(mr/ha). Bei strahlendem Sonnenschein waren bei der Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) am vergangenen Sonnabend in Hamburg nach Veranstalterangaben etwa 250.000 Menschen auf der Straße. Die Polizei zählte bei den Teilnehmenden etwa 225.000 Personen, zirka 25.000 standen am Straßenrand und schauten zu. Das waren so viele wie noch nie! Um 12.15 Uhr wurde der Startschuss an der Langen Reihe auf St. Georg gegeben, bei dem unter anderem Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Hamburgs Pride Vorsitzende Nicole Schaening und unter anderem die Grüne Bundesvorsitzende Ricarda Lang teilnahmen. Auch Schauspielerin Peggy Parnass, die nur wenige Häuser vom Startpunkt der CSD-Parade wohnt, schaute vorbei.
Nach zwei Jahren war es wieder soweit: Hamburg hat die Pride Week mit dem Christopher Street Day gefeiert. „Vielfalt statt Gewalt“ lautete das Motto in diesem Jahr. Die Parade sandte auch einen Appell an die Politik, Hass und Diskriminierung stärker zu bekämpfen.
„Wir sind super zufrieden und unbeschreiblich glücklich“, sagte der Sprecher des veranstaltenden Vereins Hamburg Pride, Manuel Opitz. Für Hamburg war es der bislang größte CSD seit Beginn der Demonstrationen im Jahr 1980. Nach Angaben des Vereins waren 82 Gruppen für den Demonstrationszug angemeldet, etwa 30 Musik-Trucks fuhren mit – darunter Parteien, Vereine und Firmen. Um sich solidarisch zu zeigen, hatten einige Geschäfte und Anwohner entlang der Route durch Hamburgs Innenstadt Regenbogenfahnen und bunte Ballons an Fenster und Balkone gehängt. Viele Personen hatten auch ihre Wangen in Regenbogenfarben angemalt. Die Demo bewegte sich über die Lange Reihe über die Ernst-Merck-Straße, Steintorwall, Steinstraße, Speersort, Schmiedestraße, Mönckebergstraße, Steintorwall, Glockengießerwall, Ferdinandstor, Lombardsbrücke und Neuer Jungfernstieg. Der Zug endete schlussendlich gegen 17 Uhr am Gänsemarkt mit einer Kundgebung. Eine der Forderungen: die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes um die Merkmale „sexuelle und geschlechtliche Identität“. Nur dadurch könne eine volle rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen erreicht werden.
Bei der Parade selbst mischten sich auch zwei Nackedeis unter die Teilnehmenden. Sie liefen von der Langen Reihe bis zum Hauptbahnhof und dann sogar über die Steinstraße splitterfasernackt die Demo-Route entlang. Immer wieder ließen sich – vorwiegend Männer – mit den zwei jungen Frauen fotografieren. Freizügig ging es aber auch generell zu: Frauen nahmen zum Teil barbusig an der Demo teil, auch Männer liefen sehr freizügig mit.
Am Jungfernstieg gab es bis Sonntagabend um 22 Uhr das Straßenfest zum Hamburger CSD, bei dem unter anderem Blümchen (Jasmin Wagner) aufgetreten ist.
U2/U4: Hammer Kirche erhält zweiten Aufzug
(ha). Die U-Bahn-Haltestelle Hammer Kirche, die täglich von mehr als 12.000 Fahrgästen genutzt wird, erhält einen zweiten Aufzug. Bereits seit 2014 ist die Haltestelle auf dem Geesthang barrierefrei zugänglich. Nun wird auch der zweite Zugang an der Hammer Landstraße, der über einen 65 Meter langen Fußgängertunnel mit der Haltestelle verbunden ist, barrierefrei ausgebaut. Damit haben knapp 5.000 Anwohnerinnen und Anwohner südlich der Haltestelle künftig einen noch komfortableren Zugang zum Hamburger U-Bahn-Netz.
Bislang müssen Menschen, die aus Richtung Süden kommen und auf einen Aufzug angewiesen sind, zunächst die vierspurige Hammer Landstraße überqueren und die Steigung entlang des Hammer Steindamms in Kauf nehmen. Durch den Bau des zweiten Aufzugs gelangen auch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste künftig unterirdisch auf direktem Wege zur Haltestelle.
Die Arbeiten für den Bau des zweiten Aufzugs starten im August, die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Sommer 2023 geplant. Der Fußgängertunnel muss aufgrund der Arbeiten bis Frühjahr 2023 gesperrt werden. Auch die B+R-Anlage neben dem Zugang an der Hammer Landstraße ist während der Bauzeit nicht nutzbar. Die Haltestelle selbst ist über den Zugang auf dem Geesthang weiterhin erreichbar und auch der Betrieb läuft weiterhin uneingeschränkt. Die Kosten belaufen sich auf zirka 3 Millionen Euro.