefahr, sich mit der Krankheit anzustecken. Die Folge: meistens endet es mit einer Hirnhautentzündung. Das Risiko einer solchen Entzündung wächst in Deutschland, wie das Robert-Koch-Institut herausbekommen hat. Im Jahr 2017 wurden 481 Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis erfasst – das waren 134 Fälle mehr als im Jahr 2016 (347) und 261 mehr als im Jahr 2015 (220). Das entspricht einer Zunahme von etwa 40 Prozent. Dem Robert-Koch-Institut zufolge gab es in Hamburg 2017 eine erfasste FMSE Infektion.

Personen, die von einer Zecke gebissen wurden, können die Zecke übrigens einschicken und auf Krankheitserreger untersuchen lassen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 25 bis 45 Euro. Allerdings rät das Robert-Koch-Institut davon ab. Auf der Internetseite heißt es: „Eine Untersuchung von Zecken auf Infektionserreger wie Borrelien oder FSME-Viren wird nicht als sinnvoll angesehen. Ein positiver Nachweis von Borrelien beziehungsweise FSME-Viren in der Zecke lässt keine Schlüsse zu, dass es auch zu einer Infektion der betroffenen Person gekommen ist, sodass aus diesem Befund auch keine weiteren Behandlungsempfehlungen abgeleitet werden können. (…)  Ferner könnte eine Übertragung durch weitere, unbemerkte Zeckenstiche erfolgt sein. Für die FSME ist keine gezielte medizinische Therapie verfügbar, so dass der Nachweis von FSME-Viren in einer Zecke keine prophylaktischen Maßnahmen nach sich ziehen würde.

Zecken kommen übrigens überall in der Natur vor. Ob in Wäldern, auf Wiesen, in Parks und in Gärten. Sie bevorzugen eine feuchte Umgebung und klettern meist auf Grashalme und Gebüsch bis etwa einen Meter Höhe.

Ausführliche Infos zu den Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts zum Thema Risikogebiete in Deutschland finden Sie hier. 


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Symbolfoto: Zwei Mitarbeiter der Hochbahn-Wache stehen an einem Ausgang eines U-Bahnhofs. Foto: FoTe-Press

Keine Hilfsbereitschaft bei der Hochbahn?

(mr). Im Zuge einer Demonstration in der Sievekingsallee (Horn) und der zeitgleichen Protestaktion mit 600 Teilnehmern waren in den U-Bahnhaltestellen Rauhes Haus und Horner Rennbahn auch zusätzlich Wachmänner der Hamburger Hochbahn im Einsatz. Während die Lage rund um die Horner Rennbahn teilweise zu eskalieren drohte, als sich elf rechtsorientierte junge Leute dem Versammlungsort näherten, verlief die Arbeit fürs Wachpersonal beim Rauhen Hause ruhig. Bereits zwei Stunden vor der Demo standen sie im Eingangsbereich und schafften sich einen Überblick über den Fahrgaststrom. „Als ich mit meiner Tochter im Kinderwagen zur Haltestelle kam, war nichts los. Drei Wachmänner standen mit dem Rücken an der Wand und unterhielten sich“, sagt eine Mutter, die anonym bleiben möchte. „Zwar stehen hier sonst auch keine Sicherheitsmänner. ,Aber wenn sie schon mal da sind, können sie ruhig mal mit einer helfenden Hand zur Seite stehen“, empört sich die Mutter. Innerhalb einer viertel Stunde seien nach Angaben der Mutter zwei Personen mit Kinderwagen an den Wachmännern vorbeigekommen. „Niemand hat seine Hilfe angeboten“, sagt die Mutter.

Die Pressestelle der Hamburger Hochbahn zeigte sich am Telefon zwar verständnisvoll, gab aber keine offizielle Stellungsnahme zu dem Vorfall ab.


 

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