Cashback – Erfahrungsbericht einer Hamburgerin

Cashback-Aktionen kommen bei Kunden gut an. Schließlich bekommen sie den Kaufbetrag im Nachhinein erstattet – vorausgesetzt sie erfüllen die Bedingungen. Foto: FoTe-Press

(mr/ds). Aktuell bieten zahlreiche Unternehmen Cashback-Aktionen an. Aber was ist Cashback? Wie bekommen Kunden ihr Geld zurück? Was haben Unternehmen davon?

All diese Fragen stellte sich Redakteur Matthias Röhe und stieß bei seiner Recherche auf Christiane Eichhorst aus dem Stadtteil Niendorf. Die 37-jährige Bürokauffrau nimmt seit etwa einem Jahr an Cashback-Aktionen teil. „Ich klicke mich durch einschlägige Seiten und kaufe dann die entsprechenden Produkte“, sagt Christiane Eichhorst. „Oft werde ich von meinem Bekannten- und Freundeskreis gefragt, ob sich der Aufwand mit den ganzen Geld-zurück-Aktionen überhaupt lohnt. Aber das tut es“, ergänzt Eichhorst.

Die 37-Jährige geht mit offenen Augen durch die Supermarkt-Regale und sucht Cashback-Produkte, die meistens mit einem Hinweis versehen sind. Mit diesen Produkten geht sie an die Kasse und legt den Kaufbetrag zunächst aus. Dann verlangt die Niendorferin explizit einen Kassenzettel. „Ich muss in den meisten Fällen ein Foto von dem Produkt und dem Kassenbon machen und dann bei den Unternehmen hochladen“, sagt Christiane Eichhorst. Außerdem muss sie ihre Adresse und eine Bankverbindung angeben. Einige Firmen wünschen sie eine Bewertung ihres Produkts. Fertig. Wenige Wochen später bekommt sie den Kaufbetrag erstattet.

Geld sparen mit Cashback-Aktionen

„Somit spare ich im Monat ein paar Euro – das ist toll“, freut sich Eichhorst. Zudem hätten die Cashback-Aktionen einen weiteren Vorteil: Dank ihnen probiert die Bürokauffrau neue Lebensmittel und Drogerieartikel. Außerdem kann sie zum Teil teure Marken-Produkte kaufen, was sie sonst nicht macht. Es komme hin und wieder auch mal dazu, dass einige Produkte nicht ihrem Geschmack entsprechen. Verloren hat sie, mal abgesehen von dem Zeitaufwand, aber nichts – sie hat im Endeffekt nichts fürs Produkt bezahlt.

Produktpalette ist vielseitig

Ob Zahnpasta, Kaugummis, Schokolade, Streichkäse, Zahnbürste, WC-Reiniger, Bonbons oder beispielsweise Tiernahrung.

Ihre Hamburger Allgemeine Rundschau hat im November 2019 zusammen mit Christiane Eichhorst an diversen Cashback-Aktion teilgenommen. Unter anderem bot beziehungsweise bietet (noch bis 31.1.2020) das Unternehmen Werthers Echte eine Cashback-Aktion an. Bis zu vier Produkte können gekauft und im nachhinein erstattet werden. „Das Formular war einfach zu bedienen, das Foto mit Kassenbon und Produkt konnte leicht hochgeladen werden. Nach ein paar Tagen war das Geld auf dem Bankkonto“, sagt Christiane Eichhorst. Gute Erfahrungen hat sie auch mit der Firma Pepsi. In einem Discounter wurde eine Dose Pepsi gekauft – das gleiche Prozedere und wenige Tage später war der Kaufbetrag auf dem Bankkonto. Zufriedenheit auch bei Haribo (Lakritz-Packung gratis testen) und Milchschnitte.

Aber es gibt auch Tücken bei den Cashback-Aktionen. So haben einige Unternehmen die Teilnahme auf eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern reglementiert oder einige legen pro Haushalt nur eine Person fest. Außerdem können auch schon mal Fotos nicht anerkannt werden, weil der Kassenzettel nicht komplett zu erkennen ist. Oder aber ein Produkt enthält keinen extra Aktionssticker auf der Verpackung. „Man muss natürlich immer wachsam sein und die jeweiligen Bedingungen erfüllen“, sagt Eichhorst.

Redakteur Röhe hat mit dem Produkt Philadelphia Pech gehabt. „Ich habe das Formular ausgefüllt, ein Foto des Bons und Produkts hochgeladen. Wenige Minuten später kam eine Mail“, sagt Röhe.

„Wir haben deine Daten überprüft und müssen dir leider mitteilen, dass wir deine Teilnahme an unserer Gratis Testen Aktion leider nicht bestätigen können, da das Produkt auf dem hochgeladenen Kassenbon nicht gefunden werden konnte“.

Diese Aussage sei falsch, schließlich war der Kassenbon korrekt mit dem Artikel ausgewiesen. Röhe macht ein neues Fotos, auf dem der Artikel besser zu sehen ist. Die Teilnahme wird abgelehnt – schließlich hätte man, so das Eingabeformular, bereits an der Aktion teilgenommen.

Wir schreiben das Unternehmen an: „Zunächst einmal möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen, dass Ihre Teilnahme nicht reibungslos funktioniert hat. Am 5.11. gab es zeitweilig einen technischen Fehler, aufgrund dessen einige Teilnehmer vom System abgelehnt wurden. In diesem Fall erschien der Hinweis, dass die Teilnahme nicht bestätigt werden konnte und der Verbraucherservice bei Fragen weiterhilft“, teilt Jenny Linnemann, Sprecherin der Mondelez Deutschland Services GmbH & Co. KG gegenüber der Hamburger Allgemeinen Rundschau mit.

„Unser Verbraucherservice hat alle Teilnehmer, die sich telefonisch oder schriftlich gemeldet haben, erfasst und ihnen so nachträglich eine Teilnahme an der Testaktion ermöglicht.   Meine Kollegen haben mir zudem mitgeteilt, dass Sie am Folgetag erfolgreich an der Aktion teilnehmen konnten.   Zu Ihrer anderen Frage: Wir hatten am 5.11. eine Ablehnungsquote von 4,5 Prozent. Allen Teilnehmern bei denen das der Fall war, wurde der Hinweis angezeigt, dass die Teilnahme nicht bestätigt werden konnte und der Verbraucherservice bei Fragen weiterhilft“, ergänzt Jenny Linnemann.

Warum bieten Unternehmen solche Cashback-Aktionen an? Es ist eine Werbemaßnahme. Kunden sollen zum Kauf animiert werden und das Produkt kennen lernen und später dauerhaft Kunde des Unternehmens werden. Außerdem gibt es Kunden, die den Kassenzettel versehentlich vergessen mitzunehmen oder ihnen es schlussendlich doch zu aufwendig ist, das Formular auszufüllen und ein Foto hochzuladen. Auch darauf spekulieren natürlich einige Firmen…

Alles in allem aber ist Cashback eine tolle Aktion, bei der Kunden und Unternehmen zusammen kommen.

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