Kampfmittelräumdienst aus Hamburg unterstützt Polizei Berlin im Grunewald

Ein Fahrzeug des Kampfmittelräumdienstes der Feuerwehr Hamburg. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Anfang August war aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer auf dem Sprengplatz der Polizei Berlin im Grunewald ausgebrochen. Auf dem Gelände wurden beschlagnahmte Feuerwerkskörper, Munition und auch entschärfte Bombenblindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gelagert. Durch das Feuer wurden einzelne Bomben thermisch beaufschlagt und durch die Wucht der Explosionen einzelne Bomben in ihrer Lage bewegt. Hierdurch bestand eine sehr hohe Explosionsgefahr von insgesamt vier großen Sprengbomben. Ein Transport durch Einsatzkräfte an einen anderen Ort für eine kontrollierte Sprengung war zu gefährlich und schied aus.

Da der Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr Hamburg über einen Manipulator „Brokk 120 D“, ein weltweit einzigartiges Spezialgerät zur Bergung von Sprengmitteln, verfügt, wurde ein Amtshilfeersuchen der Polizei Berlin an die Feuerwehr Hamburg herangetragen, mit dem Manipulator bei der Bergung zu unterstützen.

Am 30.8. fuhren zwei Entschärfer des Kampfmittelräumdienstes der Feuerwehr Hamburg, sowie ein Führungsdienst B mit Führungsassistent und dem Spezialgerät nach Berlin. Am 31. August wurden die vier brandbeaufschlagten Sprengbomben nach umfassenden Vorbereitungen mithilfe des Manipulators in eine speziell vorbereitete Sprenggrube verbracht und dort durch die Polizei Berlin kontrolliert gesprengt. Durch die erfolgreiche Unterstützung unseres Kampfmittelräumdienstes mit dem Manipulator konnte die Gefahr von den zu sprengenden Bomben gemindert werden. Der Einsatz war für die Hamburger Kräfte am 1. September gegen Mittag beendet, als sie wohlbehalten zurückgekehrt waren.


„Neue Wege im Opferschutz“: Innovationskonferenz beschäftigt sich mit Gewalt gegen Frauen

(ha). Am Montag, 5. September diskutieren etwa 100 Expertinnen und Experten aus mehr als 70 unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen neue Ansätze im Opferschutz. Die Tagung ist Teil des von der Sozialbehörde 2020 initiierten Fachdialogs „Gewalt gegen Frauen“. Auf der Konferenz werden innovative Ansätze im Opferschutz auf europäischer Ebene, aus dem Ausland und aus anderen Bundesländern vorgestellt und anschließend mit der Hamburger Fachlichkeit diskutiert. Das Themenspektrum ist vielfältig. Auf dem Programm steht unter anderem ein Vortrag zu den „Forensic Nurses“ in der Schweiz, die ein wichtiges Bindeglied zwischen Gewaltschutz, Rechtssystem und Gesundheitswesen sind. Zudem geht es um die zunehmende Digitalisierung des Beratungssystems, die strukturelle Beteiligung Betroffener am Beispiel des Betroffenenbeirats Bremen und die vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) entwickelten neuen Ansätze, schwer belasteten Opfern von ritueller und organisierter Gewalt noch besser helfen zu können.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard: „Wer Gewalt erfährt, kann in Hamburg Hilfe bekommen. Das hat fü uns einen hohen Stellenwert. Unser Anspruch ist zugleich, das verfügbare Unterstützungssystem immer weiterzuentwickeln. Häufig gelingt das, indem man voneinander lernt. Die Konferenz soll inspirieren und Impulse zur Weiterentwicklung des Opferschutzes in Hamburg geben. Ich freue mich, dass die Konferenz ein großes Interesse bei so vielen unterschiedlichen Organisationen und Einrichtungen geweckt hat – denn die Bekämpfung von Gewalt und die Unterstützung der Betroffenen sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die nur im gemeinsamen Handeln aller gut gelingen können.“

Der Fachdialog beschäftigt sich mit der Umsetzung der Istanbul-Konvention in Hamburg. Das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ ist in Deutschland seit 2018 in Kraft und verpflichtet die Vertragspartner dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um Frauen vor Gewalt zu schützen und Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.


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