(ha). Im August bietet der „Elbphilharmonie Sommer“ ein erfrischendes und genreübergreifendes Programm: Zu Gast sind große Sinfonieorchester, darunter zwei der bedeutendsten Nachwuchsensembles Europas, das Gustav Mahler Jugendorchester und das European Union Youth Orchestra. Mit dem Ukrainian Freedom Orchestra tritt Ende August ein einzigartiger Klangkörper in der Elbphilharmonie auf – er setzt sich aus Mitgliedern europäischer und ukrainischer Ensembles zusammen, darunter viele Geflüchtete aus den Konzert- und Opernorchestern von Kyiv, Lwiw, Charkiw und Odessa. Abdullah Ibrahim, Ikone des Jazz und der Anti-Apartheid-Bewegung, gastiert mit einem Solo-Piano-Konzert. Der Vibrafonist Mulatu Astatke präsentiert mit seiner Band stilprägenden „Ethio-Jazz“. Der Stummfilm „The Merry Widow“ nach Franz Lehárs gleichnamiger Operette „Die lustige Witwe“ wird vom Ensemble Resonanz live mit einem neuen Soundtrack unterlegt. Das flämische A-cappella-Vokalensemble Graindelavoix singt eine spektakulär-verschlungene zwölfstimmige Renaissance-Messe.
Auch nach unzähligen Konzerten, die der Meisterpianist Rudolf Buchbinder weltweit mit Musik Beethovens gegeben hat, ist der 76-Jährige längst nicht fertig mit dem Komponisten. „Ich lese selbst Stücke, die ich hunderte Male aufgeführt habe, stets wie eine Novität“, so Buchbinder. Dazu gehört auch das Dritte Klavierkonzert, das er mit dem Estonian Festival Orchestra unter der Leitung seines Gründers Paavo Järvi neu erkundet. Mit auf dem Programm am 16.8.: Das Debüt des großen romantischen Sinfonikers Tschaikowsky: Die Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13. Seit seiner Gründung im Jahr 1976 durch Claudio Abbado verkörpert das European Union Youth Orchestra (EUYO) den musikalischen Geist Europas. Immerhin werden einmal im Jahr in strengen Auswahlverfahren die besten jungen Musikertalente aus allen EU-Ländern ausgewählt. Unter der Leitung von Manfred Honeck präsentiert das EUYO am 17.8. ein höchst anspruchsvolles Programm, bei dem der gefeierte britische Pianist Benjamin Grosvenor mit Prokofjews Drittem Klavierkonzert brilliert.
Der Tscheche Jakub Hrůša gehört aktuell zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Vor kurzem wurde bekanntgegeben, dass er der neue Musikdirektor des Royal Opera House in London wird. Am 24. August widmet er sich gemeinsam mit dem von Claudio Abbado gegründeten Gustav Mahler Jugendorchester dem letzten vollendeten Werk Mahlers: Der Sinfonie Nr. 9 D-Dur. Am 25.8. dirigiert Maxim Emelyanychev das Scottish Chamber Orchestra. Auf dem Programm stehen drei absolute Repertoire-Klassiker: Mendelssohns »Hebriden«-Ouvertüre, Schumanns Sinfonie Nr. 4 d-Moll und das Vierte Violinkonzert von Mozart. Solistin ist Alina Ibragimova, die auf historischen genauso wie auf modernen Instrumenten ganz unmittelbar mit ihrem Publikum in Austausch tritt. Das Ukrainian Freedom Orchestra besteht aus geflüchteten Musikerinnen und Musiker, ukrainischen Mitgliedern europäischer Orchester und einigen der besten Künstler:innen aus Kyiv, Lwiw, Charkiw, Odessa und anderen Städten der Ukraine. Zu den Initiator:innen zählt die kanadisch-ukrainische Dirigentin Keri-Lynn Wilson, die auch die Leitung übernimmt. Mit dem ukrainischen Geigen-Virtuosen Valeriy Sokolov ist einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation zu erleben. Auf Verdis Ouvertüre zu seiner Oper „Die Macht des Schicksals“ folgt am 30 August 2023 das Zweite Violinkonzert des ukrainischen Komponisten Yevhen Stankovych. Sinfonischer Höhepunkt des Gastspiels ist Beethovens zeitlose „Eroica“.
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