„Nord bei Nordwest“: Hinnerk Schönemann führt zum 3. Mal Regie

Schauspielerin Marleen Lohse am Filmset von "Nord bei Nordwest" am 5. März 2025 am Neuengammer Hausdeich in Hamburg. Rechts ist Regisseur und Hauptdarsteller Hinnerk Schönemann zu sehen. Fotos: FoTe Press/Röhe

(ha/mr). Im Garten des Hauses Neuengammer Hausdeich 246 steht ein Dutzend Mitarbeiter einer Filmproduktion. „Und Ruhe, bitte. Wir wollen drehen“, ruft ein Crew-Mitglied mit kräftiger Stimme. Dann läuft ein Mann mit einem Stofftier und einer Waffe in der Hand einmal quer durch den Garten. Dabei wird er von einer Fernsehkamera gefilmt, bis es heißt: Danke. Aus!“

Es sind Filmarbeiten für eine neue Folge der ARD-Serie „Nord bei Nordwest“, die in diesen Tagen in Hamburg und Umgebung entsteht. Als Hauptdarsteller stehen auch dieses Mal wieder Hinnerk Schönemann, Marleen Lohse und Jana Klinge vor der TV-Kamera. Hinnerk Schönemann führt gleichzeitig Regie – es ist seine dritte Regiearbeit. Für die „Nord bei Nordwest“-Folge „Blindgänger“ steht Hinnerk Schönemann nicht nur als einer der Hauptcharaktere vor der Kamera, sondern inszeniert den Film auch. Bisher führte er bereits bei „Auf der Flucht“ und „Der doppelte Lothar“ Regie – zwei Filme der Krimi-Erfolgsreihe, in denen er ebenfalls auch mitspielte. Das Buch für den aktuellen Fall schrieb Mariann Kaiser („Wilsberg“, „Friesland“), es ist ihr erstes Buch für „Nord bei Nordwest“. Zusammen mit Hinnerk Schönemann (Hauke Jacobs) bilden Jana Klinge (Hannah Wagner) und Marleen Lohse (Jule Christiansen) das zentrale Darsteller-Trio. „Blindgänger“ entsteht im Auftrag von ARD Degeto Film und NDR bis zum 12. März auf Fehmarn, in Hamburg und Umgebung sowie in Lübeck-Travemünde. Anfang 2026 wird der Film voraussichtlich in der ARD Mediathek und im Ersten zu sehen sein – wie auch der „Nord bei Nordwest“-Film „Pechmarie“ (er ist bereits abgedreht) und eine Episode, die in diesem Frühjahr entstehen wird.

Der skrupellose Soroka (gespielt von Max Hopp)
läuft mit einem Stofftier und einer Waffe durch den
Garten. Foto: FoTe Press

Zum Inhalt teilt der Norddeutsche Rundfunk mit: Der Fund eines Blindgängers versetzt Schwanitz in Aufregung. Unter der Leitung von Hauke Jacobs und Hannah Wagner muss der gesamte Ort so schnell wie möglich evakuiert werden. Doch beim Klingelrundgang bemerken die Polizisten im Haus der kauzigen Mareike Thorgard (Gitta Schweighöfer) Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Eine Waffe im Vorgarten, Blut in der Küche. Was ist passiert? Und wo ist Mareikes Sohn Jürgen (Pit Bukowski)? Hauke und Hannah verständigen die Spurensicherung und nehmen trotz der Evakuierung die Ermittlungen auf. Der Konflikt mit Hannahs Bruder, dem Kampfmittel-Spezialisten Frederik Wagner (Mike Hoffmann), ist vorprogrammiert.

Derweil ist Jule Christiansen auf der Suche nach einem Mädchen, das bei einer Untersuchung in der Tierarztpraxis einfach davongelaufen ist. Jetzt stellt sich heraus, dass Roxana (Eilin Aliza) aus einem Heim in Kiel abgehauen und der mitgebrachte Hund gestohlen ist. Und doch scheint die herumstreunende Minderjährige nicht das größte Problem zu sein: Bei Hauke und Hannah erhärtet sich der Verdacht, dass sich die Waffenmafia in der Gegend herumtreibt. Was hat der skrupellose Soroka (Max Hopp) im beschaulichen Schwanitz zu suchen?

Marleen Lohse.

Neben den Genannten spielen das „Nord bei Nordwest“-Ensemble – Cem Ali Gültekin (als Mehmet Ösker), Stephan A. Tölle (Herr Töteberg), Regine Hentschel (Frau Bleckmann), Joshy Peters (Puttkammer) – sowie unter anderem Robin Bongarts (Lutz Budde). Produzent ist Seth Hollinderbäumer Geschäftsführende Produzenten sind Joshua Lantow und Oliver Behrmann (alle triple pictures), Kamera: Uwe Neumeister, Produktionsleitung: Markus Kadl. Die Redaktion haben Donald Kraemer (NDR) und Katja Kirchen (ARD Degeto Film).

Schauspieler Hinnerk Schönemann ist übrigens nicht sehr erfreut darüber, dass unser Fotograf ungefragt Fotos von den Dreharbeiten gemacht hat. Der Regisseur sprach den Fotoreporter vor Ort an und wünschte sich eine vorherige Anmeldung. Aus Sicht der TV-Produktion ist dieser Wunsch verständlich: die Schauspieler wissen dann, dass ein Fotograf am Set ist und können sich auf Fotos einstellen. Andererseits hat es mit freier Presse nicht viel zu tun. Erfahrungsgemäß bekommen Journalisten bei Anmeldung ein mehr oder weniger gestelltes Foto oder dürfen in Absprache mit der Filmproduktion Fotos von den Dreharbeiten machen – aber die Produktion bestimmt regelmäßig den Ort, den Tag und somit auch die Szene, die fotografiert wird.

Kommen Journalisten hingegen ungefragt ans Set, können sie über die Filmarbeiten frei berichten, wie sie es möchten. Wir entscheiden uns für die zweite Variante und begleiten Dreharbeiten auch ohne vorherige Anmeldung. Auf die Frage von Hinnerk Schönemann, ob es einen Kodex gibt, nachdem wir Pressefotografen am Filmset agieren: ja! So veröffentlichen wir zum Beispiel keine kompromittierende Fotos von Schauspielern, die geschminkt werden, sich in der Mittagspause an der Basis aufhalten oder in einer Drehpause beispielsweise eine Zigarette rauchen. An diesen Kodex halten wir uns.


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