Jan Fedder: An den Wirkungsstätten legen Fans Blumen nieder

Schauspieler Jan Fedder verstarb am 30. Dezember 2019 in seiner Wohnung (rechts im Bild) im Stadtteil St. Pauli. Vor der Tür des Wohnhauses wurden mehrere Kerzen aufgestellt. Foto: FoTe Press

(mr). Morgen (14. Januar 2020) wäre Jan Fedder 65 Jahre alt geworden. Fedder war ein Hamburger Jung – und er war das Großstadtrevier. Die Polizeiserie (wird seit 1986 in Hamburg gedreht und in der ARD ausgestrahlt) hat eine große Fan-Gemeinde.

In Bahrenfeld legten
Fans Blumen
und Kerzen nieder.

Viele dieser Fans haben sich in den vergangenen Tagen dem verstorbenen Hamburger Volksschauspielers in Form von Briefen, bemalten Kerzen und Computerausdrucken gewidmet und Blumen und ihre zum Teil selbstgemachten Fotos an verschiedenen Wirkungsstätten niedergelegt. „Haupt-Trauerstätte“ ist die alte TV-Polizeiwache an der Mendelssohnstraße im Stadtteil Bahrenfeld. Dort ist Jan Fedder über 25 Jahre lang ein und aus gegangen. Dort entstanden die meisten Folgen des Polizei-Dauerbrenners. Seit des Todes von Jan Fedder am Abend des 30. Dezember kommen fast täglich Fans an und sorgen dafür, dass das Blumenmeer vor der Eingangstür stetig ansteigt. „Mach’s gut, Jan Fedder“, steht auf einer der zahlreichen Grabkerzen.

Blumen vor der Wohnung Jan Fedders.
Fotos: FoTe Press

Auch ein offizielles Pressefoto ziert den Eingangsbereich, welches ebenfalls mit einem persönlichen Spruch beschrieben ist. Das rote Backsteingebäude diente seit Mitte der 1990er Jahren als Kulisse für die Vorabendserie. In den oberen Räumen des zweistöckigen Gebäudes waren die Räume der Studio Hamburg Produktion untergebracht. Weil der Mietvertrag allerdings nicht verlängert wurde und das Gebäude abgerissen werden soll, musste das fiktive 14. Polizeikommissariat (PK 14) im vergangenen Jahr auf das Gelände von Studio Hamburg in den Stadtteil Tonndorf umziehen. Seitdem dreht das Team dort neue Folgen der Polizeiserie.

Auch vor dem Eingang seines Wohnhauses in Nähe der Stresemannstraße auf St. Pauli legten Fans zahlreiche Blumen, Briefe und Kerzen nieder. Auch ein kleiner Plüschbär ziert dort den Eingangsbereich.

Fans der Kultserie „Neues aus Büttenwerder“ kommen zur Gaststätte (Foto rechts) nach Grönwohld (Schleswig-Holstein).

Noch bis morgen (14. Januar) können sich Fans in der Davidwache auf der Reeperbahn in ein Kondolenzbuch eintragen. Nach Angaben der Polizei haben bereits etwa 3.000 Personen ihrer Trauer Ausdruck gemacht.


Jan Fedders Hamburg: Diese 6 Orte
erinnern an den Volksschauspieler

Im Alter von 64 Jahren ist Jan Fedder viel zu früh verstorben, doch in den Herzen der Hamburger lebt er weiter. Bis heute schauen sich viele Hamburger seine Filme und Serien in der Wiederholung an, pilgern zu seiner Grabstätte. An dieser Stelle zeige ich fünf Orte in Hamburg, die ganz besonders an ihn erinnern.

  1. Spielbudenplatz/Davidwache: Als Polizist Dirk Matthies („Großstadtrevier“) wurde er berühmt. Von 1991 bis 2019 stand er für die ARD-Serie vor der Kamera und spielte einen Kultbullen. Bereits im Jahr 1999 wurde er Ehrenkommissar der Polizei Schleswig-Holstein, 2000 folgte diese Auszeichnung bei der Hamburger Polizei. Die Idee für die Polizeiserie hatte Regisseur Jürgen Roland. Er hatte damals die Hamburger Davidwache (irrtümlich auch Davidswache genannt) als wichtigstes Vorbild für das 14. Revier im Auge. Hamburgs kleinstes Polizeikommissariat 15 befindet sich direkt am Spielbudenplatz auf der Reeperbahn. Aktuell gibt es Bestrebungen, den Vorplatz vor dem PK 15 in „Jan-Fedder-Platz“ zu benennen.
  2. Mendelssohnstraße: Ein altes Bürogebäude an der Mendelssohnstraße in Hamburg-Bahrenfeld ist der Ursprung des „Großstadtreviers“ – dort wurde der Großteil der über 400 bislang ausgestrahlten Folgen gedreht (in wenigen Folgen ist auch die Außenfassade des damaligen PK 14 am Klingberg zu sehen). Ob Innen- oder Außenaufnahmen, viele Stunden Filmmaterial kamen in der Mendelssohnstraße zustande. Es ist quasi die zweite Heimat von Fedders Figur Dirk Matthies. Etwa 28 Jahre lang ging er hier ein und aus. Aus diesem Grund legten Fans Blumen und Kränze im Eingangsbereich nieder.
  3. „Zur Ritze“: Bei der „Ritze“ handelt es sich um eine Kiezkneipe an der Reeperbahn, in der Jan Fedder Stammgast war. Nach Drehschluss zog er immer wieder in Kneipen, vorzugsweise in die „Ritze“. Im Boxkeller tanzte er mit seiner Frau Marion anlässlich seines 50. Geburtstags und trank gerne mal Gin – auch schon mal nachmittags. Deswegen gab es nach der offiziellen Trauerfeier im Michel nicht nur im „Zwick“, sondern eben auch in der „Ritze“ eine Abschieds- und Geburtstagsfeier, bei der Freunde und Wegbegleiter den Abend ausklingen ließen.

4. Der Michel: Die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis ist der bekannteste Kirchenbau von Hamburg, Magnet für Tausende Touristen und gilt als bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands. Als Kind sang Jan Fedder im Michel im Kirchenchor, er wurde im Michel getauft und konfirmiert. Im Juli 2000 heiratete er in dem Hamburger Wahrzeichen seine Frau Marion. Schließlich fand auch die Trauerfeier im Michel statt (am 14. Januar 2020), bei der am Ende mehrere Polizisten den Sarg aus dem Michel zum Leichenwagen trugen, der anschließend über die Reeperbahn fuhr. Dort erwiesen Hunderte Fans dem Schauspieler die letzte Ehre. Übrigens hat Jan Fedder eine eigene Gedenktafel vor dem Michel bekommen.

  1. Ohlsdorfer Friedhof: In Nähe der Kapelle 2 fand Jan Fedder seine letzte Ruhe. Die Beisetzung erfolgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit im engsten Familienkreis. Zwei Polizeibeamte und zahlreiche Friedhofsmitarbeiter sorgten dafür, dass sich keine ungebetenen Gäste der Beisetzung näherten. Die Grablage lautet T22 1–9. Übrigens ist der Hamburger Volksschauspieler in guter Gesellschaft: auf dem etwa 250 Hektar großen Parkfriedhof ruhen Persönlichkeiten wie Hans Albers, Werner Otto, Helmut Schmidt, Edgar Bessen, Heinz Erhardt und Inge Meysel.
  2. Alte Schilleroper: Genau gegenüber der Alten Schilleroper im Hamburger Stadtteil St. Pauli hatte der Volksschauspieler seine Wohnung. Mehrere Jahrzehnte lang parkte er seine Fahrzeuge vor dem Wohnhaus, ging dort ein und aus.