Fast jeder zweite Tatverdächtige ist ein Ausländer

Ein Einbrecher am Werk. Symbolfoto: FoTe-Press

(mr/ha). Das Erfreuliche zuerst: Das Risiko, Opfer einer Straftat in Hamburg zu werden, war 2017 so niedrig wie zuletzt vor 37 Jahren.  Das ist als Resümee der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2017 zu ziehen, die Hamburgs Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und der Leiter des Landeskriminalamtes Frank-Martin Heise am Freitag, dem 2. Februar vorgestellt haben. Nachdem die Gesamtzahl der erfassten Delikte bereits im Jahr 2016 um 1,9 Prozent gesunken war, beschleunigte sich der Rückgang 2017 mit einem Minus um 5,6 Prozent auf 225.947 Taten noch einmal deutlich. Die Aufklärungsquote blieb mit 44,4 Prozent (Vorjahr: 44,8 Prozent) annähernd stabil. Auf 100.000 Hamburger kamen 2017 insgesamt 12.480 Straftaten, das entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der PKS zufolge konnten bei der Bekämpfung von Diebstahlsdelikten große Erfolge erzielt werden. Beim Wohnungseinbruchsdiebstahl beispielsweise ging die Zahl im zweiten Jahr in Folge erneut stark zurück. 2017 registrierte die Polizei insgesamt 5.769 Einbrüche und versuchte Einbrüche in Häuser und Wohnungen – 1.741 Taten (23,2 Prozent) weniger als im Vorjahr und 3.237 Fälle (35,9 Prozent) weniger als 2015, als noch 9.006 Wohnungseinbrüche gemeldet wurden. Damit liegen die Fallzahlen wieder auf dem Niveau des Jahres 2007 und haben somit ein Zehn-Jahres-Tief erreicht. Dieser Erfolg, der maßgeblich auf die Arbeit der im Jahr 2015 gegründeten Sonderkommission „Castle“  und der acht regionalen Kriminalkommissariate zurückzuführen ist, ist auch deshalb beachtlich, weil die Zahl der Haushalte in Hamburg allein seit 2013 um 37.000 Wohneinheiten gestiegen ist. Zudem scheitern Einbrecher immer häufiger an gut gesicherten Fenstern und Türen. In 46,2 Prozent der Fälle (Vorjahr: 43,3 Prozent) schafften es die Täter nicht, in die Wohnräume einzudringen – ein gemeinsamer Erfolg von Bürgern und polizeilicher Präventionsarbeit.

Weiterhin hohe Priorität hatte im vergangenen Jahr auch die Bekämpfung des Taschendiebstahls. Auch in diesem Bereich ist die Fallzahl (wie schon 2016) deutlich rückläufig und sank um weitere 1.729 Fälle, das entspricht einem Rückgang um 9,4 Prozent. Ein weiterer Schwerpunkt lag 2017 in der Bekämpfung des Fahrraddiebstahls. Nachdem sich die Fälle zuvor gehäuft hatten, steuerte die Polizei im vergangenen Jahr mit einer erfolgreichen Fahndungs- und Einsatzkonzeption gegen. Bei mehreren Großeinsätzen (in einem Fall wurden bei einer Durchsuchung im Stadtteil Rothenburgsort im April 2017 allein 2.000 Fahrräder sichergestellt) und mit Hilfe verstärkter Präventionsarbeit gelang es, die Fahrraddiebstähle um 2.979 Taten (17,0 Prozent) deutlich einzudämmen. Und trotz weiter steigender Kfz-Zulassungszahlen werden darüber hinaus auch immer weniger Autos aufgebrochen und weniger Kfz-Teile gestohlen. So nahm der Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen um insgesamt 1.507 Fälle (9,1 Prozent) ab.  „Wir haben insgesamt die richtigen Schwerpunkte gesetzt. Enorme Rückgänge beim Wohnungseinbruch, Kraftfahrzeugaufbruch und in anderen Diebstahlsbereichen sind das Ergebnis sehr guter Polizeiarbeit. Was meine Kollegen im Jahr 2017 trotz G 20 – Einsatz und bei einer stetig wachsenden Bevölkerung geleistet haben,  ist ganz großes Kino!“, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.

Mehr vorsätzliche Tötungsdelikte in Hamburg

Ebenfalls erfreulich: die Zahl der Gewaltdelikte ist im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 10 Prozent zurückgegangen. Registriert wurden noch 7.841 Fälle, 764 weniger als im Jahr 2016. Besonders positiv entwickelten sich dabei die Raubdelikte, sie fielen auf einen neuen historischen Tiefststand. Gegenüber dem Vorjahr konnte 2017 ein weiterer Rückgang um mehr als zehn Prozent auf 2.200 Taten verzeichnet werden. Im 20-Jahres-Vergleich beträgt das Minus sogar gut 60 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Raubdelikte ereignen sich auf Straßen, Wegen und Plätzen. Hier gehen die Fallzahlen seit mittlerweile fünf Jahren kontinuierlich zurück, zuletzt um 258 (18,5 Prozent) auf nunmehr 1.140 Taten. Auch bei den Körperverletzungsdelikten waren im vergangenen Jahr Rückgänge um knapp sechs Prozent zu verzeichnen, wie aus der PKS hervor geht. Dabei gingen die vorsätzlichen einfachen Körperverletzungen um 839 Taten (5,2 Prozent) zurück. Bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen wurden 522 Taten (8,8 Prozent) weniger registriert. Dagegen stieg die Zahl der vorsätzlichen Tötungsdelikte im vorigen Jahr um 6 auf 74 Taten leicht an. Diese Entwicklung ist auch auf den Fall des Attentäters von Barmbek zurückzuführen,  durch den im Juli 2017 ein vollendeter und sechs versuchte Morde begangen wurden. Die Aufklärungsquote für die vorsätzlichen Tötungsdelikte konnte um 1,8 Prozentpunkte auf knapp 96 Prozent gesteigert werden.

Auch im Jahr 2017 stand die Bekämpfung der öffentlich wahrnehmbaren Rauschgiftkriminalität weiter im Fokus der Polizei. Die  seit 2016 eingesetzte „Task Force Drogen” setzte ihre Arbeit konsequent fort und konzentrierte sich dabei auf besonders betroffene Bereiche der Stadtteile St. Pauli, Sternschanze und St. Georg. Insgesamt deckte die Polizei 102 Taten mehr auf als im Vorjahr und registrierte  10.586 Fälle. Gleichzeitig stieg die Zahl der Zuführungen vor einen Haftrichter von 299 auf 309,  die Zahl der erlassenen Haftbefehle erhöhte sich ebenfalls leicht von 269 auf 272. „Die weiterhin intensivierten  Maßnahmen der Polizei, die Kräftebündelung in der Task Force und der Kontrolldruck  verunsichern die Szene  und stärken das Sicherheitsgefühl der vor Ort betroffenen Bevölkerung“, sagte Innensenator Andy Grote. Um die öffentlich wahrnehmbare Drogenkriminalität nachhaltig zu reduzieren und die positiven Effekte aufrecht zu erhalten, sollen die Maßnahmen der Task Force auch 2018 fortgeführt werden. Hamburgs Innensenator Andy Grote freut sich: „Hamburg wird sicherer. Die Kriminalität sinkt im zweiten Jahr in Folge spürbar. Die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner und damit das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, war 2017 so niedrig wie zuletzt vor 37 Jahren. Das ist eine wichtige Nachricht für die Hamburger, weil gerade im Jahr 2017 die Ausnahmeereignisse des G20-Gipfels und des Messerattentats von Barmbek auch für Verunsicherung gesorgt haben. Auch für die Polizei war 2017 mit enormen Herausforderungen und Belastungen verbunden. Umso beeindruckender sind die Leistungen und Erfolge in der Kriminalitätsbekämpfung. Die positive Entwicklung aus 2016 konnte verstetigt und in wichtigen Bereichen noch verstärkt werden. Gerade dort, wo die Bürger von Kriminalität jeden Tag unmittelbar selbst betroffen sein können, im Wohnumfeld oder im öffentlichen Raum, bei Einbruch, Diebstahl, Raub oder Körperverletzung, konnten durch erfolgreiche Schwerpunktsetzungen besonders deutliche Rückgänge erreicht werden. In der wachsenden Stadt Hamburg wächst nicht die Kriminalität, sondern die Sicherheit und damit die Lebensqualität.“

Nach sinkenden Zahlen seit 2013 ist die Anzahl der sonstigen Betrugsdelikte voriges Jahr um 2.142 auf 9.390 Fälle gestiegen. Hier fällt neben dem so genannten „Enkeltrick“-Betrug besonders das Auftreten falscher Polizeibeamte ins Gewicht, die ihre zumeist älteren Opfer um teilweise hohe Geldbeträge schädigen. Diese Art des Betruges ist aktuell ein bundesweites Phänomen, dem unter anderem mit verstärkten Präventionsmaßnahmen begegnet wird, was wiederum zu einem steigenden Anzeigeverhalten führt. (Dabei liegt der Versuchsanteil bei diesem Delikt bei fast 99 Prozent). Eine Steigerung um 833 Fälle (13,0 Prozent) war voriges Jahr auch beim Warenkreditbetrug zu verzeichnen. Hierunter fallen insbesondere Betrugsdelikte im Internet, häufig zulasten von Online-Versandhändlern. Zudem führte 2017 das Abschließen von zurückgestellten Verfahren im Betrugsbereich zu einer vermehrten Erfassung von Fällen in der Kriminalstatistik.

Erschreckend hoch ist allerdings die Kriminalität von ausländischen Mitmenschen. Von allen 225.947 gemeldeten Straftaten wurden 54,4 Prozent Deutsche Tatverdächtige ermittelt, um Umkehrschluss waren 45,6 Prozent Ausländer Tatverdächtige – das ist fast jeder zweite. 3.379 hatten im Jahr 2017 den Flüchtlingsstatus. An erster Stelle steht dabei der Ladendiebstahl, gefolgt von einfacher Körperverletzung, Erschleichen von Leistungen, Allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie Bedrohung, Raubdelikte und Taschendiebstahl. „Die Polizei leistet hervorragende Arbeit. Ganz Hamburg kann stolz auf unsere Polizistinnen und Polizisten sein, denn mit dem G20-Gipfel und dem islamistischen Attentat von Barmbek war das Jahr 2017 ein Jahr voller Herausforderungen. Allerdings ist der Anstieg der Betrugsdelikte und der Rauschgiftkriminalität hoch; da müssen zukünftig besonders Schwerpunkte gesetzt werden. Die Polizei muss weiterhin personell und materiell aufgerüstet werden, aber auch die Justiz muss besser ausgestattet werden, damit die polizeilich aufgeklärten Fälle juristisch nicht versanden. Erschreckend bleibt die hohe Zahl der Ausländer unter den Tatverdächtigen. Tatverdächtige mit Migrationshintergrund mit deutschem Pass werden gar nicht erst erfasst“, kritisiert Dirk Nockemann, der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion und fordert: „Da muss Hamburg klare Kante zeigen und kriminelle Ausländer konsequenter in ihre Heimatländer zurückschicken.“ Auch Carl Jarchow, innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, verweist auf die stark gestiegene Zahl von Betrugsfällen: „Hier rächt sich der Fehler des rot-grünen Senats, immer mehr Personal bei der Kriminalpolizei von der Bekämpfung der Massendelikte abzuziehen. Unsere Stadt hat sich inzwischen zum Schlaraffenland für kriminelle Betrüger entwickelt, und das nicht nur beim boomenden Warenkreditbetrug. Wir fordern ein Umsteuern: Der Senat darf die massenhaften Betrugsdelikte nicht länger unter den Tisch fallen lassen.“

Der innenpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Gladiator: „Es braucht mehr Personal, um alle Aufgaben auch ohne dauerhafte Mehrarbeit bewältigen zu können und vor allem, um endlich auch Fortschritte bei der Aufklärungsquote zu machen. Auch wenn der Senator sich lobt, die Gefahr Opfer einer Straftat zu werden sei die niedrigste seit 1980: Die Chance, mit einer Tat davon zu kommen, ist sogar noch etwas besser als im vergangenen Jahr und fast nirgends so groß wie in Hamburg.“

Einzelheiten zur PKS finden Sie hier.


Datenklau am Geldautomaten nimmt in Hamburg zu

Betrüger schlagen auch in Hamburg immer wieder an Geldautomaten zu. Viele Geldautomaten werden manipuliert. Foto: FoTe-Press

(mr). In den vergangenen vier Jahren gingen die Betrugsfälle an Geldautomaten zurück, wie aus den jeweiligen Kriminalitätsstatistiken hervor geht. Im Jahr 2017 gibt es allerdings eine dramatische Wende: von Januar bis November 2017 gab es 53 Fälle von „Skimming“ (Manipulation von Geldautomaten), im gesamten vergangenen Jahr wurden 15 Fälle in Hamburg registriert. Zugleich stieg auch die Schadenssumme durch das Ausspähen von Kartendaten und Geheimnummer (PIN) von Bankkunden. Beim „Skimming“ kopieren Kriminelle die Kundendaten, spähen per Blick über die Schulter oder über versteckte Kameras die Eingabe der Geheimzahl aus und räumen dann mit Hilfe von blitzschnell erstellen Kartendubletten an ausländischen Automaten die Konten leer. Bundesweit gab es von Januar bis November 2017 insgesamt 476 Manipulationen von Geldautomaten, wie „Euro Kartensysteme“ (ein Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Banken und Sparkassen) mitteilt.

Hamburg kam mit 53 Fällen an dritter Stelle hinter Berlin mit 267 und Nordrhein-Westfalen mit 67 Fällen. In den ersten elf Monaten des Vorjahres waren es noch 344 Fälle. Die Bruttoschäden durch den Einsatz von Kartendubletten betrügen etwa zwei Millionen Euro – das sind mehr als 30 Prozent mehr als in den elf Monaten des Vorjahres (circa 1,6 Millionen Euro).

Tipps zum richtigen Umgang mit einer Geldkarte am Geldautomaten finden Sie hier.


Bewegungsangebot für Senioren

Kursleiterin Sabine Rieke (51) zeigt den vorwiegend älteren Teilnehmern, wie man sich richtig bewegt Foto: Röhe

(mr). Speziell für die älteren Osterbrooker kommt jeden Donnerstagnachmittag von 15 und 16 Uhr noch mehr Bewegung ins Elbschloss an der Bille: In kleiner Gruppe werden bei kompetenter Anleitung leichte Körperübungen angeboten, um auch im fortgeschrittenen Lebensalter die Beweglichkeit zu erhalten. „Wir gehen auf jeden einzelnen Teilnehmer ein. Dehnübungen gehören genauso dazu wie leichtes Bodenturnen“, sagt Kursleiterin Sabine Rieke. Die 51-jährige gelernte Fitnesstrainerin bietet seit kurzem den einstündigen Sportkurs an und appelliert an alle Menschen: „Sie können auch kommen, wenn sie Bandscheibenvorfälle oder sonstige körperlichen Leiden hatten. Wir gehen individuell und behutsam ans Sportliche.“ Das neue Angebot ist eine Initiative des Hamburger Sportbundes, der den Bedürfnissen der lebensälteren Menschen Rechnung trägt, indem der HT 16 jetzt in die Wohnquartiere kommt und Seniorengymnastik vor Ort anbietet. Bereits in den ersten Stunden des Angebots kamen jeweils 20 Personen. „Wir sind mittlerweile eine sympathische Gruppe, die sich regelmäßig donnerstags trifft. Es macht Spaß, mit den anderen ins Gespräch zu kommen und sich zusätzlich sportlich zu betätigen“, sagt eine Teilnehmerin. Zwar ist eine Anmeldung nicht erforderlich, ebenso keine Sportkleidung – wer sich aber im Vorwege über das Bewegungsangebot informieren möchte, kann dies direkt unter 040 / 65 72 66 76 tun.


Ute Weber (46) freut sich auf ihren neuen Job im Elbschloss an der Bille im Osterbrookviertel. Dort steht sie für junge Menschen bis 25 mit Rat und Tat zur Seite Foto: Röhe

(mr). „Ich freue mich darauf, junge Menschen dabei zu unterstützen, wieder in ihr Leben zu finden. Sie in einen Job zu bringen und ihnen eine Zukunft näher zu bringen“, sagt Ute Weber. Die 46-jährige Pädagogin arbeitet ab sofort im Elbschloss an der Bille, dem Nachbarschaftszentrum im Osterbrookviertel in Hamm. Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hatte vor kurzem Gelder zur Förderung von Stadtteilarbeit vergeben. 35.000 Euro gehen ins Elbschloss an der Bille. „Wir haben Ute Weber bis zum Ende des Jahres als Teilzeitkraft eingestellt“, erklärt Ajisa Winter, Geschäftsführerin von AQtivus, einem Träger der Einrichtung. Die 54-Jährige erklärt, dass „der überwiegende Anteil der Jugendlichen befindet sich im Leistungsbezug von SGB II. Einige davon haben mehrere Maßnahmen durchlaufen, aber nie den Weg in die Ausbildung gefunden. Ute Weber wird diesen Jugendlichen kompetent beiseite stehen.“ Wichtigstes Ziel sei die Berufsorientierung mit einer anschließenden „Andockung“ an die Berufsberatung der Bundesagentur. „Vorrangig möchte ich die Jugendlichen in Praktika – mit der Option einer anschließenden Beschäftigung – bringen. Ich stehe ihnen aber auch in allen möglichen Privatangelegenheiten zur Verfügung“, sagt Ute Weber. Der Schwerpunkt der Beratung liegt auf Berufsorientierung, Bewerbung und der Suche nach anderweitigen Perspektiven. Jeweils an einem Tag in der Woche steht sie im Elbschloss an der Bille für Einzelgespräche zur Verfügung. In Wohnunterkünften der von Obdachlosigkeit betroffenen Jungerwachsenen gibt es vor Ort Gruppenangebote. In den Räumen von AQtivus (Adenauerstraße 2, St. Georg) finden ebenfalls Beratungstermine statt.


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Ehrenamtliche Mentoren für Schüler gesucht

(mr). Seit 2004 bringt der Verein Mentor e. V. in enger Zusammenarbeit mit Hamburger Grund- und Stadtteilschulen förderungswürdige und –willige Schulkinder und ehrenamtliche Mentoren zusammen. „Es sind natürlich viele Kinder mit Migrationshintergrund, denen wir das fließende und deutliche Lesen beibringen“, erklärt Karmen Deckert. Die 62-Jährige ist seit drei Jahren Mentorin an der Stadtteilschule Horn am Standort Rhiemsweg. „Mein erstes Kind war eine Zwölfjährige aus Bosnien, der ich zum Lesen verholfen habe“, sagt Karmen Deckert und ergänzt: „Mit ihr habe ich noch heute Kontakt.“ Für jeweils ein Jahr übernimmt ein Mentor einen Schüler, der ihm einmal in der Woche für eine Stunde das Lesen beibringt. Märchen, Fantasy oder Sachgeschichten – das Angebot ist groß und vielseitig. Es wird sich nach dem Interesse des einzelnen Schülers gerichtet. Da es immer mehr Schüler gibt, die nicht richtig lesen können, sucht Mentor – die Leselernhelfer Hamburg e. V. und Hamburger Schulen ehrenamtliche Mentoren: Erwachsene, die sich ein- bis zweimal wöchentlich für jeweils 60 Minuten mit einem Schüler zu einer gemeinsamen Lesestunde nach dem Unterricht in der Schule treffen. „Gefördert werden dabei Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache haben“, sagt Karmen Deckert. Durch Vorlesen und lockere Gespräche werden sie in spielerischer Weise an Texte herangeführt und zum Zuhören und Lesen angeregt. Mentor kann sein, wer Zeit und Lust aufbringt, Mädchen und Jungen, überwiegend im Grundschulalter, zu unterstützen. Ein einwandfreies Führungszeugnis, gute Deutschkenntnisse und Zuverlässigkeit sind allerdings Grundvoraussetzung. „Nach einer ausführlichen Vorbereitung werden die Mentoren in spe an eine Schule in dem gewünschten Stadtteil vermittelt“, sagt Karmen Deckert, die mehrere Mentoren koordiniert. Aktuell sucht der Verein Leselernhelfer für Billstedt, Horn, St. Georg und Mümmelmannsberg. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.mentor-hamburg.de.


Nach 25 Jahren: Serien-Aus bei beliebter Vorabendserie „Der Landarzt“

(mr). Schock für alle Landarzt-Fans. Am 3. Oktober 2012 – dem Tag der deutschen Einheit und somit einem Feiertag – gab die Novafilm Fernsehproduktion GmbH Berlin das Serien-ADer Landarztus bekannt. Auf der Internetplattform „Facebook“ postete das Unternehmen: „Cut! Der Landarzt ist abgedreht. Für immer. Wir haben gestern das Abschlussfest

Eine der letzten Szenen: Janina Elkin, Edith Behleit, Wayne Carpendale und Regisseurin Ulrike Hamacher (von links) bei Dreharbeiten am Sonnabend, dem 29. September 2012 in Kappeln-Ellenberg. Foto: FoTe Press

für die 22. Staffel gefeiert und haben uns von unserem tollen Team verabschiedet. Im 25. Ausstrahlungsjahr hat das ZDF die Serie nun leider abgesetzt. Unser Dank gilt allen, die ihren Teil dazu beigetragen haben, dass „Der Landarzt“ in dieser Qualität hergestellt werden konnte und den vielen Millionen Menschen, die das Programm mit Freude einschalten. 2013 werden die letzten Folgen der Serie ausgestrahlt und wir wünschen allen Zuschauern viel Spaß beim Genießen!“ Erst vor wenigen Wochen startete die neue Staffel der beliebten Arztserie im Fernsehen, die im Durchschnitt laut ZDF etwa 4,5 Millionen Zuschauer sahen. Warum jetzt das plötzliche Serien-Aus? „Das ZDF wird im Rahmen der kontinuierlichen Programmerneuerung die Vorabendserie ‚Der Landarzt’ nicht fortsetzen. Darüber wurde die betreffende Produktionsfirma bereits informiert“, gibt Iris Käsche von der Pressestelle bekannt. „Für den Sendeplatz am Freitagabend (19.25 Uhr) werden neue Formatideen entwickelt. Zur kontinuierlichen Modernisierung eines TV-Programms gehört auch der gelegentliche Abschied von lang laufenden Formaten. Sonst gäbe es keine Sendeplätze für Neuentwicklungen“, führt Iris Käsche fort. Das Team staunte am Dienstag nicht schlecht, als im Rahmen der Abschlussfeier zum Ende der 22. Staffel das endgültige Aus verkündet wurde. Mit 25 Jahren gehört „Der Landarzt“ zu den ältesten Serien im Deutschen Fernsehen. Kaum jemand kann nun die Entscheidung des ZDF verstehen. Die letzten vier Jahre wurden selbst die Dreharbeiten für Journalisten abgeschirmt. Nur einmal im Jahr wurden Pressevertreter kollektiv ans Set gelassen, um Fotos zu schießen und Interviews zu führen. Das war zu Zeiten von Christian Quadflieg (Landarzt von 1987–1992) und Walter Plathe (Landarzt von 1992 bis 2008) anders. Seit des Einstiegs von Wayne Carpendale im Jahr 2008 hat sich nicht nur vom Inhalt eine Menge geändert. Auch die Arbeitsweise am Set soll sich stark verändert haben. So erstaunt es fast nicht, dass der Hauptdarsteller Wayne Carpendale auch nur einen kurzen Kommentar über seine offizielle Facebook-Seite postete: „Ich muss Euch leider sagen, dass ich am Montagabend meine letzte Szene als Dr. Jan Bergmann gespielt habe. Der Sender hat sich entschieden, den Landarzt nicht fortzusetzen. Es waren fünf wunderschöne Jahre mit einem ganz besonderen Team und tollen Fans. Dafür ein riesen fettes DANKE!“ Im Zeitalter des Internet wohl die einfachste Art, einfach tschüß zu sagen…