(mr). Es gehört schon beinahe zur Tradition: Im Alstertaler Einkaufszentrum (AEZ) im Stadtteil Poppenbüttel schmücken alljährlich prominente Persönlichkeiten Ostertische („The Perfect Easter Table“), die in der Ladenzeile im Erdgeschoss als Inspiration aufgestellt sind. Am gestrigen Montag (13. März) dekorierte Igor Ustinov, Opernsänger, Bildhauer und Sohn des legendären Schauspielers Sir Peter Ustinov seinen selbst gestalteten Tisch. Der Promi-Tisch wird zugunsten der Peter Ustinov Stiftung, die er mit seinem Vater Sir Peter Ustinov gründete und heute als Stiftungspräsident in seinem Sinne führt, versteigert. Auf dem Tisch liegt ein Spiegel in Form einer Sonne, auf jedem Platz liegt eine Sonnenbrille.
Neben Igor Ustinov waren am 13. März auch Moderatorin Janine Kunze, Boxerin Susianna Kentikian, Tänzerin Isabel Edvardsson und Moderatorin Bettina Cramer (kleines Foto: Bettina Cramer hält einen Osterhasen in der Hand) fleißig und schmückten ihren eigenen Ostertisch. Model Alena Fritz (ehemals Gerber) und Sänger Maximilian Arland waren zwar gestern nicht persönlich anwesend, dekorierten im Vorwege aber auch jeweils einen Ostertisch. Alle prominent gestalteten Oster-Tische werden bis Ostermontag (2. April) im Alstertaler Einkaufszentrum ausgestellt. Besucher des AEZ können diese zugunsten der Peter Ustinov Stiftung in einer stillen Auktion ersteigern (www.ustinov-stiftung.de). „In allen Hilfsprojekten der Peter Ustinov Stiftung legen wir großen Wert auf die Förderung der kreativen Fähigkeiten der Kinder. Respekt vor der Kreation um uns herum und Dankbarkeit für die natürlichen Ressourcen sind ein Schwerpunkt unserer Bildungsarbeit. Dies ist die künstlerische Botschaft, die von unserem gedeckten Tisch ausgeht“, sagte Igor Ustinov. Auch Isabel Edvardsson freut sich, an dieser Benefizaktion teilzunehmen: „Ich habe in den Farben hellgrün und gelb dekoriert. Das sind für mich tolle Farben für ein Ostertisch.“
Erschreckende Bilanz: Hamburgs Grün wird weniger
(np/ha). Wer aufmerksam und mit offenen Augen durch Hamburg läuft, wird es bereits festgestellt haben: fast überall wurden Bäume gefällt. Auch Reporter Ihrer Hamburger Allgemeinen Rundschau haben unter anderem am Bille-Ufer in Billbrook, an einigen Stellen in Mümmelmannsberg, am Rande der Eiffestraße in Borgfelde, sowie in Teilen des Stadtteils Veddel nur noch abgesägte Baumstämme sehen können. Auffällig: neben den zum Teil dicken, alten Bäumen wurden auch Sträucher und viel Gebüsch entfernt. Am Bahndamm in Höhe Bürgerweide, im angrenzenden Park zwischen der Haltestelle Berliner Tor und dem alten Wasserturm wurden Bäume gefällt und viel Gebüsch entfernt. Am 28. Februar endete die Fällsaison für Bäume in Hamburg. Der NABU Hamburg hat nun die Angaben zu den Fällungen in den sieben Bezirken ausgewertet und folgendes festgestellt: Es ist wieder eine ernüchternde Bilanz. Der Trend der vergangen Jahre setzt sich fort, dass an Hamburgs Straßen immer weniger Bäume stehen. In den vergangenen Jahren wurden pro Saison um die Tausend Bäume gefällt, in diesem Jahr sind es mit 946 ähnlich viele. In folgenden drei Bezirken wurden die meisten Stämme abgesägt: Altona (224), in Mitte (187) und in Bergedorf (140). Weitere Auswertung der Bezirke unten.
Der Verlust von Straßenbäumen, vor allem der Wegfall von älteren Bäumen, ist besonders beklagenswert. Häufig fallen die Bäume Umbaumaßnahmen von Straßen zum Opfer. Wenn Straßen, Rad- oder Fußwege mehr Platz erhalten, ist für Ersatzpflanzungen an gleicher Stelle anschließend oft kein Platz mehr vorhanden. „Der Verlust von Straßenbäumen ist ein trauriger Beitrag zum Grünverlust in unserer Stadt. Bäume tragen zur Lebensqualität und zur Gesundheit im Großstadtalltag bei. Sie brauchen Raum und Pflege. Ihr Verlust schmerzt und wir fordern deshalb auch mit Blick auf die Straßenbäume, dass Hamburgs Grün erhalten bleiben muss“, sagt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg.
Die diesjährige Auswertung der aktuellen Fällstatistiken hat ergeben, dass etwa 2/3 der Fällungen ältere Straßenbäume betreffen (gezählt wurden Bäume mit einem Durchmesser des Baumstamms über 30 Zentimeter auf 130 Zentimeter Höhe). Zwar sollen 633 Bäume wieder nachgepflanzt werden, also knapp 2/3 der gefällten Hölzer, jedoch kann ein junger Baum einen alten mit großer Blätterkrone in seinen ökologischen Funktionen und in seiner Wirkung im Stadtbild nicht ansatzweise ersetzen. Er weist unter anderem nicht die gleiche Robustheit gegenüber Krankheiten und Luftverschmutzung auf wie ein alter, fest verwurzelter Baum. Und nicht jeder neu gepflanzte Baum wächst auch zwingend an. Das Risiko ist sehr hoch, dass heute neu gepflanzte Bäume nicht mehr das Alter der jetzigen Straßenbäume erreichen und sich damit langfristig sowohl die Stadtökologie als auch das bislang grüngeprägte Stadtbild verändert. Daher ist es umso wichtiger, dass Straßenbäume erhalten bleiben und dieser Erhalt in der Planung und Abwägung ein höheres Gewicht bekommt. Wenn Bäume gefällt und ersetzt werden, muss zwingend darauf geachtet werden, dass ausreichend Entwicklungsraum für Bäume, insbesondere im Wurzelraum, eingeplant wird. Eine Pflanzgrube von mindestens 12m³ pro Baum ist dafür unter anderem notwendig. Diese darf nicht aus Kostengründen kleiner geplant werden, sonst erreicht kaum ein junger Baum noch das Lebensalter seines gefällten Vorgängers.
„Jeder von uns freut sich jetzt auf den Frühling und sehnt sich nach mehr Grün. Es ist daher tragisch, dass immer mehr Bäume aus dem Straßenbild verschwinden. Insbesondere von alten Straßenbäumen profitieren die Stadtnatur und ihre Bewohner einschließlich wir Menschen“, erklärt Eike Schilling, Koordinator Praktischer Naturschutz beim NABU Hamburg. „Für ihren Erhalt muss daher viel mehr getan werden“, ergänzt Schilling.
Mit der ersatzlosen Fällung von Straßenbäumen, fehlen wichtige ausgleichende Funktionen, die Bäume in der Stadt übernehmen wie zum Beispiel Lärmschutz und Luftverbesserung. Ersatzpflanzungen an Straßenzügen reichen nicht aus, um den Verlust 1:1 auszugleichen. Der NABU fordert, dass der Wert von alten Baumbeständen erkannt wird und entsprechend bei der Straßengestaltung erhaltend integriert wird.
Ein ausgewachsener Laubbaum mit einem Standraum von 100 m² bindet mehr Staub und regeneriert mehr Luft als 20.000 m² Wiesenfläche. Am Ende des Sommers sind zum Beispiel die klebrigen Blätter eines Lindenbaums im verkehrsdichten Raum schwarz, da an ihnen der Schmutz aus der Luft haften bleibt. Ist das Blätterdach voll erblüht produziert ein großer Baum rund 10 kg Sauerstoff an einem Sommertag, in dem er das Kohlendioxid aus der Luft umwandelt. Darüber hinaus bietet er zahlreichen Arten einen Lebensraum, spendet Schatten und sorgt insgesamt für ein besseres Klima in der Stadt.