Polizei kontrolliert Verkehrsrowdys

Eine Kelle mit der Aufschrift "Polizei" liegt auf einem Armaturenbrett eines Zivilwagens der Polizei. Foto: FoTe Press

(ha/np). Die Polizei Hamburg führte unter der Führung der Verkehrsdirektion Ost (VD 3) kürzlich mit Beamten der Hamburger Verkehrsdirektionen und Polizeibeamten der Bundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit zivilen ProViDa-Fahrzeugen (Proof-Video-Data) zielgerichtete Verkehrskontrollen zur Bekämpfung von aggressivem Fahrverhalten, Geschwindigkeits- und Abstandsverstößen durch.

Mit den Mess- und Kamerasystemen ausgerüsteten zivilen Fahrzeugen wurden insgesamt 217 Fahrzeuge angehalten und durch die Beamten wurden insgesamt 232 Personen überprüft. Insgesamt erwuchsen acht Strafanzeigen (unter anderem dreimal Fahren ohne Fahrerlaubnis, zweimal Verdacht des Fahrens unter Einfluss von Betäubungsmitteln sowie einmal der Verdacht des illegalen Aufenthalts).

Ebenso wurden 125 Geschwindigkeitsverstöße, 24 missbräuchliche Benutzungen des Mobiltelefons sowie acht Abstandsverstöße geahndet. Es wurden zudem Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt 3.290 Euro erhoben, vierzehn Mängelberichte gefertigt und in sechs Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt. Das teilt die Ermittlungfsbehörde mit.

Unter anderem kam es zu folgenden Einzelsachverhalten:

Auf der Eiffestraße zeichnete eine Besatzung einen unzulässigen Überholvorgang einer Harley-Davidson „Fat Boy“ auf. Im Zuge der sich anschließenden Kontrolle stellte sich heraus, dass die Fahrerlaubnis des Fahrers, ein 48-jähriger Mann, in Deutschland bereits entzogen und das Führen eines Kraftfahrzeuges untersagt worden war.

Eine Zivilstreife wurde auf der BAB 24, Höhe Reinbek, auf einen VW Passat aufmerksam. Der Fahrer überschritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit erheblich. Bei zulässigen 100 km/h erreichte der Fahrer eine Geschwindigkeit von bis zu 183 km/h. Da der Fahrer keinen Wohnsitz in Deutschland hatte, wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1.200 Euro angeordnet und bezahlt.

Im Bereich Rhiemsweg (Hamburg Billstedt) wurde die Harley-Davidson eines 58-Jährigen wegen auffallender Abgasgeräusche angehalten und überprüft. Beim Absteigen betätigte der Fahrer die mechanische Klappe der Abgasanlage. Im weiteren Verlauf der Verkehrskontrolle wurde eine
Geräuschpegelmessung durchgeführt. Diese ergab einen Wert von 103 dB bei zulässigen 96 dB. Das Krad wurde sichergestellt und wird einem amtlich anerkannten Sachverständigen vorgeführt. Im Bereich der Flughafenumgehung (Zeppelinstraße) fielen zwei 35- und 38-jährige Kradfahrer (jeweils Ducati Diavel 155PS und 160PS) auf, welche durch wiederholtes Beschleunigen augenscheinlich die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten. Im Verlauf der Nachfahrt war es möglich, durch eine zweite, hinzugerufene Besatzung weitere Verstöße zu dokumentieren und aufzuzeichnen. Im Jahnring beschleunigte der 38-jährige Fahrer sein Motorrad auf etwa 120 km/h bei erlaubten 50 km/h. Diesen erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 1.600 Euro, zwei Punkte und ein dreimonatiges Fahrverbot.

Auf der BAB 1, Richtung Lübeck, wurde ein 29-Jähriger bei einer erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitung aufgezeichnet. Der BMW erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 210 km/h bei erlaubten 120 Km/h. Den Fahrer erwartet ein dreimonatiges Fahrverbot und ein Bußgeld in Höhe von 1.400 Euro.

Eine weitere Besatzung wurde auf einen BMW 330 aufmerksam, der die BAB 1, Richtung Norden befuhr und dabei die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h überschritt. Im Verlauf der Nachfahrt konnte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 200 km/h dokumentiert werden. Den 25-jährigen Fahrer erwartet ebenfalls ein dreimonatiges Fahrverbot, zwei Punkte und ein Bußgeld in Höhe von 1.400 Euro.

Der Fahrer eines Taxis der Marke Tesla fiel auf der BAB 25, Fahrtrichtung Hamburg, aufgrund seiner überhöhten Geschwindigkeit auf. Bis zum Ort der Kontrolle am Hamburger Fischmarkt missachtete der 36-jährige Fahrer zwei rotlichtzeigende Ampeln und überschritt immer wieder die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Neben einer Ordnungswidrigkeitenanzeige und vom Fahrer zu zahlendem etwa
760 Euro Bußgeld wurde ein Bericht an die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende geschrieben.
Die Besatzung eines Hamburger ProViDa Fahrzeuges wurde beim Auffahren auf die B5, Bergedorfer Straße, Anschlussstelle Billstedt, von einem Fahrer eines Ford Focus genötigt. Der 53-jährige Mann ließ es durch Abbremsen, Beschleunigen und Wegdrängen nicht zu, dass das ProViDa Fahrzeug sich in den Fließverkehr einordnen konnte. Eine Strafanzeige wurde gegen den Fahrer gefertigt.

Einer weiteren ProViDa Besatzung aus Schleswig-Holstein fiel auf der Reeperbahn ein Mercedes AMG C43 auf, welcher bis zum Anhalteort auf der Eiffestraße immer wieder stark beschleunigt wurde. Dabei überschritt der 33-jährige Fahrer mehrmals die zulässige Höchstgeschwindigkeit und überfuhr zudem eine rotlichtzeigende Ampel. Den Fahrer erwartet ein einmonatiges Fahrverbot, zwei Punkte und etwa 720 Euro Bußgeld.

Auf der BAB 25, Fahrtrichtung Westen, fiel der Fahrer eines Ford S-Max auf, welcher die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h überschritt. Dabei erreichte der 18-jährige Fahrer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 190 km/h. Der Fahranfänger besitzt erst seit einem Jahr die Fahrerlaubnis. Ihn erwartet nun ein zweimonatiges Fahrverbot, zwei Punkte, eine Nachschulung mit Probezeitverlängerung sowie 1.200 Euro Bußgeld.

Ein 40-Jähriger befuhr mit seinem Pkw Peugeot Expert die BAB 1, Kreuz Hamburg-Ost und überschritt dabei die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Die gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 178 km/h. Der Fahrer leistete eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1.995 Euro.

Die Polizei Hamburg wird auch in Zukunft gemeinsam mit den Polizeien der angrenzenden Bundesländer zielgerichtete Verkehrskontrollen durchführen, um Hauptunfallursachen zu bekämpfen und damit die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.


Das neue Logo der Hamburger Allgemeine Rundschau mit dem Claim „Hummel Hummel. Infos Infos“.