
(mr). Auch in Corona-Zeiten strömen Tausende Touristen nach Hamburg. Sie flanieren durch die Speicherstadt, schauen sich unsere „Elphi“ an. Aber wehe das Produktionsteam von „Notruf Hafenkante“ dreht an der Kehrwiederspitze. Dann weht kein rauer Wind, sondern ein rauer Umgangston. „Keine Fotos. No Pictures“, rufen mehrere „Blocker“. Mindestens 13 dieser Sicherheitsmitarbeiter mit gelben Westen stehen rund um das fiktive Polizeikommissariat 21, das regelmäßig donnerstags im ZDF zu sehen ist, um die Filmcrew von aufdringlichen Fans und Personen, die einfach mal so vor die Kamera wollen, fernzuhalten. Außerdem dürfen sich keine größere Personengruppen rund um das Filmteam bilden – wegen der geltenden Corona-Bestimmungen.

„Ich hatte gerade mein Handy hoch gehalten, um ein Foto von dem Gebäude zu machen. Schon kam ein Blocker und verbot mir das Fotografieren“, sagt eine Urlauberin aus Bayern und ergänzt: „Ich habe schon die Schwarzwaldklinik, die Wache vom Großstadtrevier und viele weitere Filmhäuser fotografiert. Das ich hier in Hamburg das Polizeirevier aus Notruf Hafenkante nicht ablichten darf, regt mich auf.“
Die Filmcrew steht unter Zeitdruck, hat wegen der Zwangspause wegen der Corona-Maßnahmen einiges nachzuholen. Da würden also störende Passanten die Filmarbeiten immens stören. Das ist verständlich. Aber warum das sehr penetrante Fotografierverbot?

Produziert wird die Serie von der Letterbox Filmproduktion, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Studio Hamburg Produktion Gruppe. Deren Sprecherin, Alexa Rothmund, teilt mit: „Wir freuen uns sehr, dass so viele Hafenkante-Fans zu unseren Dreharbeiten an die Kehrwiederspitze kommen. Die Blocker sind nicht angewiesen worden, die Menschen aufzufordern, keine Fotos zu machen. Allerdings müssen sie in Corona-Zeiten darauf achten, dass sich keine Menschenmassen ohne Abstand vor unseren Dreharbeiten bilden. Um das zu gewährleisten, haben wir unser Sicherheitspersonal sogar auf das Doppelte aufgestockt. Gegen Erinnerungsfotos haben wir überhaupt nichts einzuwenden.“
Auf Nachfrage bei einem Blocker bestätigte er uns, dass es eine Anweisung gebe. Bleibt nur die Frage: von wem? Schauspieler Matthias Schloo scheint es jedenfalls zu genießen, in Nähe seiner Fans zu sein und macht auch das eine oder andere Selfie – natürlich mit Abstand! Während einer Drehpause winkt er einigen Zaungästen zu. So sollte es sein. Eine Fernsehserie sollte es sich niemals mit seinen Fans verscherzen. Sonst vergrault man sie nicht nur an der Kehrwiederspitze, sondern auch im Fernsehen.

bei Dreharbeiten am 12. September 2020
an der Kehrwiederspitze.

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Taschenbuch: PK21 und EKH: Einsätze an der Hafenkante: Hintergrundberichte über die TV-Serie „Notruf Hafenkante“
(ha). Es gibt ein inoffizielles Buch über die beliebte Polizei- und Arztserie. Klappentext: Die Fernsehserie „Notruf Hafenkante“ zählt mit durchschnittlich 3,6 Millionen Menschen zu den erfolgreichen Serien im deutschen Fernsehen. Bislang wurden 373 Folgen in 15 Staffeln ausgestrahlt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Polizei-, Arzt- und Familienserie. Im Vordergrund stehen Geschichten aus dem Alltag der Hamburger Polizisten des Kommissariats 21 in der Speicherstadt, sowie den Ärzten aus dem Elbkrankenhaus. Kurzum: „Notruf Hafenkante“ ist eine Serie über den Berufsalltag Hamburger Streifenpolizisten und Notärzten, eingebettet mit netten Geschichten Hamburger Bürger. Dieses Buch beschreibt die Charaktere der Schauspieler, die Drehorte der Serie und gibt Einblicke in die Dreharbeiten. Wie wurde 2020 unter „Corona-Bedingungen“ produziert? Gibt es Filmfehler? Das große ABC mit Begriffen der TV-Serie und eine Aufzählung prominter Gastdarsteller runden den Inhalt ab. Interessante Hintergrundberichte zu einzelnen Folgen sind ebenfalls enthalten.

Auf 300 Seiten bekommt der Leser geballte Ladung an Informationen und zahlreiche Fotos von den Dreharbeiten. ISBN: 978-3-7534-0691-6 (14,99 Euro) und 979-8-5167-7050-0. Letztere ISBN ist nur über Amazon erhältlich, enthält zu 95 Prozent schöne Farbfotos und kostet 19,99 Euro