Selten, aber heimisch: eine Sumpfschildkröte in Klein Borstel

Sie ist menschenscheu und die einzige einheimische Schildkrötenart: die Europäische Sumpfschildkröte. Foto: FoTe-Press

(ds). Da staunte unser Fotograf nicht schlecht, als er eine kleine Pause im Alsterpark in Klein Borstel machte und sich auf eine Parkbank setzte. Sein Blick: ein herrlicher kleiner See, nur wenige Meter von der Wellingsbütteler Landstraße entfernt. Schwäne sind dort zu sehen, man kann auch schon mal den einen oder anderen Bieber entdecken. Auch Enten schwimmen auf einem kleinen See gleich neben dem Alsterverlauf. Am Ufer schwimmen auch kleine Baumstämme. Nanu? Auf einmal kommt etwas merkwürdiges aus dem Wasser, macht es sich auf genau so einem Baumstamm bequem. Der Fotograf schaut irritiert. „Ist das etwa eine Schildkröte?“, denkt er sich und zückt sofort seine Kamera. In freier Natur hat er noch keine Schildkröte gesehen, gibt er zu. Einige Passanten werden auf diesen seltenen Anblick aufmerksam, bleiben stehen. Einige zücken ihre Handys und machen ebenfalls Fotos.

Beim Recherchieren stellt unser Fotograf fest: es handelt sich um eine sehr seltene, Europäische Sumpfschildkröte – die einzige einheimische Schildkrötenart, die als fast ausgestorben gilt. Vor allem die Zerstörung der Lebensräume macht der Europäischen Sumpfschildkröte zu schaffen: viele Landschaften sind durch die Begradigung von Flüssen und Bächen, sowie  die Trockenlegung von Sümpfen und Feuchtgebieten hierzulande (gerade in Hamburg) selten geworden. Dass es sich um die fleischfressende Art handelt, ist übrigens an ihrem leicht gewölbten, oval geformten Panzer mit vielen gelben Punkten zu erkennen. Auch die gelbe Tüpfelung am Kopf und an den Gliedmaßen ist deutlich sichtbar. Der Schwanz ist bei beiden Geschlechtern auffällig lang. Aber das alles hat unser Fotograf natürlich auch nicht vorher gewusst. Diese Informationen hat er gegoogelt…