Tote und Verletzte in Groß Borstel: Polizei rät Gebiet zu meiden

Blaulicht auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. Symbolfoto: FoTe Press

(mr). Ein fürchterliches Verbrechen im Stadtteil Groß Borstel: am späten Donnerstagabend (kurz nach 21 Uhr) ist es zu einem unfassbaren Blutbad gekommen. Es sollen nach Informationen der Hamburger Allgemeinen Rundschau mindestens sechs Personen getötet und weitere schwer verletzt worden sein. Ein Polizeisprecher sagte vor Ort, dass alle sechs Toten Schussverletzungen aufweisen. Der Tatort ist aktuell komplett für Passanten abgeriegelt. Die Polizei bittet alle Anwohner und Passanten den Bereich zu meiden, es besteht akute Gefahr. Für Medienvetreter ist ein Presse-Point eingerichtet worden. Schwerbewaffnete Polizisten durchkömmen aktuell ein mehrstöckiges Gebäude. Die tödlichen Schüsse sollen in einem „Königreichssaal“ der Zeugen Jehovas gefallen sein. Es ist ein Gebäude für Gottesdienste dieser Glaubensgemeinschaft. Über die Katastrophen-Warn-App (Katwarn) wird derzeit die Bevölkerung vor „extremer Gefahr“ gewarnt.

Mindestens sechs Tote und 15 Verletzte

Erste Anrufe gingen gegen 21 Uhr bei der Einsatzleitstelle der Polizei ein, dann wurden mehrere Kräfte von Polizei und Feuerwehr aus dem ganzen Stadtgebiet zum Tatort gerufen. Mehrere Anrufer berichteten von Schüssen in der Straße Deelböge, zwischen Flughafen und Stadtpark. Großalarm in Hamburg. Es handelt sich bei der Straße um eine sehr viel befahrene Straße direkt am Ring 2.

Mindestens 15 Personen sollen aktuell in einem Großraumrettungswagen von der Feuerwehr betreut beziehungsweise behandelt. Der oder die Täter sollen auf der Flucht sein. Auch Spezialkräfte (SEK und USE) der Polizei sind im Einsatz. Die Polizei bittet Personen darum, in dem Bereich Groß Borstel und Alsterdorf möglichst auf private Telefonate zu verzichten, damit das Netz nicht unnötig strapaziert wird. Zudem sollen Anwohner in ihren Wohnungen bleiben. Autofahrer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.

Peter Tschentscher meldet sich bei Twitter zu Wort

Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher schrieb auf seinem offiziellen Twitter-Account: „Die Meldungen aus Alsterdorf / Groß Borstel sind erschütternd. Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe. Bitte beachten Sie die Hinweise der @PolizeiHamburg.“

Der Bereich ist von zahlreichen Polizisten weiträumig abgesperrt. Die Straße Deelböge ist für den gesamten Verkehr gesperrt – auch Fußgänger und Radfahrer dürfen nicht passieren.

Dem derzeitigen Ermittlungsstand zufolge wird nicht von einem flüchtigen Täter ausgegangen. Dennoch ist aktuell (23.50 Uhr) ein Polizeihubschrauber im Einsatz, der das umliegende Gebiet mit einer Wärmebildkamera absucht. Auch ein Fahrzeug der Entschärfungsdienstes der Polizei ist im Einsatz, Beamte durchsuchen das Gebäude. Auch der Umweltdienst der Feuerwehr ist vor Ort, um auszuschließen, dass sich gefährliche Stoffe in dem Gebäude befinden.

Gegen 23.30 Uhr hat die Polizei mobile Sichtschutzwände vor dem Eingang des Gebäudes aufgestellt.

Die Polizei geht aktuell (00.15 Uhr) davon aus, dass es sich um einen Täter handelt. Womöglich könnte er sich in dem Gebäude befinden. Er könnte sich selbst getötet haben. Im oberen Stockwerk wurde ine Leiche gefunden. Wie ein Polizeisprecher bestätigt, wurde bei Ankunft der ersten Polizisten ein Schuss gehört. Es könnte sich dabei um einen Schuss des Täters gehandelt haben.


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