U3: Busse statt Bahnen für neue Gleise

Eine U-Bahn der Linie 3 an der Haltestelle Berliner Tor. Foto: FoTe Press

(ha). Von Freitag, den 22. September, 21.30 Uhr, bis Sonntag, 24. September, Betriebsschluss, fahren zwischen den U3-Haltestellen St. Pauli und Baumwall keine Züge. Das teilt die Hochbahn mit. Grund hierfür sind notwendige Bauarbeiten zur Erneuerung der Gleise durch das Städtische Unternehmen, um den hohen Sicherheitsstandard des Hamburger U-Bahn-Netzes im hvv zu erhalten und die Qualität ihrer Infrastruktur weiter zu verbessern.

Die Hochbahn richtet einen Ersatzverkehr mit Bussen auf dem betroffenen Streckenabschnitt ein. Die Fahrzeit kann sich, je nach Verkehrslage, um bis zu 20 Minuten verlängern. Fahrgäste sollten vor Ort die Aushänge sowie Durchsagen beachten oder sich im Internet auf hvv.de vor Antritt der Fahrt informieren. 


Billstraße: Großkontrolle in 32 Betriebe

Polizisten stehen vor einem Grundstück an der Billstraße und sichern das Gelände ab. Foto: FoTe Press

    (ha). Die behördenübergreifende Task Force Billstraße hat einen weiteren Verbundeinsatz an der Billstraße im Industriegebiet Rothenburgsort/Billbrook durchgeführt. An dem etwa fünfstündigen Einsatz nahmen im Ergebnis über 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamt Hamburg-Mitte, der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz, der Behörde für Wirtschaft und Innovation, des Amtes für Bauordnung und Hochbau, des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen, der Stadtreinigung Hamburg sowie von Polizei, Feuerwehr, Hauptzollamt, Finanzamt, Steuerfahndung und fördern & wohnen teil.

    Insgesamt wurden 32 Betriebe an neun Hausnummern auf verschiedenen Grundstücken in der Billstraße überprüft. Im Fokus der Kontrollen der Task-Force standen dieses Mal Grundstücke, an denen basarähnliche Strukturen vorherrschen. Auf dem ca. 6.000 m² großen Gelände wurden sämtlich vorgefundenen Waren, Güter und Abfälle dokumentiert, unterstützt durch Luftaufnahmen einer Drohne.

    Einsatzleiter Joscha Heinrich aus dem Bezirksamt Hamburg-Mitte dazu: „Die Gesamtmenge an vorgefundenen Materialien konnte nicht abschließend überprüft werden, da das gesamte Areal mit diversen Einrichtungsgegenständen, Elektroklein- und Großgeräten, Fahrrädern, Haushaltswaren und Sperrmüll ineinander verstellt ist. Die Behörden werden hierzu nun Auswertungen der Dokumentationen vornehmen müssen und Handelswaren von Abfällen unterscheiden. Entsprechende Anordnungen und Ordnungswidrigkeitsverfahren im Sinne der gewerblichen- und abfallrechtlichen Vorgaben werden im Anschluss ergehen.“ Zudem wurden an dem Gelände bereits die unerlaubte Lagerung von Kühlmitteln (FCKW) an Kühlschränken aufgedeckt, hierzu wurden 11 Strafverfahren eingeleitet. Zusätzlich wurden unangemeldete Gewerbebetriebe entdeckt.

    Das zuständige Finanzamt und die Steuerfahndung haben im Laufe der Kontrolle insgesamt 17 Kassennachschauen durchgeführt, bei denen ebenfalls Mängel ersichtlich wurden. Das Amt für Arbeitsschutz musste im Rahmen des Verbundeinsatzes einen ungesicherten elektrischen Versorgungsraum versiegeln. Außerdem konnten fehlende Absturzsicherungen, fehlende Prüfungen von Arbeitsmaterialien und elektrischen Anlagen aufgedeckt werden. Die vorgefundenen Arbeitsplätze entsprachen in mehreren Fällen nicht den Vorgaben des Arbeitsschutzes. Die ebenfalls am Einsatz beteiligte Wasserschutzpolizei und Wasserbehörde des Bezirksamtes Hamburg-Mitte konnte wasserseitig mit einem Einsatzboot die unerlaubte Rodung von Bäumen, die illegale Einleitung von Abwasser und die ungenehmigte Errichtung von baulichen Anlagen feststellen. Zudem wurden im Böschungsbereich und im Bille-Gewässer weitere Entsorgungen von Materialien aufgedeckt. Entsprechende Ordnungswidrigkeitsverfahren werden dazu nun eingeleitet.

    Ein Fahrzeug des Bezirksamtes Hamburg-Mitte. Dieses Archiv-Foto entstand bei einer frühreren Kontrollaktion an der Billstraße. Foto: FoTe Press

    Des Weiteren wurde im Laufe des Einsatzgeschehens ein weiterer Beherbergungsbetrieb entdeckt, in dem sich zum Kontrollzeitpunkt neun Personen aufhielten. In diesem wurden massive Brandschutzmängel vorgefunden. So konnte kein Flucht- und Rettungsweg vorgehalten werden. Mitarbeitende des Bezirksamtes haben daraufhin die Unterkunft sofort geschlossen und das Gebäude wird umgehend versiegelt. Bereits der letzte Einsatz im Sommer hatte zu 14 Schließungen solcher Unterkünfte geführt. Den angetroffenen Personen wurde das Angebot zur Nutzung der Wohnunterkünfte von fördern & wohnen unterbreitet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des bezirklichen Gesundheitsamtes und der Wohnunterkunft haben dazu Beratungsgespräche vor Ort geführt.

    An vielen Grundstücken wurden erhebliche Mängel an erforderlichen Flucht- und Rettungswegen festgestellt. In nur wenigen Fällen konnten Feuerlöschmittel und Notausgänge vorgehalten werden. Daraus resultierend wurden neben der Beherbergungsstätte noch zwei weitere Räumlichkeiten versiegelt und im Nachgang müssen weitere Überprüfungen zum Brandschutz an den Grundstücken erfolgen.

    Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer: „Zukünftig werden wir neben diesen Verbundeinsätzen auch verstärkt kleinere Einsätze vornehmen, um die Missstände abzustellen. Hierbei sollen Müllablagerungen im öffentlichen Raum und den dortigen Falschparkenden begegnet werden. Aber auch weitere Verbundeinsätze sind geplant.“

    Die bereits begonnen Gespräche mit den Eigentümern sollen fortgesetzt werden. Bezirksamt und Wirtschaftsbehörde haben in dieser Woche weitere Einladungen zum Gespräch versandt.