
(mr). Mit dem Fahrrad über eine Rote Ampel zu fahren ist wohl ein Traum eines jeden Radfahrers. Gemacht wird es tagtäglich – regelmäßig berichtet die Hamburger Allgemeine Rundschau über Kontrollen der Hamburger Verkehrsstaffel, die Ausschau nach Rotsündern auf zwei Felgen hält. Aber es geht auch anders und vor allem legal: der Grüne Pfeil speziell für Radfahrende kann seit November 2021 aufgestellt werden. Und tatsächlich sind die kleinen Grünen Pfeile auch in Hamburg zu sehen. Neuerdings an der Königstraße Ecke Kirchenstraße. Auch in den Stadtteilen Rahlstedt und Farmsen-Berne gibt es schon solche Schilder. Aber nach dem Willen der Partei „Die Linke“ könnten es mehr werden.
Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion „Die Linke“ in der Hamburgischen Bürgerschaft stellte bereits im Juli 2023 eine Kleine Anfrage an den Senat, wie viele Grüne Pfeile in ganz Hamburg aufgestellt wurden. Die Antwort: an zwei Straßen, die namentlich genannt werden. Die genaue Anzahl ist den Behörden aber nicht bekannt. Wörtlich heißt es in dem Antwortschreiben des Senats: „Statistische Daten im Sinne der Fragestellung werden von der Polizei nicht erhoben. Für die Beantwortung der Fragestellung wäre eine manuelle Auswertung sämtlicher Straßenakten bei den örtlichen Straßenverkehrsbehörden der Polizei erforderlich. Die Auswertung von über 8.000 Akten ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich.“ Also gibt es noch weitere solcher Grünen Pfeile, aber die Behörde weiß nicht, wie viele.
„Es ist schon erstaunlich, wie beharrlich Hamburg gute Lösungen für Radfahrende einfach ignoriert. In der Stadt Köln gibt es mittlerweile an mehr als 40 Kreuzungen den grünen Pfeil für den Radverkehr. In der selbsternannten Fahrradhauptstadt Hamburg sind es ganze zwei grüne Pfeile“, sagt Heike Sudmann.
Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (Landesverband Hamburg e. V.) befürvortet mehr Grüne Pfeile in der Hansestadt. Grüne Pfeile für Radfahrende erhöhen auf relativ unkomplizierte Weise den Komfort und die Sicherheit für den Radverkehr. Cajus Pruin vom ADFC Hamburg sagt: „Freies Rechtsabbiegen bei Rot fördert den Radverkehr, denn verkürzte oder vermiedene Wartezeiten machen das Radfahren attraktiver. Außerdem kann der Grünpfeil da, wo die Erfüllung von Wartepflichten keinen Sicherheitsvorteil bringt, die Akzeptanz von Ampelsignalen dort erhöhen, wo sie notwendig sind. Der Grünpfeil hat sich überall dort bewährt, wo er eingeführt wurde.“
