(mr). Am Sonntag, dem 9. Juni 2024 wird gewählt – die Europawahl steht auf dem Programm. 96 Europaabgeordnete werden gewählt, genauso viele wie bei der Europawahl 2019. Der Wahlkampf läuft in diesen Tagen auf Hochtouren – so auch in Hamburg. Nachdem am gestrigen Sonnabendvormittag die Grünen auf ihrer Landesmitgliederversammlung in Wandsbek den Anfang gestartet haben, folgte am Nachmittag die SPD mit einer Auftaktveranstaltung auf dem Fischmarkt. Neben der Spitzenkandidatin Katharina Barley, dem Parteivorsitzenden Lars Klingbeil und dem Bundestagsabgeordenten Kevin Künert wwar auch Bundeskanzler Olaf Scholz vor Ort. Entsprechend groß waren die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Fischmarkt.
Auf den Dächern waren mehrere maskierte und schwer bewaffnete Polizisten positioniert, um die Veranstaltung zu sichern. Ein Elitepolizist war sogar selbst gesichert – gegen Abstürzen vom Hausdach. Laufend schauten sie durch ihre Ferngläser und beobachteten die umliegenden Wohnung am Fischmarkt. Zusätzlich waren zahlreiche Polizisten rund um die Bühne aufgestellt, um Störenfriede gleich im Vorwege des Platzes zu verweisen. Auch ein spezielles Fahrzeug mit Berliner Kennzeichen stand am Fischmarkt. Mutmaßlich dient es dazu, Drohnen und andere unerlaubte Flugobjekte ausfindig zu machen und vom Veranstaltungsort fern zu halten.
Auch die Wasserschutzpolizei war im Einsatz, um den Auftritt von Olaf Scholz schützen. Mehrere Schnellboote mit jeweils mehreren Beamten an Bord fuhren auf der Elbe im Bereich der Fischauktionshalle entlang.
Bei seiner Rede setzt Olaf Scholz innenpolitisch vor allem einen sozialpolitischen Akzent: Die Rente mit 63 soll bleiben. Es werde am Sozialstaat nicht gerüttelt, sagte er auf dem Fischmarkt. Seine Kern-Botschaft zum Start in den Wahlkampf aber ist: Europa ist die wichtigste Aufgabe für unser Land. Demokratie, Rechtsstaat und Wohlstand – das gehe nur gemeinsam, so Scholz. Während seiner Rede wurde es mehrfach laut: Pro-palästinensische Demonstranten hatten sich in den absperrten Bereich geschmuggelt, um in Anwesenheit des Kanzlers Parolen gegen den Bundeskanzler zu skandieren. Sofort rückten Polizeikräfte an und zingelten die etwa 20 Personen ein.
Auch außerhalb des absperrten Bereichs standen viele Personen, die mit lauten Buh-Rufen ihrer Meinung freien Lauf lassen wollten. Plakate und Banner wurden in die Höhe gehalten. Insgesamt waren etwa 300 Beuscherinnen und Besucher (nicht mitgezählt: Polizisten, Sicherheitsmitarbeitende, Journalisten) im abgesperrten Bereich vor der Bühne. Am Absperrgitter standen noch mal etwa 500 Personen.