TV-Dreh “Für immer reich” vor der Kleiderkammer für die ärmsten der Stadt

Anja Kling steigt als Rechtsanwältin Alice König aus einem Luxuswagen. Im Hintergrund stehen zahlreiche Bedürftige an, um sich aus der Kleiderkammer am Nobistor Kleidung zu holen. Foto: FoTe Press

(mr/ha). Gegensätzlicher könnte es nicht sein: Im Auftrag des ZDF dreht die Produktionsfirma Network Movie in diesen Tagen den Thriller “Für immer reich”. Gefilmt wird unter anderem in und vor einer Wäscherei am Nobistor – nur wenige Meter von einer Hamburger Kleiderkammer entfernt. Dort standen während des Drehs am Mittwoch, dem 6. Juli 2022, mehrere Personen an, um sich neue Kleidungsstücke, Duschgel, Zahnpasta oder Shampoo zu holen. Die, die dort anstehen, gehören zu Hamburgs Ärmsten und träumen wohl von den 7,5 Millionen Euro, die bei einem Überfall auf einen Geldtransporter im TV-Thriller geraubt wurden.

Filmregisseur, Drehbuchautor 
und Kriminalschriftsteller Lars Becker
am Filmset am Nobistor.

Worum geht es in dem ZDF-Film? Der angeblich überfallene Fahrer Omar Abdallah (Karim Ben Mansur) ist plötzlich verschwunden und von den 7,5 Millionen Euro fehlt auch jede Spur. Nachdem er den Fahndern in Brasilien ins Netz gegangen ist, wandert er in Hamburg in den Knast. Dort bekommt Omar sehr viel Besuch: Seine Freundin Chantal (Sina Tkotsch), seine Noch-Ehefrau Malaika (Sabrina Amali), seine Mutter (Inaam Wali-al Battat), seine Kumpel, seine Anwältin (Anja Kling) und die Polizei – alle wollen wissen, was aus der Beute geworden ist. Die Jagd nach dem Geld ist eröffnet, und dabei scheint jedes Mittel recht.

Autor und Regisseur des Films ist Lars Becker. In weiteren Rollen spielen Anica Dobra, Slavko Popadic, Murathan Muslu, Kida Khodr Ramadan und Sascha Reimann. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.

Am Rande der Dreharbeiten kam es zu einem kuriosen Polizeieinsatz: Mehrere Obdachlose schliefen teils im Schlafsack in unmittelbarer Nähe des Filmsets. Eine Person nässte sich offenbar während seines Schlafs ein. Der Urin lief einmal quer über den Bürgersteig. Mehrere Mitarbeiter der Stadt Hamburg, die für den ruhenden Verkehr eingesetzt und für die Parkscheinkontrolle zuständig waren, versuchten zu helfen. Aber die Obdachlosen schliefen. Auch ein Polizist und eine Polizistin boten Hilfe an, die aber von dem Obdachlosen abgelehnt wurde. Nach dem kurzen Polizeieinsatz legten sich die Obdachlosen wieder hin und schliefen. Ob sie von 7,5 Millionen Euro geträumt und sich „für immer reich“ gewünscht haben, ist nicht überliefert…  

Anja Kling steht als Anwältin vor der Kamera.

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