Jens Spahn besucht Kassenärztliche Vereinigung Hamburg

Gesundheitsminister Jens Spahn beim Besuch der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg am 17. April 2020. Foto: Röhe

(mr/ha). „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind der erste Schutzwall gegen das Coronavirus. Sechs von sieben Patienten, die Covid 19 haben, werden von niedergelassenen Ärzten behandelt“, sagte Jens Spahn (CDU). Der Bundesgesundheitsminister kam heute mit dem Zug von Berlin nach Hamburg gereist und besuchte die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVHH) im Stadtteil Barmbek. Am Hauptbahnhof wurde Spahn von zwei Limousinen abgeholt, die ihn in die Humboldstraße brachte. Spahn informierte sich bei der KVHH über die Arbeit der Hamburger Vertragärzte und deren Praxisteams. Außerdem machte er sich über die Leistungsfähigkeit des ambulanten Systems – insbesondere des Arztrufs Hamburg – in der Corona-Krise schlau.

Gesundheitsminister spricht mit Vorstand

Gegen 14 Uhr fuhr der Bundesminister dann vor der KVHH vor, es folgte ein Gespräch mit dem Vorstand und den Vorsitzenden der Vertreterversammlung. Danach warf Spahn einen Blick in die Notdienstzentrale, in der die Anrufe beim Arztruf Hamburg eingehen und disponiert werden. Auf dem Programm stand zudem die Besichtigung eines Notdiensteinsatzwagens des Arztrufs Hamburg. Danach stand er Journalisten Rede und Antwort und würdigte die Arbeit der niedergelassenen Ärzte in der Hansestadt. Stolz ist der Gesundheitsminister, dass in Hamburg viele Corona-Patienten Zuhause untersucht und behandelt würden, was zur Folge habe, dass die Infektionsgefahr in der Stadt deutlich verringert sei. Demnach würden die meisten Fälle ambulant behandelt, so dass sich die Krankenhäuser auf die schweren Fälle konzentrieren könnten. Das sei ein Grund, weshalb Deutschland im internationalen Vergleich besser dastehe, als viele andere Länder.

Walter Plassmann,
Vorsitzender des Vorstandes der
Kassenärztlichen Vereinigung
Hamburg.

Erst vor wenigen Tagen startete die KVHH eine Auslieferung von Schutzmaterialien an die etwa 5.200 Hamburger Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten. Es handelte sich dabei um 68.000 FFP-2-Masken und 80.000 Flaschen Desinfektionsmittel.

Der Vorstandsvorsitzende der KVHH, Walter Plassmann, freute sich darüber, die Hamburger Praxen jetzt mit den so dringend benötigten Materialien beliefern zu können, bekräftigte aber zugleich, dass die Situation in den Praxen weiter höchst angespannt sei: „Diese Lieferung kommt für viele zur rechten Zeit, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin an Schutzausrüstung mangelt, besonders an Kitteln. Deswegen können wir unseren dringenden Appell an die Politik nur wiederholen. Unterstützt uns in der Beschaffung von Ausrüstung! Ansonsten kann die flächendeckende Sicherstellung der ambulanten Versorgung nicht mehr umfassend gewährleistet werden.“