Unglück mit einem Bauzug am Hauptbahnhof mit Verletzten

Der verunglückte Bauzug (rechts) steht unter der Brücke der Ernst-Merck-Straße. Nach Angaben eines Bahnsprechers war der Aufbau des Zuges, eine Art Container, aus unbekannten Gründen in Schieflage geraten, verrutscht und mit einem Brückenpfeiler kollidiert. Foto: FoTe Press/Röhe

(mr/ha). Gut einen Tag nach dem Unglück mit einem Bauzug der Deutschen Bahn am Hamburger Hauptbahnhof gibt es noch immer massive Störungen beim S-Bahn-Verkehr. Sieben Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, das sich am Freitagnachmittag gegen 15.45 Uhr ereignet hatte. Ein Baufahrzeug, das aus Richtung Süden den Hauptbahnhof durchfuhr, kollidierte am nördlichen Ende des Bahnhofs mit einem Brückenteil der Ernst-Merck-Straße. Infolge des Zusammenstoßes wurden insgesamt sechs Arbeiter leicht und ein Arbeiter schwer verletzt. Alle sieben Arbeiter wurden durch den Rettungsdienst medizinisch versorgt und in umliegende Kliniken gebracht.

Die schwer verletzte Person wurde mit Unterstützung der Höhenrettung der Feuerwehr Hamburg aus dem Gleisbett gerettet. Dazu kam auch ein Leiterwagen der Feuerwehr zum Einsatz. Die Brücke der Ernst-Merck-Straße wurde während der Rettungsaktion komplett gesperrt.

Rettungskräfte kümmern
sich um die Verletzten.
Fotos: FoTe Press

Für die Rettung und Erstversorgung der verletzten Personen musste der Zugverkehr (Nah- und Fernverkehr) im Bereich der Unfallstelle für einen längeren Zeitraum komplett gesperrt werden. Durch die notwendige Abschaltung des Fahrstroms konnten mehrere Personenzüge des öffentlichen Nahverkehrs ihre Fahrt nicht fortsetzen und mussten auf freier Strecke anhalten. Aus vier Personenzügen im Bereich des Hauptbahnhofs und drei weiteren Zügen im weiteren Streckenverlauf wurden durch die Bundespolizei, die Feuerwehr und die Deutsche Bahn insgesamt 1.580 Personen evakuiert.

Unter den Evakuierten befand sich nach Angaben eines Sprechers der Feuerwehr eine erkrankte Person, welche rettungsdienstlich versorgt und in ein umliegendes Krankenhaus befördert worden ist.

Rund um den Hauptbahnhof stehen zahlreiche Einsatzwagen von Polizei
und Feuerwehr. Auch das technische Hilfswerk ist im Einsatz.

Für die erste Einschätzung der Schäden am Brückenbauwerk wurden Fachberaterinnen und Fachberater des Technischen Hilfswerks sowie ein Statiker des LSBG angefordert. Um 21:40 Uhr konnte die Feuerwehr ihre Maßnahmen zurücknehmen und die Einsatzstelle dem Notfallmanager der Deutschen Bahn übergeben. Die anstehende Bergung des verunglückten Bauzuges wird durch die Deutsche Bahn koordiniert. Dazu reiste extra ein Spezialzug aus Braunschweig an. Insgesamt waren 120 Einsatzkräfte der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr etwa sechs Stunden im Einsatz für Hamburg.

Der Unfall hatte auch am Sonnabend noch erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr. Bis 23 Uhr konnte noch immer keine S-Bahn den Hauptbahnhof anfahren oder verlassen.  

Einsatzfahrzeuge stehen auf der Brücke
an der Ernst-Merck-Straße.

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